23. Dezember

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Samstag, 23. Dezember 2017 

➳ Louis || Als ich an diesem Morgen wach wurde, lag Eleanor bereits nicht mehr neben mir, dafür hörte ich laute Geräusche von unten aus der Küche. Gähnend setzte ich mich auf und las mir kurz meine Nachrichten auf dem Handy durch. Einige davon waren von Freunden, denen ich kurz antwortete, bevor ich nach unten ging. 

Eleanor stand am Herd und kochte gerade eine Suppe. Sie wirkte gestresst und kontrollierte in zehn Sekunden gefühlt zwanzig Mal das Rezept, das sie neben sich aufgestellt hatte. 

"Morgen", gähnte ich erneut und drückte ihr einen Kuss auf die Lippen. Sie lächelte nur kurz, ehe sie sich wieder der Suppe widmete. Ich rechnete es ihr wirklich hoch an, dass sie sich solche Mühe für unsere Familien und Freunde gab, nicht jeder Mann hatte die Ehre, eine so fleißige Frau an seiner Seite zu haben. 

Da ich ihr nicht wirklich helfen konnte, bei dem was sie tat, beschloss ich duschen zu gehen und mich für den Tag frisch zu machen. Gerade als ich meine Hose angezogen hatte, klingelte es an der Tür. 

Voller Freude erwarteten mich draußen bereits Dan, Lottie, Fizzy und meine anderen Geschwister. 

"Louis morgen ist dein Geburtstag!", rief Phoebe erfreut und ließ sich von mir auf den Arm heben. Die anderen drückten mich auch herzlich, bevor sie nach drinnen gingen und ihre Sachen abstellten. Mein Geburtstag. Morgen würde ich 26 Jahre alt werden, dennoch war mir das Weihnachtsfest mit meiner Familie dieses Jahr viel wichtiger, als mein eigener Geburtstag. 

Eleanor, die gerade aus der Küche kam, freute sich auch sichtlich und nahm alle lange und herzlich in die Arme. 

"Ich hoffe ihr habt Hunger mitgebracht, das Essen ist gleich fertig", meinte Eleanor und verschwand zurück in die Küche. In der Zeit, in der sie das Essen fertig anrichtete, zeigte ich meiner Familie unser neues Haus und den Tannenbaum, den wir zusammen mit Freddie geschmückt hatten. Der Stern auf der Spitze hing leicht schief, da Freddie diesen unbedingt allein aufhängen wollte. 

"Dürfen wir die Geschenke schon unter den Baum stellen?", Fizzy sah mich neugierig an und deutete auf zwei große Taschen, die sie und Lottie hinter sich her zogen. Ich nickte und half den beiden die Geschenke aus den Taschen zu nehmen und diese schön unter den Weihnachtsbaum zu legen. 

Bei einer so großen Familie war die Anzahl an Geschenken entsprechend groß und der Tannenbaum im Vergleich dazu relativ klein, aber glücklicherweise schafften es alle Geschenke darunter liegen zu können. 

Zeitgleich rief Eleanor aus der Küche. Diesmal aßen wir an unserem großen Tisch im Wohnzimmer, der Platz für fast zwanzig Leute bot, wenn man weitere Platten daran befestigte. Jetzt reichte der Platz jedoch auch so für uns, sodass wir alle gemeinsam zu Mittag essen konnten, bevor die Kinder den restlichen Tag mit spielen verbrachten. 

Fizzy und Lottie halfen Eleanor wie selbstverständlich in der Küche und bereiteten mit ihr möglichst viel für morgen vor. Riesige Schüsseln mit Nachtisch füllten am Abend den Kühlschrank, sowie diverse Suppen, kleine Häppchen und andere Leckereien. 

"Schließlich ist nicht nur Weihnachten, sondern auch dein Geburtstag", lächelte El und küsste mich sanft, bevor sie sich wieder der Arbeit widmete. Mein Geburtstag sollte dieses Jahr trotzdem im Hintergrund stehen, denn meine Familie hatte Vorrang. Gerade nach dem Tod unserer Mutter im vergangenen Jahr war es mir wichtig, meinen Geschwistern ein sorgenloses Fest zu bescheren, Eleanor hatte sich dies anscheinend auch zur Aufgabe gemacht, so viel Mühe wie sie sich dieses Jahr gab. 

Als die drei gegen Abend in der Küche fertig wurden, versammelten wir uns alle auf dem Teppich im Wohnzimmer um den kleinen Tisch herum und spielten Gesellschaftsspiele. Draußen war es bereits dunkel geworden, dass die Beleuchtungen an den Hauswänden bunt in allen Farben leuchteten. In unserem Vorgarten saß ein riesiger Weihnachtsmann auf einem Schlitten, der unseren Vorgarten mit Licht versorgte. 

Ich war von diesem schönen Anblick so fasziniert und abgelenkt, dass ich beinahe vergaß bei Monopoly zu würfeln. Die Kinder fanden das umso lustiger, denn ich vergaß mir eine Karte zu kaufen, die meine Straße komplett gemacht hätte. So klaute Fizzy mir diese und verlangte fast das doppelte dafür. 

"Schaut mal, es schneit", Daisy stand am Fenster und drückte ihre Nase gegen die Scheibe. Phoebe, Ernest und Doris gesellten sich zu ihr und verewigten ihre Nasenabdrücke ebenfalls an der Fensterscheibe. 

"Wow", sprachen alle vier gleichzeitig. Eleanor legte Weihnachtsmusik auf, sodass wir alle anfingen "Santa Baby" zu singen. Den restlichen Abend verbrachten wir nun damit Monopoly zu spielen, bei dem ich definitiv nicht mehr gewinnen konnte. Zwischen Weihnachtsliedern und dem Schneechaos das draußen inzwischen tobte, lachten wir so viel wie noch nie und es erwärmte mein Herz, meine Familie so glücklich zu sehen. 

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Gleich setze ich mich an das letzte Kapitel, damit ihr das gegebenenfalls noch lesen könnt, bevor ihr mit eurer Familie feiert :) 

Übrigens habe ich auch ein kleines "Geschenk" für euch. Meine Sophiam Kurzgeschichte "Seven Letters" ist jetzt auf meinem Profil :) Ich hoffe sehr, sie wird euch gefallen. Ich versuche nächste Woche damit zu starten!

Frohe Weihnachten, meine Lieben!

Only Wish ➳ elounor ✔ #ChristmasCarolAwards17Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt