Kapitel 5

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"'Cause I don't want another heart to fill the holes that you left under my covers for me to grow cold."

- Your Shirt, Chelsea Cutler

Ich drückte Theo zur Seite - das leichter war, als gedacht - und öffnete die Haustür.

"Jetzt reicht's aber!", rief Mason, nachdem er mich von oben bis unten gemustert hatte. Schon länger versuchte er, mich aus dem Haus zu kriegen, aber er erschien mir noch nie so motiviert wie heute. Er zog Corey durch die Tür und marschierte schnurstracks ins Wohnzimmer, während er mir eine Rede hielt: "Ich weiß ja, dass dich Theos Tod mitgenommen hat, aber ich kann es nicht mehr ertragen, dich so fertig zu sehen. Du gehst jetzt duschen, ziehst dir eine richtige Hose an und dann gehen wir ins Kino. Du musst zurück in die Realität kommen und leben."

"Genau! Außerdem läuft Thor 3 und Mason geht da nur mit mir hin, wenn du mitkommst. Also beweg deinen knackigen Arsch."

"Hast du gerade gesagt, dass mein bester Freund einen knackigen Arsch hat?"

Kopfschüttelnd schlug ich mir mit der flachen Hand auf die Stirn. Das passierte jetzt nicht wirklich, oder?

"Hey, Mason. Corey", grüßte Theo, der sich während Masons Ansprache unbemerkt zu uns gesellt hatte. Er grinste vor sich hin wie der größte Idiot. Mason, der noch von gar nichts wusste, blieb der Mund offen stehen.

"D-du lebst?", stotterte er.
"Natürlich lebe ich. Dachtest du wirklich, ich lasse mich von ein paar Jägern unterkriegen?"

Verlegen zuckte Mason mit den Schultern, als wollte er sagen: Wer weiß. Fast hätte ich erwähnt, dass er sich sehr wohl von ein paar Jägern unterkriegen lassen hatte, aber ich wollte Theo ausnahmsweise mal seinen falschen Stolz lassen.

"Ist ja auch egal. Ich verstehe sowieso nicht, wieso ihr glaubt, dass ich mich für den Knackarsch opfern wollte. Also, was war wegen Kino?"

"Arsch", flüsterte ich leise vor mich hin. Wenn Blicke töten könnten, würde Theo jetzt zuckend auf dem Boden liegen und seinen letzten Atemzug machen. Ich war rot wie eine Tomate und wollte direkt wieder in mein Bett kriechen und vergessen, dass dieses Gespräch jemals stattgefunden hatte.

"Okay, Schluss mit dem A-Wort und Scheiß auf Kino! Ihr müsst uns einiges erklären." Mason setzte sich abwartend auf die Couch und zog Corey auf seinen Schoß, der bestätigend nickte.

Ich sah die beiden abwechselnd an und in diesem Moment wünschte ich, Mason wäre alleine gekommen. Ich hatte gerade den seltsamen Drang, ihm alles zu erzählen. Mit irgendjemandem musste ich schließlich darüber reden. Ich hielt es schon viel zu lange zurück.

Als könnte er meine Gedanken lesen, sagte Theo plötzlich: "Corey, ich muss mit dir reden. Lass uns ein bisschen rumgehen."

Jeder von uns warf Theo einen überraschten Blick zu. Was konnte Theo schon durch den Kopf gehen, dass er mit Corey darüber sprechen musste? Konnte er denn nicht mit mir reden? Ich spürte einen Stich der Eifersucht. Aber nur einen winzigen. Er war fast gar nicht da.

"Das gefällt mir nicht", murmelte Mason und zog Corey enger an sich.

Schnaubend verschränkte Theo die Arme. "Was? Glaubst du, ich fresse ihn auf? Sollte ich Corey irgendetwas antun wollen, kann er sich unsichtbar machen und abhauen."

"Ist schon gut, wirklich", versicherte Corey und drückte Mason einen Kuss auf die Lippen. "Wir sehen uns später, Babe."

Er stand von seinem Schoß auf, ging an mir vorbei und meine Augen glitten automatisch zu Theo, der mich ansah, als wollte er sagen: Da hast du deine Zweisamkeit mit Mason. Konnte er vielleicht wirklich Gedanken lesen?

i'm not gonna save you ➸ thiamWhere stories live. Discover now