Chapter 4 - Found

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Es hatte wieder zu regnen bekommen und als Theo endlich wieder an seinem Auto ankam war er komplett nass. Er stieg ein und schaltete die Heizung auf höchster Stufe an. Er brauchte keine 5 Minuten bis er vor der Haustür stand. Er atmete einmal tief durch und dann schloss er auf.
„Liam bist du da?", rief er. Was eine ziemlich dumme Frage war, denn er hatte Liam's Herzschlag schon von draußen deutlich wahrgenommen.
„Ich bin in der Küche", kam es nur zurück und Theo folgte der Stimme und dem guten Geruch.
„Wie siehst du denn aus?", fragte Liam, der sich umgedreht hatte. Theo stand da, nass bis auf die Knochen und tropfte den Boden voll.
„Es regnet", war alles was Theo sagte und Liam schüttelte lächelnd den Kopf.
„Warte ich hole dir ein Handtuch", und schon war er verschwunden. Kurz darauf kam er mit einem großen Handtuch wieder in die Küche und warf es Theo rüber. Der trocknete sich schnell etwas ab.
„Hast du Hunger?", fragte Liam.
„Und wie. Ich geh mir nur schnell was trockenes anziehen, bin sofort wieder da."
„Ich brauch eh noch 5 Minuten."
Und schon war Theo nach oben verschwunden. Das war doch gar nicht so schlimm gewesen dachte Liam. Kein betretenes Schweigen und Theo hatte sich ihm gegenüber nicht anders verhalten als sonst. Vielleicht hatte er es einfach vergessen und alles würde so wie vorher sein, hoffte er.
Theo kramte trockene Sachen aus seinem Schrank. Das war doch gar nicht so schlimm gewesen dachte er. Wenn er sich normal benahm würde Liam bestimmt nicht merken, dass etwas anders war. Dann dürfte er bleiben und müsste nicht wieder in seinem Auto leben, bis er einen Jäger fände der Erbamen mit ihm hätte.
Liam deckte gerade den Tisch als Theo die Treppe runter kam.
„Es gibt Burger", sagte Liam.
„Ich hab einen Bärenhunger", mit diesen Worten nahm Theo platz und die beiden aßen zusammen. Nachdem sie fertig waren und die Küche aufgeräumt war setzten sie sich ins Wohnzimmer. Theo auf die eine Seite der Couch und Liam auf die andere.
„Willst du einen Film gucken?", fragte Liam.
„Klar", sagte Theo nur. Liam stand auf und legte Fight Club in den Player. Er wusste, das Theo diesen Film liebte. Dann setzte er sich wieder hin. Der Film fing an und irgendwann holte Theo sich eine Decke, da ihm immer noch kalt war nach dem Regen. Auch Liam fing an zu zittern.
„Willst du mit unter die Decke?"
Liam nickte nur und rückte näher zu Theo damit er mit unter die Decke schlüpfen konnte. Nach der Hälfte des Films war Liam eingeschlafen, den Kopf an Theo's Schulter gelehnt. Theo schaute runter auf ihn wie er da so friedlich lag, ein kleines Lächeln auf den Lippen. Auch er musste lächeln. Er genoss Liam's Nähe, sein warmer Körper neben seinem, sein Herzschlag so laut und deutlich.
„Womit habe ich dein Vertrauen nur verdient?", fragte Theo ganz leise und strich Liam eine Strähne aus dem Gesicht. Dieser kuschelte sich darauf hin nur noch mehr an Theo. Theo lehnte sich zurück und guckte den Film zu Ende. Danach trug er Liam in sein Bett. An der Tür drehte er sich nochmal um und schaute Liam an. Und da war es wieder, dieses Gefühl, die Wärme in seinem Herzen.
„Gute Nacht Liam", flüsterte er und ging in sein Zimmer. Als er im Bett lag lauschte er und diesmal war da nicht die unerträgliche Stille von gestern Nacht, diesmal war da Liam's Herzschlag und so schlief auch er ein.

