Kapitel 1

3.1K 179 39
                                    


──── ⋆⋅☆⋅⋆ ────

„Es gibt Essen!" schallte Tonys Stimme durch unser Apartment.

Ich lag ausgestreckt auf meinem Bett und spürte, wie jeder Muskel in meinem Körper brannte. Das heutige Training hatte es wirklich in sich gehabt. Werena ging es nicht besser – sie lag auf meinem Teppich und starrte verzweifelt auf ihre Hausaufgaben. Bewegung war heute einfach keine Option.

Seit der Schlacht von New York waren inzwischen neun Monate vergangen. In dieser Zeit hatte sich unser Leben komplett verändert.

Tony hatte nach unseren Einzug versuchte beim deutschen Jugendamt Unterlagen über uns zu bekommen. Natürlich hatte er nichts finden können – schließlich stammten wir aus einer ganz anderen Realität. Die Ausrede, die wir ihm aufgetischt hatten, war dünn gewesen, aber Tony hatte uns erstaunlicherweise nicht weiter hinterfragt. Vielleicht hatte er einfach entschieden, dass es ihm egal war.

Das Leben im Stark Tower war... anders, aber auf eine gute Weise. Tony hatte uns beide an einem College angemeldet, und dank unserer Englischkenntnisse hatten wir uns schnell zurechtgefunden. Fury hatte sich wenige Wochen nach der Schlacht von New York gemeldet. Er wollte sicherstellen, dass wir auf zukünftige Kämpfe vorbereitet waren, und hatte uns in ein knallhartes Trainingsprogramm gesteckt.

Ich erinnerte mich noch lebhaft an seine Worte:

New York war Glück. Beim nächsten Mal werdet ihr draufgehen, und ich will keinen heulenden Stark in meinem Büro sitzen haben. Also schlagt euch durch."

Fury hatte sein Wort eingehalten. Und deshalb hatten wir nun neben der Schule dreimal die Woche Training. Dienstags war Nahkampf mit Natasha, donnerstags Waffenkunde mit Clint, und samstags brachte uns Steve Rogers an unsere körperlichen Grenzen mit Ausdauerübungen.

Es war anstrengend, keine Frage. Aber ich liebte es. Die Vorstellung, Teil dieser Welt und dieses Teams zu sein, war überwältigend. New York war für uns längst ein Zuhause geworden, und der Tower ein sicherer Rückzugsort. Besonders Pepper hatte uns in den ersten Wochen sehr geholfen. Sie war eine unglaubliche Unterstützung, auch wenn sie wegen Stark Industries oft nicht viel Zeit hatte.

Und dann war da noch unser Apartment – ein echter Luxus. Tony hatte es speziell für uns eingerichtet. Wenn man aus dem Aufzug trat, kam man direkt in einen großzügigen Eingangsbereich. Das Wohnzimmer war riesig, die Küche modern und offen. Links vom Flur lagen die Schlafzimmer: ein Gästezimmer, Werenas Zimmer und mein eigenes.

„Es gibt Pizza!" schrie Tony erneut, diesmal mit Nachdruck.

Ich öffnete ein Auge und schaute zu Werena, die ihren Stift sinken ließ und zu mir hinüberblickte.
„Hast du Hunger?" fragte sie trocken.

„Immer," antwortete ich.

"Schön, dann esse ich die schöne Margarita mit doppelt Käse ganz alleine!" Tonys Stimme war jetzt triumphierend.

Das ließ uns aufspringen. Unsere Zimmertür flog auf, und wir rannten in die Küche, wo ich Tony noch gerade rechtzeitig, den Pizzakartons aus der Hand zu riss.

„Hey!" protestierte er. „Ihr wolltet doch nicht kommen, also musste ich zu härteren Mitteln greifen."

„Härtere Mittel benutzen bedeutet also für dich Teenagers damit zu Drohnen keine Pizza zu bekommen?" Werena hob eine Augenbraue. „Das ist ja sehr einfallsreich, Tony."

Tony zuckte unschuldig mit den Schultern und grinste. „Tja, was soll ich sagen? Es hat doch funktioniert."

„Du bist echt unmöglich." Lachend schnappte sich Werena die Kartons und ging ins Wohnzimmer. Ich folgte ihr, während Tony hinter uns herzog und weiter vor sich hin murmelte.

Wieder mittendrin~Thor The Dark WorldWhere stories live. Discover now