23) Ein ruhiger Vormittag

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Es verging einige Zeit seit dem die Sonne aufgegangen war. Nun stand sie schon hoch am Himmel und erhellte das Land. Kagome war währenddessen auf der Suche nach Rin. Sie musste sich unbedingt bei ihr bedanken. Schließlich hatte sie Kagomes Leben gerettet. Aber wo würde sie Rin finden? An ihrem Zimmer hatte sie kein Glück gehabt. Also überlegte Kagome, wo Rin mit ihr schon war. Dabei fiel ihr als erstes der Blumengarten ein, weshalb sie sich auf den Weg dahin machte. In einem Gang blieb Kagome plötzlich stehen und presste ihre Hand gegen ihre Stirn. Ihre Sicht verschwamm langsam vor ihren Augen bis sie nur noch schwarz sah. Schwindel überkam sie und sie fiel.
"Kagome, gib Acht.", hörte sie eine besorgte Stimme und im nächsten Moment wurde sie von zwei starken Armen gefangen, noch bevor sie den Boden berühren konnte. Es dauerte nicht lange bis sich Kagomes Sicht wieder besserte und sie in ein Gesicht schaute, welches über sich über ihres beugte. //Sesshomaru?//, fragte sich Kagome verwirrt, //Seine Stimme war es nicht gewesen. Vielleicht war es Miyakos?//. Erst als sie aufstehen wollte, merkte sie, dass sie von Sesshomaru aufgefangen wurde. Sie wurde rot und versuchte erneut aufzustehen. Allerdings gelang ihr dies nicht, da Sesshomaru sie noch fest hielt. Verwundert schaute sie zu ihm. Seine schönen goldenen Augen starrten auf Kagomes Hals. //Es scheint als wäre er in seiner eigenen Welt...//, dachte Kagome verblüfft.

Sesshomaru war gerade zufällig in der Nähe, als er merkte, dass Kagome ohnmächtig wurde. In diesem Moment fing er sie reflexartig auf. Eigentlich wollte er sie gleich sanft auf dem Boden ablegen, aber seiner feinen Nase entging nicht Kagomes Duft. Er hatte eine betörende Wirkung auf ihn. Dies war auch der Grund wieso sich sein ganzer Körper verkrampfte und sich Bilder von damals in seinen Kopf abspielten.
"Sesshomaru?", holte die leise fragende Kagome ihn wieder in das hier und jetzt zurück. //VERDAMMT!!//, dachte er und konnte gerade noch ein Knurren unterdrücken, //Ich brauche mehr Abstand zu ihr!//. Kagome bemerkte seine leichte Mienenänderung und versuchte ihn vorsichtig darauf aufmerksam zu machen, dass er sie noch festhielt:
"Du...", sie änderte ihren Ansatz, "Vielen Dank für das Auffangen. Ich kann wieder aufstehen."
Darauf stand er auf und half Kagome auf die Beine, bevor er, ohne ein Wort zu verlieren, ging.

Kagome schaute ihm erst kurz verwundert hinterher, dann schaute sie sich um. Sie fühlte sich wieder fit. //Hatte das gerade etwas mit der Schwangerschaft zu tun?//, fragte sie sich, während sie sich wieder auf den Weg zu ihrem eigentlichen Ziel begab: dem Blumengarten. Dort angekommen traf sie auch wirklich auf Rin. Sie hockte vor einem Beet und kümmerte sich um die Blumen. Kagome rannte zu ihr und blieb vor ihr stehen.
"Rin.", sagte Kagome, wobei diese in der Zwischenzeit schon aufgestanden war. Zum Reagieren hatte Rin allerdings keine Zeit, da sie sofort von Kagome umarmt wurde.
"Danke, danke, Rin. Du hast mich gerettet!", sagte Kagome und umarmte Rin weiter.
"Ich habe mir Sorgen gemacht.... Also habe ich nochmal nachgeschaut.", antwortete Rin leise.
"Danke....", kam es nun leise von Kagome, während sich langsam Tränen in ihren Augen bildeten. Rin schien dies zu merken, denn sie fing an, langsam und sachte über Kagomes Rücken zu streicheln.
"Das nächste Mal gehen wir alle zusammen aus dem Wasser.", sagte Rin ruhig und Kagome nickte. Nachdem sie sich aus der Umarmung gelöst hatten, wischte sich Kagome die Tränen weg und beide unterhielten sich noch ein paar Minuten bis Rin gehen musste. 

