Kapitel 17

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Eine Weile liefen sie beide jetzt schon durch den scheinbar endlos riesigen Wald der dem Billigschuhverkäufer mit dem komischen Bart zufolge der schnellste Weg nach Knoxville sein soll. Zumindest hatte er Recht was den fehlenden Stau und die nicht vorhandene drängelnde Menschenmenge anging. Aber es waren nun mal auch keine verdammten Straßen vorhanden.

Wenn Hermine noch einmal über eine verdammte hervorstehende Wurzel stolperte oder sie ein verdammter unsichtbarer Ast aus dem Nichts noch einmal mitten im Gesicht traf, dann schwor sie sich zurückzukehren und dem verdammten Schuhverkäufer mit einem dieser Äste ins Jenseits zu prügeln.

Draco schien sich daran überhaupt nicht zu stören. Höchst wahrscheinlich bemerkte er all diese Umstände gar nicht, denn es war schon wieder offensichtlich dass er mit seinen eigenen Gedanken haderte. Wie er es schon immer tat, als hätte er sich nie jemandem anvertrauen können. Und der Falte zwischen seinen Augenbrauen nach, machte er sich wieder um irgendetwas Sorgen.

Eigentlich wollte sie doch nur, dass er seine Probleme mit ihr teilte. Sie wollte ihn nur wissen lassen, dass er seine Fehler nicht alleine ausbügeln musste, dass es Leute gab, die ihn vor weiteren Fehlern bewahren konnten. 

„Weißt du...", begann sie also. „Du musst nicht immer die Last der ganzen Welt auf deinen Schultern tragen." Er schien solche Worte gar nicht an sich ranlassen zu wollen.

„Ich tue nur was von mir verlangt wird."

„Da spricht wieder nur der Slytherin-Stolz aus dir!"

„Nur der Slytherin-Stolz? Ich mache das doch nicht um meinen Stolz aufrechtzuerhalten. Ich mache das um meine Familie und mich vor den Todessern zu schützen. Und ich würde es jederzeit wieder tun. Bis die Wolken vom Himmel fallen und mich daran hindern."

Sie beide fielen schon wieder in alte Muster, indem sie jedes Wort, was der andere in den Mund nahm sofort als Beleidigung oder Provokation aufnahmen. Also versuchte sie genau das nicht zu tun und blieb stehen.

„So habe ich das nicht gemeint. Ich wollte damit sagen, dass du nicht alleine bist. Dein Stolz soll dich nur nicht jedes Mal daran hindern, dir helfen zu lassen. Und ich spreche damit zu dem Menschen in dir, nicht dem reinblütigen Slytherin. Es gibt nichts Verwerfliches daran, Hilfe anzunehmen. Auch nicht von Muggelgeborenen."

Sie versuchte nicht zu viel in sein Schnauben reinzuinterpretieren.

„Na gut. Dann schieß los!" Erwartungsvoll starrte er sie an. Sie hatte lange darüber nachgedacht, es häufig genug aus ihrem Bewusstsein gedrängt aber es kam dennoch jedes Mal zurück. Und sie war sich jetzt sicher, auch wenn sie es fast nicht auszusprechen wagte, dass es nur einen einzigen Grund für seinen Besuch hier gab.

„Glaubst du wirklich du kannst deine Familie und dich vor den Todesser schützen, indem du ihren Anführer, den dunklen Lord zurückbringst?"

Sie hatte sich auf alle Reaktionen von ihm gefasst gemacht, sie hatte zumindest gedacht, dass er geschockt reagieren würde, auf irgendeine Art und Weise ertappt... Aber jetzt erinnerte sie sich an das Gespräch vor ihrem Zimmer, an den verzweifelten Hilferuf in seinen Augen, und so wunderte sie sich auch nicht über seinen erleichterten Ausdruck.

„Und?" Er schaute sie seltsam eindringlich an. „Vertraust du mir immer noch?"

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Kurz dachte Draco sie würde darauf nicht mehr antworten, doch ein leises „Ja!" ließ ihn wieder zu ihr aufblicken.

