Kapitel 29

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Sechs Stunden. Sechs verdammte Stunden. So lange ist Lucas jetzt schon weg.

Und deswegen renne ich seit 360 Minuten in diesem verfluchten Tattoostudio und bin kurz vor einer Panikattacke. Ich gehe auf und ab, auf und ab und versuche, mein Herz davon zu überzeugen, nur zwei Minuten langsamer zu schlagen.

Ich fange an,an meinen Fingernägeln zu kauen und mir wird richtig schlecht, als ich daran denke, was alles passiert sein könnte.

Er könnte angeschossen worden sein, er könnte wieder eine Stichwunde haben, er könnte in einen Wassertank gefallen und ertrunken sein.

Ähm... okay. Das letzte ist eher unwahrscheinlich. Hoffe ich.

Scheiße man.

Plötzlich legen sich zwei warme, große Hände auf meine Schultern und zwingen mich, stehen zu bleiben. Sofort zucke ich zusammen und währe vor Schreck fast an die Decke gesprungen.

Im schummrigen Licht der großen Deckenlampe wirken seine Gesichtszüge ganz weich als er sagt: "Hey, Mädl, beruhig dich mal. Luke geht's gut. Er war der Anführer. Ist es irgendwie immer noch. Und das ist nicht umsonst so, scheiße nochmal, früher hatten alle Angst vor ihm. Er hat alle verteidigt, die er geliebt hat, aber nicht mit seinem Mund. Das wär' zu einfach gewesen. Er hat immer zuerst zugeschlagen und dann erst nachgefragt. Erst... naja, der Tod seines Vaters hat ihn ziemlich verändert."

Ich höre zu und versuche, mich an den Worten festzuhalten. Runterzukommen.

Ich schließe die Augen und hole ein paar mal krampfhaft Luft.

Alles wird gut.

Da ertönt plötzlich ein Bimmeln an der Türe und ich fahre herum.

Fuck.

Lucas' Sicht:

***3 Stunden früher***

"Weiß jeder, was er zu tun hat? Alles muss hinhauen, oder Blake geht drauf. Und wir gleich dazu. Ist das in euren hohlen Birnen angekommen, Leute?", raune ich den anderen leise zu und mustere sie eindringlich. Mason, Phil und Daniel nicken alle und entsichern ihre Waffen.

Ich tue es ihnen gleich und sehe mich noch einmal in dem dunklen Waldstück um und betrachte die verlassene Fabrik vor uns. Scheinbar verlassen. Keine Ahnung, wie viele Leute da drin sind, aber einer davon ist Blake. Und wir müssen ihn da rausholen.

Es muss klappen.

"Dann los. Für Blake!", knurre ich und denke noch: "Und für Amelie. Für mein Mädchen."

Dann schleichen wir leise zum Hintereingang und Phil und Dan postieren sich links und rechts der Türe, die Waffen gezogen und schussbereit, während ich auf die Stahltüre zu schleiche und Mason mir Rückendeckung gibt.

Mit einem Tritt öffne ich den Eingang und renne in das dunkle Loch vor mir hinein. Kaum bin ich drinnen, höre ich das klicken einer Waffe, die entsichert wird und spüre das kalte Metall an meiner Schläfe.

Shit.

"Sag mal, ist das dein beschissener Ernst? Ich hatte mich auf einen guten Kampf eingestellt, hatte schon lange keinen mehr. Aber das? Das war ein verdammtes Kinderspiel. Hätte meine kleine Schwester besser gekonnt. Du wirst deinem Ruf absolut nicht gerecht, Lucas. Der große, gefährlich Anführer der Gang. Buhuhuhuuu. So gefährlich bist du wohl doch nicht, oder? Führst deine Männer einfach so ins Verderben, das hatte ich nicht von dir erwartet. Naja, auch gut. Jetzt hab' ich dich und jetzt krieg ich meine Rache. Niemand legt einfach so meinen Vater um und kommt ungeschoren davon!", tönt es von rechts.

Vorsichtig schiele ich in die Richtung und erkenne den Typen, der mir die Waffe an den Kopf hält.

Er ist ein richtiger Schrank und hat einen kahlrasierten Schädel, auf dem ein Totenkopf abgebildet ist und auf seinem linken Wangenknochen kann man eine große Narbe erkennen.

Rafael.

Na toll. Da stürmt man einmal ein verficktes Versteck um seinen besten Freund aus einer scheiß-Situation rauszuholen und was passiert?

Der Anführer der beschissenen Gang hält dir einen beschissenen Revolver an den Kopf und macht sich über dich lustig. Fuck, Alter. Wie wär's mal mit ein bisschen Glück?!

Dann wird mir klar, was er da gerade gesagt hat und runzle langsam die Stirn.

"Ey, Mann. Ich will dich nicht beleidigen oder so, aber ich glaub' hier gibt's 'n Missverständnis. Wir haben deinen Dad.... deinen Vater nicht "einfach so" umgelegt. Er hat versucht, Masons kleine Schwester zu töten, als wir uns geweigert haben, dich umzulegen. Kim ist dabei fast draufgegangen. Wir wollten dich nicht umbringen, du kleiner Wichser und dafür hälst du meinen besten Freund gefangen, du Arsch?", knurre ich und kann nicht verhindern, dass sich meine Hände zu Fäusten ballen.

Ich kann erkennen, wie sich in der Lagerhalle unruhiges Gemurmel ausbreitet und Rafael kalkweiß im Gesicht wird. Doch plötzlich nimmt er die Waffe von meinem Kopf, zielt auf meinen Bauch und drückt mit einem zornigen: "Du verfickter kleiner Lügner!", ab.

Ich sehe ihn geschockt an und verstehe erst nicht, was zum Teufel hier los ist. Aber als sich ein brennender Schmerz in meinem Bauch ausbreitet, wird mir klar, dass das Arschloch gerade auf mich geschossen hat.

Hinter mir höre ich meine Jungs verzweifelt aufschreien und versuche, mich auf den Beinen zu halten. Das darf nicht das Ende gewesen sein. Ich bin noch jung, verdammt, ich bin verliebt. Ich möchte nicht sterben.

Und, scheiße nochmal, die haben immer noch meinen besten Freund. Ich muss den anderen helfen, ihn zu befreien?

Außerdem... was passiert mit meiner Mom, wenn ich sterbe. Scheiße, nein! Das darf nicht passieren.

Aber schließlich knicken mir unter Rafaels wahnsinnigem Lachen die Beine weg und ich knalle mit den Knien zuerst auf den Boden.

Amelie...

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Uuuuund es wird dramatisch.

Sorry, dass bis jetzt nichts kam, aber irgendwie hat Wattpad bei mir total rumgespackt und ich konnte nichts uploaden. Naja. Aber jetzt is das Kapitel ja da.

Freue mich immer über Feedback und byeeeeee. :)

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