| 26 |

5.1K 273 54
                                    

Jamie-Cormac MacKinley

Ich seufzte und rieb mir meine Hände. Seit Zehn Minuten saß ich auf meinem Bett. Vor mir auf dem Boden lagen meine Klamotten, jedoch konnte ich mich nicht anziehen, und somit saß ich nur in Boxershorts auf meinem Bett.

Als es klopfte, erschrak ich. "Ja?" "Klopf, Klopf." Charlie steckte seinen Kopf hinein und sah mich unsicher an. "Hey!", lächelte ich erfreut. "Komm rein."

Er nickte und betrat mein Zimmer. "Also erst mal tut es mir leid-" "Du musst dich nicht entschuldigen, Charlie." Ich stand auf und lief zu ihm. Dabei sah ich, wie sein Blick kurz nach unten rutschte. Nur weil ich eine Boxershorts an hatte.

"Aber-" "Ich denke nicht, dass du Matt beauftragt hast, auf mich los zu gehen, oder?" "Nein." Charlie schüttelte den Kopf und sah zu Boden. "Siehst du."

Lächelnd legte ich meine Hand an seinen Oberarm. "Mir geht es gut. Nur meine Eltern nerven mal wieder."

"Und warum kommst du nicht runter?", fragte er. Seufzend drehte ich mich um und sah auf meine Kleidung, welche auf dem Boden lag. "Hm, ich weiß nicht, was ich anziehen soll."

Charlie lachte. "Du bist echt schwul. Ich hatte die ganze Zeit recht." "Ändert das was zwischen uns?", fragte ich leise und hob eine weiße Hose auf. "Nein. Nur dein Vater hat mich gefragt, ob etwas zwischen uns läuft. Das verbietet er. Aber zwischen uns läuft ja nichts."

Seufzend nickte ich. "Aber wir gehen doch trotzdem noch mal zusammen weg, oder? Als Freunde?" "Natürlich."

Charlie setzte sich auf die Fensterbank. "Wann denn?" "Jamie, versprich mir bitte; dass du das wirklich nicht als Date ansiehst. Denn ich bin nicht bereit; etwas Neues anzufangen."

Ich setzte mich neben ihn. "Ich weiß, dass du nicht bereit dafür bist. Und das ist okay. Ich möchte einfach für dich da sein." Sanft lächelte ich ihn an. Mir war von Anfang an klar, dass er nicht bereit für eine Beziehung war. Das war okay. Hauptsache ich konnte meine letzten Tage mit ihm verbringen.

"Freitag um Sieben?", fragte ich Charlie. "Geht klar. Ich hole dich ab." "Und wo gehen wir hin?", fragte ich neugierig. "Lass dich überraschen. Aber denk dran, es ist kein Date."

Charlie gab mir einen Kuss auf die Stirn und stand auf. "Wir sehen uns unten. Ach und lass diesmal deine Kleidung an; meine Eltern sind da."

Peinlich berührt schloss ich meine Augen. "Hm, ist gut." Charlie lachte und verließ mein Zimmer.

Ich sah auf mein Handy, welches 35 Grad anzeigte. Also schnappte ich mir ein Tanktop in grau und zog es an, lief nach unten.

"Jai, da bist du ja!" Mum kam zu mir. "Alles in Ordnung?" Ich verdrehte meine Augen, als sie mir einen Schmatzer auf die Wange gab. "Hör auf immer nachzufragen!"

Genervt schob ich sie von mir weg und setzte mich neben Charlie an den Tisch.  "Bleib locker, sie sind besorgt."

Nach mehreren Minuten des Sitzens klingelte es erneut. "LAUFT UMS HAUS RUM!", rief ich und Charlie zuckte neben mir zusammen. "Jamie!"

Doch zum Vorschein kamen nicht meine Freunde, sondern die Polizei. Verwirrt zog ich eine Augenbraue hoch. "Ähm Jamie-" "Ich hab nichts getan." Abwertend hob ich die Hände.

"Guten Tag. Entschuldigen Sie die Störung. Es geht um Ihren Sohn James-Cormac MacKinley. Können wir uns unterhalten?" Meine Eltern standen auf und liefen mit den Polizisten mit.

Was hatte der Kerl denn schon wieder angestellt?

Dann kamen endlich meine Freunde.

