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Kapitel 4

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d e a r    s t u p i d !
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"Also, Mael." Er schaut zu mir hinab und zieht seine Augenbrauen hoch. "Also?"

"Als ich das Café verlassen habe, wie hat es mit Marie geendet?" interessiert sehe ich ihn starr an.

Eigentlich kümmert es mich nicht, was mit Marie nun ist. Ob er weiterhin mit ihr zusammen ist oder ob er sie zu seinen anderen Ex-Freundinnen geschickt hat, interessiert mich nicht.

"Das ist das, was Sie wissen wollen, kaum sind wir alleine?"

"Nein, also eigentlich wollte ich wissen, ob wir zu mir oder zu Ihnen gehen sollen." Seine Augen bleiben bei mir hängen und die Farbe verlässt sein Gesicht, als die Wörter meinen Mund verlassen haben.

Er verengt seine Augen zu Schlitzen und sieht mich an, um herauszufinden, ob ich das ernst meinte oder ihn veräpple, wo das zweite eher der Fall ist.

Ich sollte ihm mehr zum Grübeln geben.

"Ich meine es ernst, Mael." Ich nicke, während ich neben ihm herlaufe. "Ich muss es wissen, denn, wenn wir zu mir gehen, müsste ich noch davor etwas aufräumen. Es ist etwas unordentlich in meiner Wohnung, wissen Sie, nach einer Pyjamaparty mit meinen Mädels ist es etwas dreckig geworden." Sein Gesicht wird immer blasser und ich muss mir das Lachen verkneifen.

Diesen Ausdruck müsste ich mit meiner Kamera festhalten.

"Ich weiß nicht, ob Sie das ernst meinen." Wir bleiben am Straßenübergang stehen und ich drehe meinen Kopf zu ihm.

"Sehe ich aus, als würde ich mit Ihnen scherzen?" Mit einem Lächeln auf meinen Lippen sehe ich in seine Augen. Sie wandern zwischen meinen Augen hin und her, bis sie bei meinen Lippen hängen bleiben.

"Nah, ich mache Scherze mit Ihnen." Ich klopfe ihm lachend auf die Schulter und gehe über die Straße. Als ich mich nach hinten umdrehe, sehe ich ihn ein paar Schritte hinter mir herlaufen und automatisch grinse ich bis zu beiden Ohren.

Er hat an etwas ganz anderes gedacht, als ich Pyjamaparty sagte.

Als ich meinen Mund öffnen will, umschließt eine Hand meinen Oberarm und die andere spüre ich auf dem unteren Teil meines Rückens. Mit einem Blick zu Mael, folge ich seinem Zeichen und schaue geradewegs in ein Café.

"Trinken wir jetzt den Kaffee, den Sie wollten?",  stelle ich die Frage und spüre wie er mich in das Café schiebt und dabei stets seine Hand auf meinem Rücken lässt.

Wenn seine Hand noch ein Stück weiter herunter geht, wird er es bereuen, mit mir unterwegs gewesen zu sein.

Sein Blick wandert durchs Café und gerade, als ich ihm vorschlagen will, den Tisch in der Ecke zu nehmen, schiebt er mich in genau die Richtung, wo der Tisch ist.

"Mael". Er hebt seinen Kopf. "Was soll das werden?" Seine Hände liegen auf dem Stuhl, den er gerade nach hinten gezogen hat.

"Sie haben vermutlich nicht oft mit Gentlemen zu tun", sagt er. "Ich habe für Sie den Stuhl nach hinten gezogen, damit Sie sich hinsetzen können."

"Sagen Sie nicht Casanova" murmle ich leise, als ich mich von ihm an den Tisch schieben lasse.

Nachdem sich Mael dann auch gesetzt und sich die Karte geschnappt hat, kommt die Bedienung mit ihrem Block in der Hand und starrt Mael an. Vermutlich passiert ihm das des Öfteren, vor allem, wenn er den Frauen dann noch in die Augen schaut, dann schmelzen sie förmlich dahin.

