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Wir werden es heute mal ein wenig anders machen. Nicht wie sonst werde ich dir das Chaos der Gefühle beschreiben, dass du in mir ausgelöst hast. Dieses Mal werde ich unsere Geschichte erzählen, damit du sie aus meinen Augen sehen kannst.

Ich erinnere mich noch gut an den Tag, an dem ich dich das erste Mal sah. Ich wollte meine Familie nicht begleiten, ich war ein junger, bockiger Teenager und auf diesen Kinderkram hatte ich keine Lust. Aber mein jüngerer Bruder hatte Geburtstag, also musste ich in den sauren Apfel beißen. Und im Nachhinein bin ich ihnen unendlich dankbar, dass wir an diesem Tag diesen Ausflug gemacht haben. Sonst hätte ich dich nie kennengelernt.

Ich konnte Zirkusse noch nie leiden, der Gedanke daran, wie die Tiere festgehalten und dressiert werden behagte mir noch nie. Dasselbe gilt natürlich auch für Tierparks. Doch hatte ich nicht mehr daran gedacht, dass auch andere Dinge vorgeführt wurden. Und so sah ich dann dich zum ersten Mal.

Das Trapez beherrschtest du ohnegleichen, ich konnte meine Augen nicht von dir nehmen, wie du einfach so durch die Lüfte unterhalb des Zeltdaches geschwungen bist. Noch nie in meinem Leben hatte ich so etwas graziöses wie dich gesehen und als dann durch Zufall deine Augen die Meinen gefunden hatten, war es auch um mich geschehen. Du hattest die schönsten Augen auf der Welt, sie erzählten mir, wie sehr du es liebtest durch die Lüfte zu schwingen, dich frei zu fühlen. Ich wusste damals nicht genau, was meine Gedanken für dich bedeuteten, aber du hast es mir gezeigt.

Nach der Aufführung wollte ich unbedingt zu dir, ich sagte meinen Eltern ich würde später nachkommen und schlich mich um das Zelt herum. Dort standen die vielen Wagen, in denen ihr übernachtetet und ich konnte mein Glück nicht fassen, als ich dich dort langgehen sah. Selbst dein Gang war so graziös wie dein Auftritt.
Du zieltest einen ganz bestimmten Wagen an, er war knallrot mit gelben Blumen drauf und aus irgendeinem Grund wusste ich, dass es deiner war. Ich spürte es einfach. Du verschwandest darin und ich zögerte nicht lang, schlich dir hinterher und klopfte schließlich zaghaft an die Tür. Ich war so aufgeregt, mein Herz schlug mir bis zum Hals und ich weiß bis heute nicht, woher ich den Mut nahm, einfach bei dir anzuklopfen. Denn wie du ja sicher weißt, bin ich eher von der schüchternen Sorte, der erste Schritt liegt mir nicht und ich bin dir so dankbar, dass du ihn bis auf dieses eine Mal immer gewagt hast.

Grummelnd öffnetest du die Tür, scheinbar hattest du jemand anderen erwartet, doch ich stand da und sah mit leuchtenden Augen zu dir hinauf.

‚Wer bist du denn?', fragtest du überrascht und vor lauter Aufregung und dem riesigen Kloß in meinem Hals konnte ich dir nicht antworten. Wieso war alles an dir nur so perfekt? Selbst deine Stimme war so wundervoll wie dein Aussehen.

‚Hallo?', sprachtest du mich erneut an und endlich löste ich mich aus meiner Starre.

‚I-Ich, also...ich heiße Taehyung', stotterte ich und schaffte es nicht mehr, dir in deine Augen zu sehen, die mich eindringlich und doch neugierig musterten und sah stattdessen an dir vorbei in das Innere deines Wagens, versuchte dadurch Dinge über dich herauszufinden.

‚Nun Taehyung', riss deine Stimme mich aus meinen Gedanken und erschrocken sah ich dir dann doch wieder ins Gesicht. Deine Lippen zierte ein zauberhaftes Lächeln, wenn auch es leicht amüsiert schien, aber ich wusste schon zu diesem Zeitpunkt, dass ich es liebte, dich anzusehen. Wobei mir natürlich nicht klar war, dass es bereits Liebe war. ‚Du dürftest gar nicht hier sein. Geh wieder nach Hause.'

Bockig verschränkte ich die Arme vor der Brust und schob schmollend meine Unterlippe vor, tippte dazu passend mit dem Fuß auf den Boden, wie ein kleines Kind, das kein Eis bekam, obwohl es eines wollte. Mein Eis warst du in diesem Augenblick, ich wollte dich unbedingt kennenlernen und dabei war mir egal, ob ich dich nerve.

𝐅𝐚𝐝𝐞 𝐚𝐰𝐚𝐲│ɢɢᴜᴋᴛᴀᴇ ✓Where stories live. Discover now