Prolog

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"Oh no, got me low, how you gonna leave like that?
Oh no, got me low, gone and I want you back.
Oh no, down so low, feeling like I'm under attack.
Oh no, where'd you go? You're gone and I want you ... "

- Leave Like That, SYML

"Wir teilen uns in Zweiergruppen auf!", rief Scott und griff nach Malias Hand. Er war nervös, aber er versuchte es nicht zu zeigen. Vergeblich. "Verteilt euch und passt auf euch auf. Wir rennen los, sobald sie uns gesehen haben." Langsam bildeten sich Paare um mich herum. Alec und Derek machten sich bereit, um in die alte Fabrik zu gehen. Wir standen direkt vor dem Eingang des alten Gebäudes. Ich wollte Mason schon zu mir ziehen, aber Corey kam mir zuvor und nahm seine Hand. Ich knurrte und mein bester Freund sah mich entschuldigend an. Denn jetzt war nur noch einer übrig, und er war der letzte, mit dem ich um mein Leben kämpfen wollte.

"Vertraust du mir immer noch nicht?", schnaubte Theo wütend neben mir und verschränkte seine Arme.
"Das musst du noch fragen?" Ich versuchte, mich nicht aufzuregen und meinen Atem unter Kontrolle zu bekommen, aber Theo machte es mir schwer. Wieso hatte ich ihn bloß zurückholen müssen?

"Dann ist es ja gut, dass es darum geht, die Jäger umzubringen und nicht darum, uns gegenseitig zu retten!"

"Du bringst keinen um und wenn es sein muss, rettest du Liam. Wenn er deinetwegen stirbt, beende ich dein Leben in einem Atemzug", zischte Scott in einem Ton, der keine Widerrede duldete. Ich schloss meinen Mund, bevor ich ihm sagen konnte, dass ich keinen Retter brauchte.

Und dann hörte ich sie. Herzschläge. Es waren nicht mehr nur die zehn, die uns verfolgt hatten, sondern viel, viel mehr.

"Sie haben Verstärkung gerufen", flüsterte ich. Gegen zehn hätten wir es locker aufnehmen können. Aber jetzt waren es mindestens dreißig Jäger. Das war viel zu viel. Scott nickte. "Monroe hat sie geschickt. Sie will uns tot sehen." Theo erschauderte neben mir.

"Was sollen wir jetzt tun?", fragte Mason. Er klang nicht panisch, aber ich konnte seine Angst riechen. Wenn er mich nächstes Mal anbettelte, mitkommen zu dürfen, würde ich ihn einsperren. Die Angst, ihn zu verlieren, war viel zu groß. Mason hatte keine übernatürlichen Kräfte, mit denen er kämpfen konnte, und der silberne Baseballschläger von Stiles würde nicht viel helfen.

"Wir rennen. Jetzt!" Und dann ging alles ganz schnell. Die ersten Jäger kamen um die Ecke. Links von mir schwang die Tür zur Fabrik auf, Mason und Corey waren nicht mehr zu sehen, ebenso wenig wie der Rest meiner Freunde.

"Na los, Liam!" Es war zu spät, um um die nächste Ecke zu biegen. Sie war zu weit weg. Sollte ich es versuchen, brachten sie mich um. Wir mussten in die Fabrik. Ich sah zu Theo, der schon am Eingang stand und darauf wartete, dass ich eintrat. Ich hatte es gerade noch so geschafft, hineinzurennen und die Eisentüren hinter uns zu verriegeln, als sich die ersten Schüsse in die Türen bohrten.

"Na los, weg hier. Wir müssen einen Weg nach draußen finden." Ich nickte eilig und begann zu rennen.

Theo lief voraus und, ob ich wollte oder nicht, mir blieb nichts anderes übrig, als ihm zu folgen. Es war nicht, dass ich ihm nicht vertrauen konnte. Es war eher, dass ich nicht wollte. In meinem Inneren wusste ich nämlich ganz genau, dass er auf meiner Seite stand. Ich wusste es, seitdem er mich im Krankenhaus vor den Geisterreitern gerettet hatte und tief in mir konnte ich spüren, dass er mich auch heute nicht zurücklassen würde.

"Schneller, Liam! Willst du unbedingt umgebracht werden?", rief Theo provokant. Finster blickte ich auf seinen Rücken und hoffte, ihn mit meinem Blick zu erdolchen.
Ich wollte ihm gerade eine Handvoll Beleidigungen an den Kopf werfen, als Theo sich kurz umdrehte, um nach mir zu sehen. Er neckte mich gar nicht, um mich zu ärgern. Okay klar, irgendwo machte es ihm Spaß, aber er tat es hauptsächlich in dem Versuch, uns von unserer Angst abzulenken. Also ging ich mit einem kleinen Lächeln drauf ein.

i'm not gonna save you ➸ thiamWhere stories live. Discover now