„Ja, Draco, ich vertraue dir. Ich weiß, dass du das nicht tun willst. Ich weiß, dass wir vielleicht gemeinsam einen Ausweg finden könnten."

„Einen Ausweg?", lachte er. „Glaubst du wirklich ich habe nicht seit der Sekunde, in der ich meinen Vater diese schrecklichen Worte sagen hörte, unaufhörlich nach einem Ausweg gesucht?"

Sichtbar überrascht blickte Hermine ihn an. „Hast du?"

„Jeden einzelnen Tag."

Hätte sie doch nur auch gewusst, dass er jede Nacht wieder daran erinnert wurde, dass es keinen Ausweg hieraus gab. Dass sein eigener Wille nichts wert war, dass er tun musste, was getan werden muss, dass es keinen Weg gab, seinen Auftrag nicht auszuführen und das alles auch noch zu überleben. Er fühlte sich innerlich so zerrissen, als würden sich tatsächliche Wunden in ihm auftun und ihn jedes Mal schmerzhaft daran erinnern, dass er nichts, absolut gar nichts tun konnte. Dass er vollkommen machtlos war. Oder aber zu feige seinen Willen durchzusetzen, Hermines Leben zu retten, weil er dadurch sein eigenes aufs Spiel setzte.

Eine unerwartete Berührung riss ihn aus seinen Gedanken. Wie gelähmt schaute er auf Hermines Hände, die hoffnungsvoll die seinen drückten, während ihre haselnussbraunen Augen seinen kalten Blick suchten.

„Siehst du, Draco? Wo ernsthaft nach Hoffnung gesucht wird, findet man auch welche."

Würden nur beide Seiten in ihm ernsthaft nach dieser Hoffnung suchen.

„Ich bin mir sicher, zusammen finden wir einen Weg. Draco, nichts hiervon muss passieren. Wir können das schaffen, ich weiß es. Wir können die Zukunft verändern. Wir müssen nur daran glauben."

Offensichtlich erleichtert fiel Hermine ihm um den Hals, sodass er sich augenblicklich verkrampfte. Doch die Wärme die von ihr ausging, dieses Gefühl der Hoffnung ließ ihn sich entspannen, sodass auch er seine Arme vorsichtig um ihren zarten Körper legte.

Könnte er doch ihren Worten nur genau so viel Glauben schenken, wie er diese Berührung gerade genoss... Doch je länger sie in der Umarmung verharrten, desto penetranter wurden seine Kopfschmerzen. Wie ein Ertrinkender versuchte er sich an seiner einzigen Rettung festzuhalten und klammerte sich fester an Hermine, während er seine Gedanken zum stillschweigen zu bringen versuchte.

Was tust du hier? Sie ist ein Schlammblut!, ermahnte ihn dennoch eine Stimme tief in ihm. Doch je mehr er sich konzentrierte und versuchte seine Gefühle in den Griff zu bekommen, je mehr er dieser Stimme zuhörte und ihren verachtenden Worten Beachtung schenkte, desto eindeutiger erkannte er, dass diese Stimme nicht seine Stimme war. Es war die Stimme seines Vaters.

Juhuuu!!! Habe meinen Laptop endlich wieder^^ wie einige von euch vlt schon wissen, war ich die letzten fünf Wochen nuuuuur unterwegs und mein Laptop ist mir erstens zu schwer zum mitnehmen, zweitens war der Urlaub seeehr vollgepackt also auch stressig und drittens wollte ich ihn auch genießen also habe ich mir eine kurze Pause von Wattpad genommen. Ich hoffe ihr versteht das und seid nicht böse🙈

Naja wie dem auch sei, hoffentlich haben meine nicht sehr ausgeprägten Schreibkünste unter dieser Pause nicht allzu gelitten und ihr seid dennoch zufrieden mit dem neuen Kapitel. Wenn ja, lasst mir gerne ein Sternchen da, wenn nicht, dann bitte Kritik, sonst werde ich es ja nie lernen haha.

xoxo

Dramione - Spiel mit der ZeitWhere stories live. Discover now