43. Lass mich rennen!

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127. Marco

Ruby saß neben ihm und lauschte der Band. Marco aber konnte seinen Blick kaum von diesem Wichtel Tom lösen. Er war nun ja; jung und schmächtig. Er konnte sich beim besten Willen nicht vorstellen, dass Ruby so etwas mochte. Den finstern Blick, den er erntete war ihm recht egal. Doch verriet es etwas über Toms Gefühle. Marco schaute zu Ruby, die sich krampfhaft an ihrem Glas Wein festhielt. Sie versuchte sich nichts anmerken zu lassen, allerdings war sie unglaublich nervös. Sie fingerte unentwegt an ihren Fingernägeln herum. Das machte sie immer, wenn sie nervös war. Am liebsten hätte er ihre Hand genommen, doch er wusste dass das zu früh war. Die Band war ziemlich gut und die Crew von Ruby sang jeden Titel aus vollem Herzen mit. "Ich gehe mir eine rauchen!" Sagte sie. "Warte ich komme mit!" Lächelte Marco und die beiden gingen hinaus. Vor dem Laden war die obligatorische Schlange, die Ausschau nach der jungen Frau hielten. Sie bekamen fast Schnappatmung. Doch ihr war es recht egal. Sie zündete sich ihre Zigarette an und suchte sich eine ungestörte Ecke. "Du rauchst immer noch!" "Ja schon!" Lächelte sie. "Ab und zu..." "Also wie immer!" Sagte er ruhig. "Ich habe nicht mit dir gerechnet." Gab sie zu. Die beiden blickten sich lange an. "Wie geht es dir?" "Das willst du nicht wissen!" Gab er zu. "Du sagest du wurdest suspendiert?" "Ja schon. Zu recht." Er machte eine Pause. "Ich bin einfach nicht bei der Sache!" Sagte er ruhig. Ruby rauchte unablässig. "Und statt dich auf deine Karriere zu konzentrieren, fliegst du zu mir nach Liverpool und weißt nicht einmal wo ich wirklich bin." "Es kam mir wie eine gute Idee vor!" Grinste er verlegen. Niedlich biss er sich auf die Unterlippe. "Nun du stehst hier und wir unterhalten uns..." Begann er den Satz, doch Ruby unterbrach ihn. "Ich bin immer noch unglaublich traurig, Marco!" Sagte sie. "Schatz, es ist nicht..." Begann er doch schon beim Sprechen, tat ihm die Aussage leid. "Weißt du, du machst es dir einfach. Ich war echt kurz davor mich einfach nicht bei dir zu melden und warum? Na? Weil du mich verletzt hast. Jetzt stehst du hier und all meine Überlegungen sind wieder egal. In ein paar Tagen wirst du wieder in Dortmund sein und nichts wird sich verändert haben." "Was ist wenn ich mit dem Fußball aufhöre?" Fragte Marco sie. "Wie mit dem Fußball aufhören?" Fragte sie verwirrt. "Es bedeutet mir nichts mehr!" "Wie es bedeutet dir nichts mehr?" Sie machte eine Pause. "Es war dir mal unglaublich wichtig." "Du bist mir unglaublich wichtig!" Platzte es aus ihm hinaus. "Verstehst du nicht. Ich wollte nicht nur der "Mann-von" sein, aber es ist mir egal. Dann bin ich eben nur dein Mann. Selbst wenn meine Karriere jetzt noch gut läuft, die WM hab ich verpasst, zwei Mal die EM und den ConFed Cup und selbst mit der nächsten WM klappt es vielleicht nicht. Champions League nie gewonnen, Deutscher Meister, naja. Verstehst du, ich werde nicht der große Star mehr sein, der ich hätte sein können. Aber es ist mir egal, denn mein Leben geht trotzdem weiter." Doch bevor Marco weitersprechen konnte, blickte sie ihn an. "Wir werden das jetzt nicht hier klären. Ich geh wieder rein. Lass uns später weiter reden." Er blickte sie an. Immerhin hatte sie ihn nicht nachhause geschickt und die beiden gingen wieder hinein. Doch diesmal setzte Ruby sich zu Tom. Marco kam sich einen Augenblick ziemlich dämlich vor. Auch Toms Blick passte ihm nicht. Doch Ruby stand schließlich wieder auf und kam zu ihm hinüber. "Er hasst mich!" Sagte Marco zu ihr. "Wer?" Fragte sie irritiert. "Tom!" "Er ist eifersüchtig!" Sagte sie leise. "Eifersüchtig?" Fragte er noch einmal. "Er war in den letzten Wochen immer für mich da. Jetzt bist du auf einmal wieder aufgetaucht. Was meinst du denkt er da?" "Keine Ahnung, es hat ihn nicht zu interessieren!" Murmelte Marco. "Und wer ist jetzt hier eifersüchtig?" Fragte sie entwaffnend. Natürlich war Marco eifersüchtig. Das war er immer.