Grinsend stand ich auf und begrüßte sie. "Ich bin nun mit Izzy zusammen!", flüsterte Anya in mein Ohr. "Uh! Bisschen alt oder?", fragte ich genau so leise zurück. "Ach ist mir egal. Sie ist so toll."

Luke umarmte mich quiekend. "Hallo Kleines!", grinste er. "Hey!", lachte ich. Er hob mich hoch und drehte mich im Kreis.

"Du kommst zu meiner Hochzeit, oder?" Luke stellte mich zurück auf den Boden und Nathan gab mir einen Umschlag.

"Das Thema ist sensationell!", grinste Luke. Ich öffnete den Umschlag und zum Vorschein kam eine rosa Einladung. "Jeder Gast muss Pinke Nägel tragen! Ich konnte Nate überreden!", quiekte er und hüpfte auf und ab.

Ich überflog die Einladung. "Oh je", seufzte ich, als ich das Datum sah. "Was? Was ist los?" "Ich werde verkabelt ankommen. Ich muss an dem Wochenende ein EKG tragen." "Das kläre ich mit meinem Vater."

"Ach wir müssen noch klären, wegen deiner Begleitung. Kommst du mit jemandem?", fragte Nathan mich. "Ähm." Ich drehte mich zu Anya. "Nope, ich bin die Begleitung von Izzy", grinste sie entschuldigend. "Gut, ich komme alleine", seufzte ich.

"Bist du sicher?" Luke sah mich prüfend an. "Muss wohl. Wird schon nicht so schlimm werden", winkte ich ab.

Charlie kam zu uns. "Ich kann ja meinen besten Freund nicht alleine gehen lassen. Ich begleite dich." Lächelnd sah er mich an. "Glaub mir; auf einer Hochzeit will man nicht ohne jemanden kommen. Gesprächsthema Nummer Eins. Ich spreche aus Erfahrung."

Breit grinsend gab ich ihm einen Schmatzer auf die Wange. 

Dann hörte ich, wie mein Dad sich räusperte. "Dad, wir haben nichts miteinander", meinte ich Augen verdrehend. "Ist klar. Deine Mutter und ich müssen deinen Bruder bei der Polizei abholen. Wir sind in einer halben Stunde wieder da."

"Ist gut. Was hat er denn angestellt?", fragte ich. Dad seufzte. "Ich sage es nur ungern, aber er hat einen Homosexuellen verprügelt und jetzt hat er eine dicke, fette Anzeige am Hals." Ich schluckte. "Geschieht ihm recht", meinte ich leise.

Als meine Eltern gegangen waren, schaltete ich das Radio lauter. Es kam Chandelier von Sia. Grinsend ging ich zu Anya und hielt ihr meine Hand hin. "Darf ich bitten?" "Na klar dürfen Sie", kicherte Anya und ergriff meine Hand.

Lachend tanzten wir zu meiner Lieblingssängerin. Neben dem Singen war Tanzen ebenfalls ein Hobby von mir.

Ich drehte Anya im Kreis herum und dann machte sie plötzlich ein Rad. "Wow!", riefen wir begeistert und klatschten.

"Ich kann noch viel mehr", grinste sie und sah zu Izzy, zwinkerte ihr zu. "Du versautes Ding!", lachte ich. "Ach komm schon; du denkst doch auch immer an sowas. Gib es zu!" Anya piekte mich in meine Rippen.

Ergeben nickte ich. "Oh ja. Wäre Dad nicht bei Ben und mir dazwischen gegangen, hätte er mich gefickt."

Mittlerweile kam das nächste Lied, doch wir tanzten immer weiter. "Aber willst du nicht lieber dein erstes Mal mit jemandem haben, den du liebst?" "Mein erstes Mal hatte ich mit 14." Wieder drehte ich Anya.

"Aber mit einem Kerl, meine ich." Ich zuckte mit den Schultern. "Viel Zeit bleibt mir ja nicht mehr. Also wieso warten, wenn ich keine Zeit mehr habe?" "Aber-" "Kein Aber, Anya. Es ist nun mal so und wir können es nicht ändern."

Traurig, dass mittlerweile nur noch yvonne1710 kommentieren kann 😶

Deshalb ist das Kapitel für dich 🙂

heavy past | boyxman ✔️Where stories live. Discover now