Kapitel 14

1.2K 77 6
                                    

Steffan

Saskia lag schlafend neben Steffan.

Er konnte es einfach nicht fassen.

Sie war wieder da.

Er hatte sie wieder für sich allein und keiner konnte ihnen schaden.

Niemand.

Er betrachtete sie schon seid zwei Stunden.

Die ersten Sonnenstrahlen bahnten ihren Weg aus dem Fenster und strichen über ihre Haut.

Er hatte sie ständig berührt, als befürchtete er, sie wäre nicht wirklich.

,,Ich weiß es.", sagte plötzlich jemand.

Steffan schreckte hoch und schaute in Lucas Gesicht.

,,Was weißt du?", fragte Steffan.

,,Ich weiß, dass du derjenige bist, der Anna das Herz herausgerissen hat und von dem sie nicht loskommt.", antwortete Lucas leise.

,,Woher weißt du es?", fragte Steffan erstaunt.

,,Falls du wissen möchtest, ob Anna es mir gesagt hat, dann Nein. Sie hat es mir nicht gesagt. Sie wusste, dass ich es negativ auffassen würde und hat das gesamte Thema verschwiegen um dich zuschützen.", erklärte Lucas.

,,Eigentlich habe ich mir geschworen denjenigen, der sie verletzt hat, das Herz herauszureißen.", fügte Lucas hinzu.

Steffan sah den Frust und die Wut in seinen Augen.

Er wusste, dass Anna der wunde Punkt von Lucas war.

,,Es...es tut mir leid. Ich weiß, dass sie dir wichtig ist...", fing Steffan an.

,,Es ist unwichtig, ob es dir leid tut. Mich interessiert viel mehr, warum du das getan hast. Erkläre mir mal, warum du sie verlassen hast.", forderte Lucas.

,,Ich habe sie nicht mehr geliebt.", erklärte Steffan.

,,Lüg mich nicht an. Du hast sie jahrhundertelang geliebt und nun wo du sie endlich hattest, willst du sie auf einmal nicht mehr? Erzähl jemand anderes deine Geschichten, aber ich glaube dir nicht. Wenn man jemanden liebt, hört das nicht einfach so auf.", sagte Lucas.

Steffan wusste nicht, was er antworten sollte.

Dieses Thema hatte er erfolgreich unterdrückt.

Bis jetzt.

,,Bedeutet sie dir etwas oder hat sie dir die ganzen Jahrhunderte nichts bedeutet?", fragte Lucas.

Steffan schaute stumm zu Boden.

,,Ja, sie hat mir was bedeutet. Um genau zu sein, hat sie mir mehr bedeutet als alles andere auf dieser Welt.

Und ja, ich habe sie geliebt. Durch sie wusste ich erst, was Liebe bedeutet.

Aber es ist so viel passiert.

Erst die Zwangsheirat, ihre dadurch entstandene kalte Mauer, das jahrzehntelange Verschwinden, Chou und letztendlich ihr Tod, der gar keiner war. Ich hatte wirklich geglaubt, sie wäre tot. Das hat mir damals den Boden unter meinen Füßen gerissen und mich in ein tiefes Loch fallen lassen.

Doch dann kam Saskia und gab meiner Welt wieder Licht.

Und wenn ich mir letzten Endes anschaue, was aus dieser Frau nun geworden ist, kann ich dir gar nicht in Worten zusammenfassen, wie sehr ich sie verachte.", sagte Steffan entrüstet.

Lucas sah ihn mit reinem Entsetzten an.

,,Du glaubst ehrlich, dass das Anna ist?", fragte er erstaunt.

Das Vermächtnis der UrvampireWhere stories live. Discover now