128. Ruby

Nach dem Auftritt verabschiedete sie sich von Marco. Sie wollte nichts überstürzen und morgen musste sie wieder früh zum Dreh. Sie fuhr gemeinsam mit Tom, der war auf dem Weg nachhause unglaublich still. Er war so still das es Ruby ziemlich unangenehm war. Sie machte sich Vorwürfe, Vorwürfe dass sie mit Toms Gefühlen gespielt hatte. Bevor sie sich in ihr Zimmer zurück ziehen wollte, suchte sie das Gespräch mit dem jungen Mann. Er ging sich umziehen und ließ die junge Frau alleine. Ruby setzte sich auf die Couch und dachte an Marco. Er war extra gekommen um sie zu sehen. Er war extra gekommen um ihr zusagen, dass ihm der Fußball nicht so viel Wert war wie sie. Ruby war unglaublich verwirrt. Tom kam zurück und begann zu trainieren. Er machte seine Übungen. Tom war unglaublich sportlich und Ruby schaute ihm gerne zu. Doch erst da bemerkte sie, dass Tom scheinbar sauer auf sie war. Er war unglaublich wütend und offensichtlich enttäuscht. "Hab ich dir was getan?" Fragte sie ihn. "Das fragst du mich doch jetzt nicht wirklich, oder?" Schnaubte er. "Nun du redest nicht wirklich mit mir..." "Ich will vielleicht gar nicht mit dir reden, gerade!" Er machte eine Pause. "Warum ist er hier?" "Warum ist wer hier?" Fragte sie ihn. "Marco, ich dachte das es zwischen euch vorbei ist." Fauchte er sie an. "Ist es nicht, war es nicht!" "Weißt du immer wenn es schwierig wird tust du das, du rennst weg!" Ruby sah Tom entgeistert an. "Wie meinst du das?" "Dieser Moment gestern zwischen uns in der Küche, willst du mir sagen, dass ich mir das eingebildet habe. Jetzt ist Marco wieder da und du rennst wieder weiter." Ruby sah ihm in die dunklen Augen. "Dann lass mich rennen." Fauchte sie ihn an. Sie stand auf und wollte nach oben gehen, doch Tom hielt sie auf. Die beiden blickten sich nun genau in die Augen. "Tue mir das jetzt nicht an!" Bat er sie. "Ich habe dir nie etwas versprochen." "Nein aber du machst es dir viel zu einfach." Brüllte Tom sie nun an. "Erst willst du mich nicht und dann denke ich das du mich willst und jetzt ist dieser Kerl wieder da." Doch Ruby wusste nicht mehr was sie Antworten sollte. Sie lächelte ihn an. "Gute Nacht!" "Gute Nacht?" Fragte er panisch. "Morgen sieht die Welt wieder anders aus, ich gehe schlafen bevor einer von uns was sagt was er nicht so meint!" "Ruby..." Doch die junge Frau ging auf ihr Zimmer. Tränen waren ihr in die Augen geschoßen und sie dachte darüber nach, was Tom ihr an den Kopf geworfen hatte. Sie rannte immer weg und er hatte recht. Ruby war exzellent dadrin vor ihren eigenen Gefühlen weg zu laufen.


129. Marco

Der junge Mann wurde wach und das erste an das er dachte, war Ruby. Er suhlte sich durch das große Bett und musste an ihre schlanken Beine in den sexy Jeans denken. Marco stand auf und ging duschen. Er ließ sich das heiße Wasser über den Körper perlen und dachte an die junge Frau. Danach pflegte er seinen Körper einen Augenblick, ehe er sich anzog und sich etwas zum Frühstückten bestellte. Als der Zimmerservice das Essen brachte, nahm er seinen Kaffee und setzte sich auf den kleinen Balkon seiner Suite. Die Sonne schien und das graue Liverpool zeigte sich von seiner besten Seite. Marco hatte das erste Mal seit einer Ewigkeit das Gefühl, das er unglaublich ruhig war. Er war unglaublich bei sich. Dieses Gefühl hatte er beim Fußball in der letzten Zeit vermisst. Sein Kaffee war unglaublich heiß, als er daran nippte. Doch das Klingeln seines Handys riss ihn aus seinen Gedanken. Ruby Nummer poppte auf dem Display auf. "Hi!" Sagte er gleich. "Hey, was machst du?" Fragte sie ruhig. "Naja ich trinke Kaffee!" Gab er zu. "Kaffee?" "Ich habe ausgeschlafen und frühstücke gerade!" "Dann frühstücke." Sagte sie gut gelaunt. Es war als wäre es alles ganz normal zwischen Ihnen. "Nun alleine Frühstücken ist halt ein wenig langweilig!" Sagte er ehrlich und lehnte sich entspannt zurück. Es freute ihn mit ihr zu sprechen. Es fiel ihm wieder einmal auf, wie sehr er sie in der Zeit vermisst hatte. "Gehen wir nachher was zusammen essen?" Fragte sie etwas zögerlich. "Gerne, wo willst du hin?" Fragte Marco etwas unschuldig. "Ich dachte ich komme zu dir ins Hotel?" "Ja sicher!" Sagte er begeistert, hier würden sie Ruhe haben um in Ruhe miteinander zu reden. "Dann bis nachher!" Er legte das Handy beiseite und nippte erneut an seinem Kaffee. Er hatte einiges zu tun, bis Ruby und er sich nachher wieder sehen würden.

Starliebe / Marco Reus und Mario Götze (Götzeus)Where stories live. Discover now