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Mit eingezogenen Schultern und geducktem Kopf schleicht der kleine Katzenhybrid durch die Straßen Busans. Er ist auf der Suche nach einem verstecktem Schlafplatz, bei dem er hoffentlich auch vor dem eisigen Wind geschützt ist. Denn mittlerweile merkt man jeden Nacht mehr und mehr, dass der Winter näher kommt. 

Frierend schlingt der Kleine seine dünnen Arme um seinen ausgemergelten Körper, um seine geringe Körperwärme zu behalten. Doch mit seinen zerrissenen Klamotten hilft ihm das recht wenig. Der Neko ist eigentlich schon zufrieden damit, dass seine Klamotten überhaupt noch am Körper hängen bleiben und nicht herunter fallen, so kaputt wie diese sind. Mit jedem weiteren Schritt, den er durch die verwinkelten Gassen geht, neigt sich die Sonne immer weiter dem Horizont zu. 

Zitternd vor Kälte blickt er sich schließlich um und bemerkt bestürzt, dass er am Strand angelangt ist. Aus purere Verzweiflung entfährt dem Neko ein katzenhaftes Mauzen, wodurch er jedoch sofort ängstlich zusammenzuckt. Bangend blickt er sich um, aus Angst jemand könnte sein Laut gehört haben, doch hier ist weit und breit niemand. 

Erleichtert seufzt der Kleine auf und blickt sich nun genauer um. Er braucht dringend einen Schlafplatz, denn noch länger kann er sich nicht erlauben auf der Straße herum zu streunen. 

Denn sobald es dunkel wird kommt das Böse heraus, der Abschaum der Menschen. Und diesmal sind nicht die Hybriden gemeint. In der Nacht regieren Gangs und Schlägertypen die Straßen Busans. Da traut sich kein normaler Mensch hinaus. Vor allem für einen Neko, wie er einer ist ist es sehr gefährlich zu solchen Zeiten draußen zu sein. Dies hat er schon oft genug erfahren dürfen. 

Doch zu seinem Glück erscheint ein offenes Fenster in sein Blickfeld. Vorsichtig schleicht er näher und sieht sich genauer um. Das Haus scheint leer zu sein, denn Innen ist es komplett dunkel und ein Auto steht auch nicht im Carport. Kann er aber wirklich auf so viel Glück hoffen? Lange überlegt er nicht, sondern steigt direkt durch das offene Fenster hinein ins Innere des kleinen Strandhauses. 

Die Kälte und die Furcht vor diesen Nachtmenschen lassen ihn so leichtsinnig werden. Doch was sollte ihm auch großartiges passieren? Sie würden ihn schlimmstenfalls nur umbringen, wenn die Besitzer des Hauses ihn finden. Also gar keine große Sache. Überhaupt keine! Aber darüber will er nicht nachdenken. 

Gerade ist ihm nur wichtig einen Schlafplatz zu finden, denn er hat seit zwei Tagen nicht mehr geschlafen, da er immer wieder vor den Menschen fliehen musste. Im Haus lullt ihn sofort diese gewisse Wärme ein, die das Haus ausstrahlt. 

Augenscheinlich ist er in einem Schlafzimmer, welches mit hellen und warmen Farben eingerichtet ist. Nervös durchsucht er das kleine Strandhaus, um zu sehen ob wirklich niemand da ist. Aber er hat Glück. Es ist komplett leer. 

Im Wohnzimmer findet er schließlich einen geeigneten Schlafplatz. Zwei Sofas, die jeweils an einer Wand stehen und mit den Armlehnen zusammenstoßen, bilden genau an der Ecke einen kleinen Hohlraum, wo er sich zufrieden schnurrend zusammenrollt. Seinen Kopf bettet er auf seine Hände und seinen Katzenschwanz legt er schützend über seine Nase. Eine Angewohnheit aus früheren Zeiten. Das Gefühl von Geborgenheit und Sicherheit flackert in ihm auf. Gefühle, welche er schon eine sehr lange Zeit nicht mehr gefühlte hatte. 

Helles Licht, welches durch die große Fensterfront seitlich von ihm herein scheint, weckt ihn schließlich auf. Schlaftrunken reibt er sich seine Augen, während er sich leicht aufsetzt und sich an die Wand lehnt. 

Neugierig schaut er sich um und entdeckt einen großen Wohnzimmertisch in der Mitte, einen Fernseher gegenüber von ihm und noch ein Regal, gegenüber der großen Fensterfront. Alles in allem wirkt der Raum freundlich und gemütlich. Doch plötzlich hört er schwere Schritte, die in seine Richtung kommen und sogleich fängt sein Katzenschwanz nervös an hin und her zu zucken. 

Ängstlich und wütend auf sich selbst, beißt er sich auf seine schmalen Lippen und macht sich wieder so klein wie möglich damit man ihn nicht sieht. Jedoch kommen die Schritte immer näher und näher und der Neko verkrampft sich immer mehr und mehr. Die Person lässt sich auf eine Couch fallen, wodurch dem Kleinen ein unterdrücktes Wimmern entfährt. 

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So, das erste Kapitel meiner neuen Fanfiction ist online 😇 Ich hoffe euch gefällt es 😊

Jedenfalls viel Spaß beim Lesen und ich freu mich jede Art von Feedback also kommentiert 😊😂

Ach ja ich möchte noch StudioofCreativeArt danken für ihre Hilfe beim Titel finden und ihre Ratschläge beim Cover 😊❤

Delicate Trust || YoonminWhere stories live. Discover now