"Ich nehme einen Kaffee mit etwas Milch." Ohne mir einen Blick zu würdigen, schreibt sie das auf ihren Block und sieht Mael hoffnungsvoll an.

"Ich nehme dasselbe", sagt er, klappt die Karte zusammen und sieht zu ihr hoch.

"Ihre Bestellung bereite ich sofort zu." Breit lächelnd sieht sie ihn an und obwohl sie schon längst gehen hätte sollen, steht sie noch immer auf demselben Fleck und sieht Mael an.

"Also im ds! würden wir unsere Bestellung wirklich sofort bekommen." Bewusst erwähne ich mein Café und bekomme so die Aufmerksamkeit der Bedienung.

"Das ds! kann nicht mit uns mithalten." Mael zieht seine Augenbrauen in die Höhe und legt seine Augen auf mich.

"Wieso denken Sie das?"

"Als 21-Jährige kann man nicht einfach so ein Café eröffnen. Vermutlich hat die Inhaberin das alles gesteckt bekommen und bekommt es immer noch." Jetzt ziehe ich meine Brauen in die Höhe und schaue Mael mit verzogenem Mund an.

Ich habe schon die verschiedensten Geschichten gehört, aber diese Version kam mir noch nie zu Ohren.

"Haben Sie das gehört?" Mael nickt und legt seine Hand unter sein Kinn.

"Mit 21 habe ich also nicht einfach so ein Café mit meinen gesamten Ersparnissen eröffnet. Ich habe alles gesteckt bekommen." Ich beginne zu lächeln und schaue die Bedienung an, deren Blick immer ernster wird und sie nicht wirklich weiß, was sie machen soll.

"Was sagen Sie, sollten wir unseren Kaffee in meinem gesteckten Café trinken?" Lächelnd liegt Maels Blick auf mir und ich kann nicht anders, als ihn ebenfalls warm anzulächeln.




"Lässt Jo das Café oft so zurück?"

Nachdem wir das Café verlassen hatten und dann noch in New York unterwegs waren, sind wir nach Mitternacht ins ds! gekommen und haben diesen Saustall gefunden. Anscheinend hatte Jo es so eilig und hat nicht aufgeräumt.

"Das ist das erste Mal", sage ich, als ich durchs Café laufe und dabei meine Jacke ausziehe.

Ich lege sie über die Lehne eines Stuhles und kremple die Ärmel meiner Bluse hoch.

Ich greife nach dem Tablett vom Tresen und stelle nacheinander die dreckigen Tassen auf das Tablett und gehe so von Tisch zu Tisch.

"Was genau wollen Sie von mir Mael?" In seiner Bewegung bleibt er stehen und sieht zu mir.

"Ich weiß, wenn man mich beobachtet oder wenn jemand ständig die Straße auf und ab geht und dabei durch die Fenster schaut." Erwischt zieht er seinen Mantel aus und schluckt.

"Die Frage, wer Sie sind, erspare ich uns beiden, denn ich weiß es schon." Er krempelt ebenfalls die Ärmel seines Pullovers hoch und hat mich dabei stets im Blick.

"Ich hatte Ihrem Bruder schon gesagt, dass ich ihm Leid zubereiten werde, wenn er in Kontakt mit Jo treten will. Schickt er nun seinen kleinen Bruder, um die beste Freundin zu knacken?"

"Woher wissen Sie, dass Bates mein Bruder ist?" Ich lächle.

"Es waren Ihre Augen, als Sie Jo gesehen haben. Sie mögen die Verlobte von Ihrem Bruder nicht. Lassen Sie mich raten, sie ist hinter seinem Geld her?" Er greift auch nach einem Tablett vom Tresen und stellt dort die leeren Flaschen ab.

"Es war unser Vater, der die beiden trennte. Er liebt Jo noch immer. Sie ist die Liebe seines Lebens, Iris und er ist ihre. Ich werde nicht dabei zusehen, wie die beiden unglücklich und getrennt ihr Leben weiterleben wollen. Sie werden mir dabei helfen, Iris und das wissen Sie"

dear stupid!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt