51: Ein blutiges Ende

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Die Jungs stürzten sich sofort auf die Königin und nahmen ihr die Waffe weg. Ich aber rannte zu Flavia und kniete mich neben sie. Teresa tat es mir nach. Wir drehten sie auf den Rücken und fanden sofort die Stelle, an der sie das ganze Blut verlor. Teresa fühlte ihren Puls.
"Sie lebt noch!", sagte Teresa erleichtert und wischte sich ein paar Tränen aus den Augenwinkeln. Ich schniefte und suchte mit meinen Augen den Raum ab. Dann fand ich ein paar Stoffservietten auf dem Tisch. Sofort holte ich mir welche und faltete sie in der Mitte. Ich drückte diese auf Flavias Wunde, damit sie nicht noch mehr Blut verlor. Schnell war die eine vollgesogen und ich drückte eine neue auf ihren Oberschenkel.
"Ist die Kugel noch drin?", fragte Christian aufgeregt, der sich zu uns gesellte. Ich nahm die Serviette weg und ließ ihn die Wunde inspizieren. Es dauerte nicht lang, bis er sich eine neue Serviette nahm und sie wieder auf ihren Oberschenkel drückte. Fragend sahen Teresa und ich ihn an, doch er schüttelte den Kopf. "Die Kugel hat sie an der Seite gestriffen. Die Wunde ist trotzdem ziemlich tief und muss genäht werden", erklärte er. "Aber wir müssen jetzt erstmal das Blut stoppen und sie wieder zu Bewusstsein bekommen."

Wir machten Flavia einen Verband um, den wir selbst aus verschiedenen Teilen Stoff zusammen suchten. Somit hofften wir, dass das Blut langsam gestoppt wurde. Danach legten wir ihre Füße auf einen Stuhl und hofften, dass sie schnell zu Bewusstsein kam. Als wir sie soweit versorgt hatten, stand ich auf und stapfte wütend auf die Königin zu, welche immer noch von den Jungs festgehalten wurde. Fernando hatte sich zurückgezogen, dieser Feigling.
"Alex, mach nichts, was du später bereust!", warnte mich Leo, doch ich ignorierte ihn und schlug der Königin einmal fest ins Gesicht. Marianna hörte ich erstaunt auflachen. Nun sah ich zu ihr.

"Du brauchst doch gar nicht so blöd zu lachen! Du musst uns auch noch einiges erklären!"
"Allerdings! Warum machst genau du gemeinsame Sache mit Miguel und Alfonso, wenn diese doch eigentlich mit der Königin zu tun haben?", fragte Christian. Er war noch mit Teresa bei Flavia.
"Weil Alfonso zu mir kam und sagte, dass Miguel gerne einen Deal mit mir eingehen wollen würde", erklärte sie und Alfonso trat neben sie.
"Und warum sollte er das wollen? Er hatte mich und mit mir zusammen konnte er doch so viel erreichen!", sagte die Königin schwer. Sie schien noch benommen von meinem Schlag.

"Nun ja, das mag ja sein, aber mit mir kann er eben noch mehr erreichen als mit dir." Selbstgefällig sah sie die Königin an.
"Du bist doch aber bei den Bösen auf der Seite und genau in der Organisation, die Miguel sucht, also nutzt du das doch wahrscheinlich alles nur aus!", warf ich ihr vor.
"Du hast keine Ahnung Alex!", keifte sie zurück.
"Dann erklär es mir doch! Was ist das für ein Deal, den du mit Miguel gemacht hast?"
"Miguel wollte gerne an mehr Macht kommen", sagte sie so, als wäre es das normalste auf der Welt.
"Aber dafür hatte er doch mich!", meinte die Königin wütend. Marianna lachte einmal kurz auf und sah die Königin dann abschätzig an.

"Du bist doch viel zu alt. Miguel wollte jemand jüngeres! Jemanden, der viel böser ist als du!"
"Warum hat er dann nicht einfach mit euch beiden zusammen gearbeitet?", fragte Teresa.
"Je mehr Partner man hat, desto weniger Macht hat man selbst. Schließlich muss man die ja aufteilen und Miguel wollte möglichst viel Macht für sich selbst in Anspruch nehmen."
"Und warum hast du da mitgemacht, Alfonso?", fragte Luca. Alfonso zuckte mit den Schultern.

"Ángela hat mich immer die Drecksarbeit machen lassen. Marianna hat mich viel mehr wertgeschätzt und zusammen mit Miguel hat mir das mehr Spaß gemacht. Ganz einfach."
"Was ist mit Caruso? Gehört der auch mit zum Plan?", wollte Leo wissen.
"Aber natürlich", lächelte Marianna.
"Und weil du auch in der Organisation bist, die Miguel sucht, kannst du ihn gleich viel besser beschützen", mutmaßte Christian und Marianna nickte.
"Aber wieso hat er dir vertraut? Wieso denkt er, du wirst ihn nicht verpetzen?", fragte ich, da ich das einfach nicht verstehen konnte. Miguel musste ein sehr kluger Mann sein, wenn er das alles auf die Beine gestellt hatte. Wieso vertraute er dann einfach Marianna?

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