Kapitel 4

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Ich bin gerade auf dem Weg in die Schule. Schnell einschlafen konnte ich die letzte Nacht nicht wirklich, zu lange musste ich über die Geschehnisse nachdenken. Kann es wirklich sein, dass er gar nicht so ein Arschloch ist? Vielleicht ist er ja wirklich nur vor seinen Freunden so?

Ich begrüße meine Freunde, die wie immer am Einganc auf mich warten. In den ersten beiden Stunden haben wir Deutsch, welche glücklicherweide recht schnell vergehen. In der Pause machen wir uns auf den Weg zu unserer Bank. Wir biegen um die nächste Ecke und laufen direkt an Taddl und seiner Gang vorbei. Tonis Unsicherheit kann ich förmlich spüreb aber alles was Taddl macht, ist es mich kurz anzulächeln. Moment, ist das gerade wirklich passiert?
Auch Toni und Nico sind vollkommen überrascht. Doch während Nico einfach weitergeht wirft mir Toni einen vielsagenden Blick zu. Wie kann es sein, dass sie immer sofort über alles Bescheid weiß?

Wir haben noch zwei Stunden Englisch, Bio und Kunst. Die Zeit vergeht wirklich nur langsam, deswegen bin ich umso glücklicher, als es endlich klingelt und wir gehen können. Nico geht zur Bushaltestelle und Toni geht ebenfalls wie ich nach Hause. Schade, dass sie in die entgegengesetzte Richtung wohnt. Ich bin gerade dabei, meine Kopfhörer aufzusetzen, als direkt neben mir jemand hupt und ich aufschrecke. Taddl steht neben mir und lässt das Fenster runter.
T: "Na los Ards, spring rein..."
Ich stehe einfach nur da und realisiere erst gar nicht, was hier gerade passiert.
T: "Na los, heute noch."
Während er das sagt zwinkert er mir zu.
Mein Herz macht einen Sprung und letztendlich schaffe ich es, mich aus meiner Starre zu befreien und zu ihm ins Auto zu steigen.

T: "Na, alles ok?"
A: "äh ... ja, ja klar."

Es bleibt still. Es ist nicht direkt eine angenehme aber auch keinesfalls eine unangenehme Stille. Wir sitzen halt da und mein Crush fährt mich nach Hause.

A: "Warum bist du auf einmal so nett?"
Wow, der erste richtige Satz, den ich herausbringe.
Ich schaue ihn an.

T: "Weil ich dich wohl falsch eingeschätzt habe. Anscheinend bist du gar nicht so scheiße."
Er sieht mich ebenfalls an und lächelt kurz, ehe er sich wieder auf den Straßenverkehr konzentriert.

Ich blicke noch etwas aus dem Fenster und denke noch etwas nach, weshalb ich erst gar nicht bemerke, dass wir schon da ist.
Taddls Lachen reißt mich aus meinem Gedanken.
Kopfschüttelnd lächelt er mich an.

A: "Seit wann sind wir da?"
T: "Um die fünf Minuten."

Verlegen blicke ich auf meine Hände, bedanke mich dafür, dass er mich heimgefahren hat und steige dann aus.

Ich esse mit meiner Mutter zu Mittag, da sie heute schon früher von der Arbeit gehen konnte.
M: "Und wie war es so in der Schule?"
A: "Naja wie immer halt..."
M: "Und wer hat dich da nach Hause gefahren?"
Sie grinst mich an.
A: "Das ist nur ein Freund."
Wobei, eigentlich sind wir gar nicht befreundet aber was soll ich schon sagen?
M: "Aha, ein Freund also."

Ich bin so froh, dass meine Mutter akzeptiert hat, dass ich schwul bin. Es war echt hart mich vor ihr zu outen aber letztendlich hat es auch ganz schön gut getan.

Nach dem Essen mache ich meine Hausaufgaben und schreibe etwas mit Toni.
A: Hey, hast du Bock heute hier zu pennen? Morgen ist ja Feiertag.
T: Klar, wann soll ich vorbeikommen?
A: Ist egal, wie es bei dir passt.
T: Ok bis dann <3
A: Bis dann ♡

Ich zocke noch etwas Minecraft, bis ich auch schon ein Motorrad unten höre.
Toni fährt eine 125er, jedoch nur nachmittags, da ihr schon mal jemand in der Schule einen Reifen zerstochen hat. Ich begrüße sie und wir gehen in mein Zimmer.
Wir liegen miteinander im Bett und schauen fern.
T: "Du Ardy, was war denn das heute mit Taddl?"

Catch the gay one (Tardy)Where stories live. Discover now