Als Liam am nächsten Morgen aufwachte lag er in seinem Bett. Er erinnerte sich noch an das Essen und den Film und die Couch, aber nicht daran ins Bett gegangen zu sein. Aber das musste bedeuten, dass Theo... er brachte den Gedanken nicht zu ende und schlug sich die Hände vors Gesicht. Er hatte sich gestern Abend so wohl gefühlt auf der Couch unter der Decke. Theo an seiner Seite und das Geräusch seines Herzschlages wieder so nah bei ihm. Irgendwie hatte er sich da wieder komplett gefühlt.
Er stand auf und ging ins Bad. Als er wieder in den Flur trat vernahm er den Geruch von Pancackes. Unten in der Küche stand Theo am Herd und hielt ihm einen Teller hin.
„Danke", Liam nahm den Teller und verschlang ihn direkt. Auch Theo aß etwas.
„Ich zieh mir nur eben was frisches an und dann können wir los", sagte Liam und rannte die Treppe wieder nach oben. Theo räumte die Küche auf und dann machten sie sich auf den Weg zur Schule.
Liam hielt direkt Ausschau nach Mason, sah ihn aber nicht.
„Sag mal hast du Mason gestern gesehen", fragte er Theo.
„Nein habe ich nicht. Warum?"
„Er war gestern nicht in der Schule und zuhause auch nicht. Sein Handy ist aus und Corey habe ich auch nicht gesehen."
„Untypisch für die beiden."
„Ja finde ich auch, deswegen mache ich mir Sorgen. Ich habe ein richtig ungutes Gefühl."
„Was hälst du davon, wenn wir nach der Schule nochmal zu Mason fahren und zusammen gucken?"
„Gerne. Und danke Theo!"
„Nicht dafür, ich hab ja noch nichts gemacht", zwinkerte er und verschwand im Gebäude. Der Schultag zog sich wie immer unendlich in die Länge und als er endlich vorbei war sprintete Liam zu Theo's Auto. Der saß schon drin und wartete. Bei Mason angekommen nahmen sie den gleichen Weg rein wie Liam gestern.
„Alles sieht aus wie immer, aber ich werde das Gefühl nicht los, dass irgendwas nicht stimmt", meinte Liam.
„Das Gefühl habe ich auch", Theo durchschritt den Raum.
„Riechst du das Liam?"
„Ich rieche etwas, aber ich ganz es nicht ganz fassen, es ist so schwach."
„Blut", und mit diesem Wort schlug Theo die Bettdecke zurück. Auf dem ganzen Lacken waren Blutspritzer von unterschiedlicher Größe.
„Scheiße was ist hier passiert und wo ist Mason?", Liam schlug sich die Hand vor den Mund.
„Das werden wir rausfinden, aber zuerst müssen wir zu Corey und gucken ob es da genauso aussieht."
Liam nickte nur und die beiden machten sich auf den Weg zu Corey. Dort fanden sie genau das selbe Bild vor. Ein aufgeräumtes Zimmer und ein Bett mit Blut.
„Ich glaube es wird Zeit das Rudel zu informieren", sagte Theo.
„Ja. Ich schreibe allen und berufe ein Treffen bei uns für heute Abend ein."
Sie durchsuchten noch den Rest von Corey's Zimmer fanden aber genau wie bei Mason nichts ungewöhnliches.

