Langer Abend, lange Nacht

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P.o.V. Viktor

Ich klopfe an Juliens Wohnungstür und warte. Warte eine ganze Weile. Eigentlich müsste Julien hier sein, aber niemand macht auf. Anscheinend sind noch nicht mal seine Eltern da. Fuck. Ich klingle. Klingle noch mal. Nichts passiert. Ach komm schon Julien, wir haben keine Zeit! Wir haben heute noch was vor! Ich drücke immer wieder auf den Klingelknopf, aber es regt sich nichts. Ich ziehe mein Handy aus der Hosentasche, um ihn anzurufen, aber da geht schon die Tür auf.

"Hey, Baby. Wie siehst du denn aus?" Vorsichtig fahre ich mit den Daumen über seine Wangen und wische ihm die Tränen weg, aber es kommen immer wieder neue. Ich versuche ihn zu beruhigen"Schhhhh...alles gut." "Warum bist du hier her gekommen?"heult er. "Wie? Warum sollte ich denn nicht kommen? Ich mach mir Sorgen um dich, Mensch!" Was sollte das denn jetzt? Hatte er vergessen, dass ich ihn liebe oder was? "Um Sergej, aber auch." Kommt es fast unverständlich. Bitte was? "Ju, das stimmt doch gar nicht. Vielleicht ein bisschen, aber ich liebe dich. Niemand anderen. Verstanden?" Ich ziehe ihn an meine Brust. "Und warum hast du nur eine Boxer an?" "Weil ich mich angeschaut habe. Im Spiegel. Ihr seht besser aus als ich! Alle! Ich bin..." "JULIEN!"unterbreche ich ihn laut. Vielleicht ein bisschen zulaut, denn er zuckt zusammen. Aber anders geht es halt nicht! Was denkt er denn jetzt bitte von sich? Weint er deswegen? "Du magst Segi doch, oder? Mehr als mich. Ich mein ich kann es verstehen, wenn ich ihn mir so ansehe."fährt er leise fort. "Das ist doch absoluter Schwachsinn!" Wie kommt er dennauf sowas? Er lehnt sich an meine Brust und mein Shirt wird nass. "Wirklich?"nuschelt Ju in den Stoff. "Babe, ich bin mit dir zusammen. Mit niemand anderem, verstanden? Und ich will nie wieder was davon hören, dass jemand besser aussieht als du!" Ich lege meine Hände an seine Hintern und hebe ihn an. Ju stößt einen überraschten Laut aus und ein Grinsen ziert meine Lippen. Niemand ist so süß wie er! Niemand.

"Was ist das?"fragt Ju und hält ein schwarzes Hemd hoch. "Etwas, was du jetzt bitte anziehst! Wir wollen heute noch wo hin." "Und wohin? oder willst du mir das auch nicht sagen?" "Nein, noch nicht. Du wirst es schon noch sehen." Ich will nicht drüber reden. Es nervt mich ohnehin, dass ich Ju mitschleppen soll, aber Connor hat am Telefon eindringlich gesagt, dass er mit MUSS. Mit verzogenem Gesicht zieht er sich das Hemd an und verzieht es noch mehr, als ich ihm eine Krawatte reiche. "Sowas steht mir, aber nicht!" "Glaubst du. Babe, du bist einer der Personen, die selbst in einem Müllsack sexy aussehen." Zweifelnd sieht er mich an, bindet sich die Krawatte trotzdem. "Und was ist mit dir?"wendet er sich an mich. Ich ziehe meine Jacke aus und Ju schnappt nach Luft, als er meine Weste und das weiße, kurzärmelige Hemd sieht. Beides ist mir gefühlt drei Nummern zu klein und spannt unangenehm an meinen Oberarmen und an der Brust. Ich hasse dieses Ding, aber es muss wohl sein. Was anderes, was angemessen wäre habe ich nich im Schrank. "Wo müssen wir hin, dass du sowas freiwillig anziehst?" "Von freiwillig kann keine Rede sein. Ich mag das Teil nicht." "Steht dir aber." Er steht auf und streicht mir über die Brust, greift mir an den Hals und küsst mich. "Steht dir sogar sehr gut, Vik." Liebevoll legt er seine Hände an meine Hüfte und drückt sie an seine. Er will es, ich weiß es. Sein Blick sagt alles. "Nein Ju, jetzt kein Sex, wir müssen los." Ich schiebe meinen schmollenden Schwarzhaarigen von mir weg und wuschle ihm durch die Haare. "Sorry übrigens, dass das mit dem Tag zu zweit nichts geworden ist. Holen wir morgen nach, ja?" 

Wir gehen die Straße entlang, an deren Rand lauter teure Wagen parken. Porsche. Mercedes. Jaguar. BMW. Allesamt Luxusmodelle. Ju mustert sie erstaunt. " Wer kann sich denn bitte in dieser Stadt solche Wagen leisten?!" "Die ausländischen Bosse, die sich aus ihren deutschen Landsitzen in die Stadt bequemt haben um über alles mögliche zu diskutieren. Und da wollen wir jetzt hin, um mitzumischen. Deswegen der Aufzug." Ich deute auf meine Klamotten und Ju guckt mich verängstigt an. "Könnte ein sehr langer Abend werden. Und eine lange Nacht."

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Sooooooo. Den Abend werde ich höchstwahrscheinlich überspringen und zum nächsten Morgen springen,um das Ganze nicht in die Länge zu ziehen. Vielleicht Ausschnitte mit einbauen. Essen denn, ihr wollt es anders. Dann können wir evtl. drüber reden!

All4nothing 

City of god [Jublali]Where stories live. Discover now