Kagome lief also ziellos durch das Schloss, als sie ein Wiehern hörte. Da sie Pferde mochte, beschloss sie in den Stall zu gehen. Dort fand sie schnell das Pferd, was gewiehert hatte. Allerdings war es jetzt still. Es lang am Boden in seiner Kabine und hatte sich in einem Seil verfangen. Wie es das geschafft hatte, war Kagome allerdings ein Rätsel. Trotzdem beschloss sie dem Pferd zu helfen, weshalb sie sich ihm näherte. Dies schien ihm allerdings gar nicht zu gefallen, denn es fing an zu schnauben.
"Keine Angst. Ich möchte dir helfen.", sagte Kagome in einer beruhigenden Tonlage, während sie ihm immer näher kam. Als sie vor dem Pferd stand, versuchte es verzweifelt aufzustehen, was ihm allerdings nicht gelang. Kagome ging also vorsichtig ein paar Schritte zurück, damit das Pferd sich beruhigen konnte. Dann schaute sie sich im Stall um, ob sie etwas entdeckte, um das Pferd zu beruhigen. Auf einem Tisch lag etwas Gemüse, von welchem Kagome zu einer Karotte griff. Mit einem ausgestrecktem Arm, in wessen Hand die Karotte lag, näherte sie sich wieder dem Pferd. Es schien diesem immer noch nicht zu gefallen, aber diesmal verhielt es sich ruhiger. Als Kagome gerade in Reichweite zu dem Maul war, hockte sie sich und hielt die Karotte ruhig zu dem Pferd. Es dauerte einen Moment bis das Pferd sein Misstrauen überwunden hatte und die Karotte aß. Nachdem es fertig war, legte es seinen Kopf auf dem Boden ab. Kagome ging langsam in der Hocke um das Pferd, um an die Seile zu kommen. Dies ließ es jetzt zu. Trotzdem konnte Kagome die Seile nicht lösen, da sie zu fest waren. Bei dem Aufstehversuch haben sie sich noch weiter zusammengezogen.
"Kann ich dir helfen?", fragte plötzlich eine Stimme hinter Kagome. Sie drehte sich um und erblickte Akito.
"Was für eine Frage... Bitte hilf dem Pferd", antwortete Kagome leicht sauer. Akito schmunzelte kurz, bevor er sich bückte und einen Eimer voll Futter zum Vorschein brachte. Diesen stellte er vor das Pferd, was sofort anfing zu essen, und ging zu Kagome. Dort zerschnitt er die Seile mit einem Dolch. Das Pferd merkte sofort, dass es befreit war und stand auf, während Akito und Kagome aus der Zelle gingen.
"Interessant, dass er dich an sich heran lässt.", fing Akito eine neue Konversation mit Kagome an.
"Ich konnte die Seile nur zertrennen, da er mit fressen beschäftigt war.", erklärte er, "Er ist immer noch sehr wild und lässt die Meisten nicht auf sich reiten, geschweige denn in seine Nähe."
"Ein bisschen Eigensinn schadet auch nicht.", lachte Kagome zu dem Pferd und streichelte über sein Gesicht. Danach starrte Kagome zu dem Hengst und dachte sich: //Was dir wohl zugestoßen ist? Ich kann mir nicht vorstellen, dass du dich so sehr wehrst, wenn jemand näher kommt, nur weil du wählerisch bist.// Akito bemerkte, dass Kagome in Gedanken versunken war und fand, dass ihr Blick traurig aussah. Er überlegte einen Moment, ob es besser wäre, wenn er so tat, als hätte er nichts bemerkt. In Gedanken schüttelte er seinen Kopf und beschloss Kagome mit einem Ausritt aufzumuntern.
"Hast du Lust auf einen Ausritt?", fragte er also mit einem Lächeln, woraufhin Kagome freudig überrascht Akito anschaute.
"Das würde ich sehr gerne!", meinte Kagome glücklich, aber fügte hinzu, "Ich kann allerdings nicht reiten..."
"Wir müssen nicht Galoppieren und machen etwas langsamer. Wenn ich dir die Grundlagen zeige und du ein Dämonenpferd aus dem Stall nimmst, sehe ich keine Probleme."
"Wirklich?", Kagome wirkte begeistert.
Akito nickte und ging zu einer Zelle, um ein dunkelbraunes Pferd herauszuholen.
"Ich zeige dir erstmal alles Wichtige und dann darfst du es selbst probieren.", erklärte er, während er das Pferd sattelte und Kagome gab ihr Einverständnis. Zu dritt verließen sie den Stall.

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⏰ Letzte Aktualisierung: 2 days ago ⏰

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Wenn eine Nacht alles verändert (Inuyasha ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt