ANSTALT?!

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Wenn Therapeuten aufgeben, wo landen dann die ganzen Patienten?
An einem Ort, wo sie sterben werden, aber um es höflicher auszudrücken um zu leben.
Ly ist auch so eine Patientin, aufgegeben von ihrer Therapeutin und zu dem gesagten Ort geschickt, wo sie nun seit einigen Jahren lebt.
Aber an diesem Ort leben nicht nur die verloren Patienten, nein, ganz im Gegenteil weiter abseits gibt es ein kleines Dorf. Ein Dorf ohne Probleme und Mangeln, zumindest scheint es so. Was sich nun wirklich unter den Masken verbirgt weiß nun niemand.
Ray ist ein ganz normaler Schüler zumindest in seiner Schule, aber was.. warte nein, wer er wirklich ist, das weiß niemand so genau.
Sagt euch der Name Lourdes irgendwas? Nein? Das ist die Leiterin des Ortes voller verloren Patienten. Ich habe schon genug gesagt, kommt lasst uns rein schauen wer den nun dieser Ray ist und warum ich eigentlich von Ly erzählt habe?

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Wie jeden Morgen wachte ich mit einem Geschrei auf, ich drückte mein Kissen gegen mein Kopf und möchte mit schreien, aber das tat ich nicht sondern richte mich. Ich machte mich gequält fertig für mein heutiges Gefängnisbesuch. Ich rannte schnell aus dem Haus um niemanden zu begegnen, denn alleine wohnen wir nicht in diesem großen Haus oder sollte ich Anstalt sagen? Ich steigte auf mein Fahrrad und fuhr den Berg runter, nach einer Weile streckte ich meine Füße und schaute mich um. Nach ein paar Minuten lenkte ich kurz mein Lenker nach rechts und tretete ein letztes Mal auf die Pedalen und dann war ich auch schon in dem so genannten Gefängnis, die Schule. Ich atmete tief durch und schließte mein Fahrrad an. In der Zeit kamen auch schon meine Freunde und begrüßten mich, zusammen gingen wir zu unserer ersten Stunde bei unserer so sehr geliebten Lehrerin Frau Crow. Ich ließ mich auf mein Platz fallen in der letzten Reihe und schaute zu meinen Freunden die rum albernten, kurz muss ich grinsen. "Hey Ray, sag mal was denkst du wird heute passieren?", fragte mich Jason, einer meiner besten Freunde. Er hatte wie ich schwarz Haare, aber braune Augen wohin gegen meine blau waren. "Heute passiert nichts Jason, rein gar nichts", meinte ich worauf Jason gleich erwidern musste :"Wie? Wie nichts Ray. Irgendwas muss passieren. Komm schon sag irgendwas vor. Was sieht unser Hellseher" "Ich bin kein Hellseher, nur weil es ein paar mal geklappt hat. Es war pures Glück Jason." Wir fingen an zu lachen bis Frau Crow ins Klassenzimmer kam. Nach unendlichem Gerede von Frau Crow hatte wir endlich Pause. Der Tag würde sich noch lang erschrecken, die Zeit verlief zu langsam nach meiner Meinung. Nach unendlichem Gerede von Frau Crow konnten wir endlich in die Pause, ich lief mit meiner Gruppe in den Pausenhof. Meine Gruppe bestand aus einem Mädchen, welches die kleine Schwester von Jason war und drei Jungs. Wir saßen auf einem Bank und redeten über Himmel und Gott. Nach unendliche Stunden in dem ich saß und dem Lehrer folgte, hatten wir endlich aus. Ich flüchtete regelrecht aus der Schule, die Schule konnte ich gar nicht leiden, sie war und blieb mein Gefängnis. Als ich den Berg mit Mühe und Not hochkam, hörte ich schon Geschreie aus dem Haus. Ich ließ mein Fahrrad fallen und öffnete die raue, alte Tür. "Mum?", rief ich, doch eine Antwort bekam ich nicht. Genervt lief ich die Treppen hoch und hielt mir die Ohren zu. Je mehr Treppen ich hoch lief desto lauter wurde das Geschrei, ich hatte mein Kopf gesenkt und meine Ohren hielt ich fester zu bis ich plötzlich das Gleichgewicht verlor und rückwärts die Treppen runterflog. Ich sah nur noch ein Mädchen mit stechenden blauen Augen vor mir bevor ich das Bewusstsein verlor.
Ein grelles Licht, brachte mich dazu meine Augen zu öffnen. "Gott sei Dank, geht es dir gut",meinte eine mir viel zu bekannte Stimme und daraufhin wurde ich zusammen gedrückt. "Okey Mum, mir geht es ja gut außer die Kopfschmerzen.", meinte ich und drückte meine Mutter von mir. Berührungen konnte ich auf Dauer nicht aushalten, nach einer Weile hatte ich das Gefühl eingespärt zu sein. Meine Mutter nickte nur, im Grunde kannte sie sich mit Leuten von psychischen Krankheiten aus. Sie leitete dies alles hier, diese ganze Anstalt. Die Anstalt, wo Patienten hin kamen die man aufgab. Ich gehörte nicht zu ihnen, aber auf Dauer mit solchen Leute zu leben war nicht gut, für niemanden mit gesunden Verstand. Nach dem meine Dad meine Mutter verließ, weil sie mehr Zeit hier verbrachte, uns raus warf und das Haus verkaufte, waren wir auf der Straße. Doch diese Anstalt gehörte meiner Mutter, "vorübergehend" waren die Worte meiner Mutter vor 2 Jahren. Ich hab mich dran gewöhnt, es ist nicht ganz so schlimm, wie es aussieht. Ich schüttelte mein Kopf und schaute zu der Person die hinter meiner Mutter stand, das war Ayla. Bevor ich irgendwas sagen konnte, sprang schon meine Mutter dazwischen:" Es war ein Versehen stimmst Alya?" Alya nickte hektisch mit dem Kopf, aber man merkte das sie eine Bestetigung brauchte um sich besser zu fühlen. "Mum, ich weiß das es aussversehn war. Im Grunde würde mir Alya nichts tun.", ich versuchte so sicher wie möglich zu klingen, aber ich war es nicht. Man konnte nie wissen, was sie wirklich dachten. Meine Mutter und Ayla verließen mein Zimmer, nachdem Ayla erleichtert ausatmete. Ich ließ mich wieder nach hinten fallen. Ich hatte eine besondere Beziehung zu manchen Patienten, ich half meiner Mum oft. Viele waren Tabu, aber nicht alle, wie zum Beispiel Alya. Alya wurde misshandelt, Jahrelang, weshalb sie oft unsicher ist und für alles eine Beseitigung braucht, sei es auch nur fürs Essen. Sie hat wunderschöne blaue Augen, die oft mit Tränen gefüllt sind, jedes kleines Wort, kann sie zum weinen bringen. Sehr emotional. Sie ist für mich wie eine kleine Schwester geworden, eine die halt anders ist als normale. Eigentlich ist sie normal nur hat ein trauma, sie kann genau so stur sein wie ein Kind und genau so nervig wie eine kleine Schwester. Sie wurde aufgegeben, weil sie sich nicht besserte. Meine Mum hat sie akzeptiert wie sie ist und läßt sie so leben, wie sie ist. Sie darf alles außer zur Schule gehen, das darf niemand hier außer mir. Wir leben hier mit vielen verschieden Leute in einem Haus, es ist nicht wie eine normale Anstalt, es ist eher eine große kaputte Familie mit einer Mutter die sich um jeden sorgt und einfach nicht aufgab.

SEM

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