23. Türchen

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Morgen ist es soweit :D
Hier ein etwas längeres Kapitel, meinetwegen auch als Entschädigung dafür, dass ich gestern erst so spät hochgeladen habe. Viel Spaß beim Lesen :)
(btw: 1900 Wörter, somit mehr als doppelt so lang als die Hälfte der anderen)

Schon ein bisschen aufgeregt stieg ich aus der grauen Limousine und steuerte auf die kleine Bäckerei zu. Bei jedem Schritt spürte ich den weichen Stoff den Anzugs auf meiner Haut, er war maßgeschneidert, da er ein Entwurf meines Vaters war und ich zu diesem Zeitpunkt - wie sonst auch immer - in ihm für ein neues Magazin gemodelt hatte.

Ich betrat das Gebäude durch den Seiteneingang und lief die Treppen hinauf, bis in den ersten Stock, dann stand ich vor der Tür. Tief atmete ich durch, bevor ich meine Hand ausstreckte und die Klingel drückte. Nervös kaute ich auf meiner Unterlippe.
Schritte näherten sich und die Tür wurde geöffnet. Vor mir standen Marinettes Eltern, Arm in Arm, und musterten mich lächelnd.
„Adrien, hallo, Marinette ist noch oben, sie müsste aber eigentlich fertig sein, sie hat schon vor Stunden angefangen. Komm doch rein!“
Sabine machte eine einladende Geste und ein wenig schüchtern betrat ich ihre Wohnung. Ich war schonmal hier gewesen, als Marinette und ich zusammen für einen Gaming-Wettbewerb trainiert hatten, doch diesmal war es anders. Ich würde mit Marinette zum Ball gehen.
Klar, als ich sie gefragt hatte, war es zugegebener Maßen eine Ausrede gewesen, da ich mich umentschieden hatte und sie doch nicht wegen dem Ring fragen wollte - im Nachhinein eine gute Entscheidung, denn Ladybug hatte ihn, das wusste ich ja jetzt - doch ich freute mich trotzdem, mit ihr hinzugehen. Sie war meine erste richtige Freundin an der neuen Schule und ein wundervolles Mädchen, was mir erst in den letzten Wochen wirklich bewusst geworden war. Und ja, vielleicht schlug mein Herz ein klein wenig schneller, wenn ich an den Kuss zurückdachte oder daran, wie sie mich einfach wortlos in den Arm genommen hatte und für mich da war, als ich nach dem Akuma geweint hatte. Vielleicht hätte ich mich sogar in Marinette verliebt - wäre da nicht Ladybug. Seit dem Moment, an dem sie trotz ihrer eigenen Unsicherheit ihre Stimme gegen Hawk Moth erhoben hatte und versprach, Paris vor ihm zu schützen, bekam ich immer ein warmes Kribbeln im Bauch, wenn auch nur irgendwer sie erwähnte. Sie war unbeschreiblich!

Marinettes Vater unterbrach meine Gedanken, als er sich mir zuwandte.
„Pass mir gut auf meine Tochter auf, ja?“, brummte mit einem ernsten Unterton. „Tom!“, murmelte seine Frau leise und stieß ihn leicht an, doch ich schenkte beiden ein aufrichtiges Lächeln - aber erst nachdem ich nervös geschluckt hatte, denn der Bäcker war wirklich ein Riese und wenn er so ernst dreinblickte, konnte er einem ganz schön Angst einjagen.
„Natürlich, Sir“, beeilte ich mich also zu sagen und erhielt ein zufriedenes Nicken.
Dann rief Sabine nach oben: „Marinette, wo bleibst du denn? Adrien ist da!“
Man hörte ein dumpfes Poltern und kurz darauf hörte ich leise ihre Stimme: „Was, Adrien?! Oh Gott... Ähm... Jaa, ich komme!“
Erneut rumpelte es, aber auf die Nachfragen ihrer Mutter kam nur ein 'Jaja, alles gut!'.
Ich schmunzelte, das war typisch für Marinette, aber irgendwie fand ich es niedlich.

Ich hörte Schritte und dann sah ich sie, wie sie zögerlich die Treppe herabstieg, ein zurückhaltendes Lächeln auf den Lippen, doch dafür strahlten ihre Augen umso mehr. Auf der Hälfte hielt sie inne und strich sich nervös eine Strähne zurück, doch ich konnte sie nur anstarren.
Sie sah wunderschön aus, das erste Mal sah ich sie mit offenen Haaren.
Sie fielen ihr sanft über die schultern und die vorderen Strähnen waren am Hinterkopf befestigt. Ihr Kleid - es passte einfach perfekt zu ihr. es war rosa, wie die Jeans, die sie sonst trug, und weiß gepunktet. Ein schwarzes Band verlief um ihre schlanke Taille und ab da schmiegte sich der Rock, der sicherlich schön schwang, um ihre Hüften und ihre Beine, bis er kurz über ihren Knien mit einem schwarzen Saum endete.
Dazu trug sie schwarze Ballerinas und eine kleine Handtasche in derselben Farbe.

Merry Christmas!Where stories live. Discover now