Tag 1

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Er brauchte eine Auszeit. Weg von allem, weg von jedem. Jungkook hielt es einen Moment lang nicht aus, denn der Frust fraß ihn langsam innerlich auf. Er wurde gemobbt und das jeden Tag von seinen Mitschülern.

Als es ihm während der Pause zu viel war und es an seine Grenzen ging, rannte er einfach davon. Aber wohin sollte der Koreaner? Er wusste es selbst nicht und rannte bald Treppen hinauf, die ihn auf den Schuldach brachten. Er öffnete die Tür, spürte den etwas angenehmen Herbstwind und lehnte sich gegen die Wand. Ein tiefer Seufzer entkam aus seinem Mund, die Tränen sammelten sich und er fasste sich an die Stirn.

Was ist nur schief gelaufen? Was habe ich ihnen getan?

Fragen über Fragen, doch es gab nie eine Antwort. Er schluchzte leise, doch es kam nur eine einzige Träne. Woher sollte der Rest kommen? Jungkook hatte in den letzten Tagen die Nacht durchgeweint. Er hat weder etwas gegessen, noch etwas getrunken. Es kamen keine Tränen, weil er nichts zum Heulen hatte. Er hatte sich sozusagen ausgeweint.

Als der Koreaner wieder die Augen öffnete und zu Seite blickte, schrie er kurz auf. "Oh mein Gott!", Jungkook sah einen Jungen, der auf einer Bank saß, die es auf dem Dach gab. Dieser Junge jedoch schenkte dem 17-jährigen keine Beachtung und schaute weiterhin gerade aus. Es war so, als hätte er die Welt um ihn herum komplett ausgeschaltet.

So wenig Selbstbewusstsein Jungkook auch hatte, wagte er sich jedoch und setzte sich neben dem Jungen, welcher träumen zu schien mag. Ob er ihn auch nicht leiden konnte?

"H-hey", fing er an. Er atmete stark durch "w-was machst du hier?", mehr brachte er nicht zu Stande. Der Unbekannte schien ihn noch immer zu ignorieren. Jungkook schaute in die gleiche Richtung des Jungen und fragte sich, ob er nicht lieber gehen sollte. "Ich bin Jungkook.", sagte er noch und bereute es sofort, da der Unbekannte wieder nicht reagierte. Dem Koreaner wurde es peinlich, er wusste nicht wie man in so einer Situation umgeht. Wie sollte er auch, wenn er niemanden hat zum Reden. Vielleicht sah er ja in dem Jungen ein kleines wenig Hoffnung. Wenn dieser nur antworten würde.

Wieso kenne ich ihn nicht?

Wie auf einem Schlag kamen erneut die schlechten Gedanken.

Ich habe es sogar geschafft, dass er mich hasst. Niemand kann mich leiden. Niemand will mit mir etwas zutun haben. Kann ich nicht ein anderes Leben haben? Dieses hier einfach beenden?

Der Koreaner beschloss zu gehen und schaute den anderen Jungen noch einmal an. Dieser bewegte keinen Muskel und ignorierte ihn weiterhin. Als die Pausenklingel ertönte, stand Jungkook auf und wunderte sich, warum der andere sich dennoch nicht bewegte. Aber vielleicht lag das auch an seiner Anwesenheit.

Niemand mochte Jungkook.

Hellevator [Vkook] ✔Where stories live. Discover now