Wieder zu Hause bereitet Theo ein paar Snacks für das Treffen vor und Liam lief unruhig von links nach rechts. Nach und nach trafen Hayden, Derek, Scott, Stiles, Malia, Jordan und Lydia ein.
„Wo sind Mason und Corey?", fragte Malia.
„Verschwunden, deswegen seid ihr hier", sagte Liam. Kurz erzählte er davon, dass Mason nicht in der Schule gewesen war und von seinem schlechten Gefühl. Und dann davon, was sie bei Mason und Corey gefunden hatten.
„Und sonst war da nichts? Nur das Blut im Bett?", fragte Scott.
„Gar nichts, alles war aufgeräumt und ordentlich. Kein Staubkorn, nichts", antwortet Theo. Malia warf ihm einen bösen Blick zu, sie vertraute Theo immer noch nicht. Sie hatte ihm nie verziehen was er damals getan hatte. Trotz all der guten Dinge die er seit dem getan hatte war da immer noch dieses Misstrauen. Auch die anderen aus dem Rudel vertrauten ihm noch nicht zu 100% ließen es ihn aber nicht so spüren wie Malia.
„Aber wo könnten die beiden sein?", ratlos schaute Jorden in die Runde.
„Keine Ahnung, aber das müssen wir rausfinden", Liam klang flehenden und wütend.
„Ich werde meinem Vater bescheid sagen, vielleicht hat er irgendwas gehört", sagte Stiles.
„Ich werde mich mal bei den anderen Rudeln umhören, vielleicht vermissen sie auch Leute", schlug Derek vor.
„Ansonsten können wir erstmal wohl nur abwarten ohne weitere Spuren", meinte Malia.
„Abwarten? Wir müssen irgendwas tun können. Er ist mein bester Freund, ich kann nicht rumsitzen und nichts tun!" Liam war aufgesprungen und ballte seine Hände zu Fäusten. Langsam tropfte Blut auf den Boden.
„Aber was willst du tun?", antworte Malia.
„Irgendwas! Suchtrupps organisieren oder die Zimmer nochmal durchsuchen, aber nicht nichts!", mit jedem Wort war Liam näher zu Malia getreten und lauter geworden. Seine Krallen waren ausgefahren, seine Augen leuchteten und er knurrte.
„Beruhigt dich", knurrte Malia nun zurück.
„Sag mir nicht was ich tun soll", Liam war kurz davor die Kontrolle zu verlieren.
„Liam alles ist gut. Sieh mich an", Theo griff nach Liam's Arm und dieser drehte sich zu ihm um.
„Alles in Ordnung Kleiner", sagte Theo ruhig und Liam schloss kurz die Augen. Als er sie wieder öffnete hatten sie wieder ihre normale Farbe angenommen und seine Krallen waren verschwunden.
„Wie treffen uns in zwei Tagen wieder hier und besprechen dann was wir rausgefunden haben", beschloss Scott und die anderen nickten nur zustimmend und verließen das Haus.
„Danke", sagte Liam leise.
„Hör auf dich ständig bei mir zu bedanken. So machen das Freunde", antworte Theo nur und ließ Liam's Arm los.
„Ich geh jetzt schlafen, es war ein langer Tag", und mit diesen Worten verschwand Theo nach oben. Auch Liam bewegte sich die Treppe nach oben und in sein Zimmer. Es war wirklich ein langer Tag gewesen.

„Hast du das gesehen Scott?", Stiles stand mit Scott bei seinem Jeep.
„Natürlich habe ich das gesehen. Alle haben es gesehen Stiles. Ich weiß nur nicht was ich davon halten soll."
„Es gefällt mir nicht, aber zumindest wissen wir Liam unter Kontrolle."
„Unter seiner Kontrolle, wir wissen wie es das letzte mal geendet hat. Er wollte mich umbringen."
„Nicht, dass ich ihm vertraue Scott, aber ich glaube irgendwas ist mit ihm passiert dort unten bei seiner Schwester."
„Ich weiß was du meinst, aber trotzdem. Wir müssen das im Auge behalten. Das Theo Liam's Anker ist gefällt mir ganz und gar nicht!"
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Ich weiß, vorhersehbar, aber ich finde den Gedanken so schön, dass ich nicht anders konnte. Bitte verzeiht mir! 😬

Ansonsten hoffe ich, dass ihr ein schönen Wochenende habt! Ich muss nur noch morgen arbeiten und dann habe ich Urlaub ☀️ also nächste Woche viel Zeit zum schreiben 🙃 💙

Thiam Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt