Kapitel 48 -Ein Abschied (nicht) für immer-

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Ich fühlte den warmen Sand unter meinen Füßen, der sich zwischen ihnen kräuselte. Die kleinen Sandkörner blieben zwischen den Spalten. Immer wieder kamen Neue dazu, bis es mich anfing zu nerven. Ich ließ mich hin plumpsen. Unter mir fühlte es sich wie ein weicher Sitzkissen an, nur strahlte die Sonne darauf herab und mir wurde unter meinem Hintern unwillkürlich heiß.

Als ich meine Zehen von den Körnern berfreite, stand ich nochmals auf. Nur um Festzustellen, dass sich Neue gebildet hatten. Frustrierend raufte ich mir die Haare, doch spürte dann zwei starke Arme um meine Taille. Zärtliche Küsse wurden auf meinem Nacken gesetzt und meine Haare flatterten mit dem Wind leicht.

Genießerisch schloss ich meine Augen und ließ meine Hände dahin wandern. Zu seinen Armen, die ich auf und ab streichelte.

Seine Küsse wurden intensiver und sein Griff ebenso. Lächelnd drehte ich mich um und vereinte unsere Lippen.

Auf einmal wurde er mir brutal entrissen. Ich stolperte erschrocken ein paar Schritte zurück. Ich verlor den Halt, fiel hinunter. Diesmal fühlte ich den harten Felsen unter mir, anstatt den waren Sand. Regen stürmte über mich hinein, anstatt die Mittagssonne. Der Wind tobte und riss mich fast mit, anstatt der warmen Morgensbrise.

Hektisch wachte ich auf und fand mich in einem Bett vor. Die Wände waren in kahl weiß gehalten. Die Vorgänger ließen die Sonne fröhlich herein strahlen. Keine Wolke war zu sehen. Energisch zog ich mein Gesicht zusammen und versuchte der Helligkeit unter der Decke zu entkommen. Aber selbst diese war weiß und hielt mich von meinem Handeln ab.

Dann merkte ich, dass ich in einem fremden Zimmer lag.

Vor mir entdeckte ich eine schlagende Blair. Sie sah mehr als friedlich aus. Neben ihr war Liam, dessen Hand auf ihre Haare lagen. Ebenfalls war er am Schlafen. Bei dieser Stellung musste ich lächeln.

Und dann wurde mir klar, was passiert war.

Meine Tränen sammelten sich zum neuen Wettlauf ein und mein Herz merkte schon lange an, dass alles andere in Ordnung war.

"Ahlam!", erfreut zog mich meine Freundin in ihre Arme, doch ich ließ alles über mich ergehen. "Hey, was ist los?"

Vorsichtig rüttelte sie an meiner Schulter.

"Wo ist Cem?"

Sie atmete tief aus und meine Befürchtung lag fast richtig...

"Er hat es überlebt. Sie konnten die inneren Blutungen stoppen und gerade wurde er von der Op ins Zimmer gebracht."

Ein Stein fiel mir vom Herzen und selbst mein Verstand jubelte zum ersten Mal mit. Alles in mir feierte und freute sich, dass ihm nichts schlimmes zugestoßen war. Ein Lächeln legte sich wieder und Tränen der Glückseligkeit fielen.

"Miss, es tut mir leid es Ihnen sagen zu müssen, aber aufgrund Ihres enormen Stresses und Ihrer mangelnden Nahrung, haben es ihre Kinder nicht überlebt."

Mir wurde etwas gegeben, da gelassen und dafür etwas genommen. Zwei Teile, die an meinem Herz gebunden waren. Sie waren ein Teil meines alltäglichen Lebens geworden und zählten zu den Menschen, die ich über alles liebte. Doch vielleicht sollte ich es Positiv sehen, ich hatte ihnen viel Leid auf dieser Welt erspart. Sie hätten mit Cem und seinen Feinden nicht mithalten können, den Elyas war bestimmt nicht der Einzige, der hinter uns her rennen würde, um seine Rache zu bekommen. Außerdem war ich zu jung gewesen und das Beste war um sie zu trauern, aber mir nicht selbst dafür die Schuld zu geben. Doch trotzdem konnte ich nicht aufhalten, dass mir unaufhaltsam eine Träne runter floss.

Ich lächelte dem Arzt quälend zu und erhob mich von meinem Bett.

"Könnten Sie mich zu Cem Akin bringen?"

So wie es das Schicksal wollteWhere stories live. Discover now