Fighting

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Sie schloss die Augen.  Ein tiefer Atemzug.  Noch einer. Und weitere. Der Sauerstoff benebelt ihre sinne. Sie wird ruhiger. Atmet weiter tief ein und aus. Doch der Schmerz bleibt. Er verlässt nicht mit der Luft ihre Lungen. Lässt sich nicht einfach ausatmen.
Schmerz verlangt gespürt zu werden.
Diesen Spruch hatte sie schon so oft selbst erfahren müssen. Und immer wenn sie gerade daran glaubte sich etwas erholt, den Schmerz etwas reduziert zu haben schlug es sie wieder komplett nieder.
Ihre Augen brennen, wollen zufallen vor müdigkeit. Aber die angst hält sie offen. Die Welt ihrer Träume ist die schlimmste. Sobald Ihre Lider das Licht vor ihren Augen ausblendete begann der Horror. Bilder. Vorstellungen. Wünsche. Und das schlimmste. Hoffnungen. Es war nicht so als würde ihre Traumwelt generell bedrohlich aussehen. Kannte man ihre gefahren nicht, würde man sie für ein Paradies halten. Aber genau darin lag die Gefahr dieser Welt. 
Denn nur wer Erwartungen hat kann enttäuscht werden. Ablenken, ignorieren, verdrengen.  Ihr Alltag. Aber in der Nacht übermannten sie immer wieder ihre eigenen Gedanken. Und trotz der Angst, trotz der Vorsicht, trotz dem wissen bauen sich immer wieder aufs Neue Hoffnungen auf. Und  was in der Traumwelt geschieht bleibt nicht dort. Die Geschehnisse. Ja. Die Vorstellungen. Ja. Aber nicht die Gefühle, nicht die Hoffnungen. Und dennoch verlässt sie strahlend das Haus. Lacht mit ihren Freunden. Doch der Schein fehlt. Ihre Augen leuchten nicht mehr. Dahinter ist die Dunkelheit gefangen die sich über ihren Körper legt sobald sie ihre Augen schließt. Verdrängen und ignorieren bringt nichts mehr. Es wird schlimmer.

Schmerz verlangt gespürt zu werden.

Doch trotzdem bleibt alles in ihren eigenen Gedanken. In ihr Gefangen. Ihre Gefühle haben eine unaufhaltsame macht. Sobald sie an die falschen Leute geraten ist sie ruiniert. Ein weiterer Atemzug. Ein weiterer Stich. Eine weitere Hoffnung. Und dann. Ein Entschluss.  Sie wird kämpfen. Will alte Zeiten zurück. Will den Schein ihrer Augen wiedererlangen.  Von Schmerzen und lasten gekrümmt steht sie auf. Der Griff nach dem Handy.  Ein letzter schlag der Angst.  Absenden. Gefühle überschwemmen sie. Warten. Warten ist das schlimmste. Unbegrenzter Schmerz.  Licht. Blinken. Angst. Zwischen halb geschlossenen Augen liest sie die Antwort.  Erleichterung.  Eine nette Antwort.  Verzweiflung. Zu fachlich. Zweifel. Soll sie antworten. Soll sie das Handy wieder weglegen? Tausende Gefühle vermischen sich. Selbst Freude wird zu Schmerz.  Vorfreude zu angst. Und Enttäuschung zu Mut.  Ein neuer Versuch.  Erneutes einatmen. Erneutes aufsetzen. Aufstehen. Laufen. Wacklig aber gezielt. Nicht zurückblicken. Nicht stehen bleiben. Fighting.

Bin mit der nicht unbedibgt zufrieden, is etwas langweilig aber naja...

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