Werena
──── ⋆⋅☆⋅⋆ ────Nach der Trauer Feier von Frigga hatte Odin meine beste Freundin in ihrem Gemach einsperren lassen. Einfach so. Als ich davon erfahren hatte, war ich direkt zu Thor gegangen. Seine Reaktion? Nicht viel anders als meine. Er war ebenso zornig, und seine Entschlossenheit, etwas zu unternehmen, hatte mich ein kleines bisschen beruhigt. „Ich werde mir etwas einfallen lassen", hatte er gesagt. Und jetzt saß ich hier, in einem fremden Raum in Asgard, und wartete auf seine Rückkehr.
„Lady Werena?" fragte plötzlich Volstagg, der in der Tür stand.
Ich verdrehte genervt die Augen. „Bitte nicht", entgegnete ich. „Sehe ich aus wie eine Lady?"
Er kratzte sich unsicher am Kopf. „Ähm, ja? Wie auch immer. Thor hat gesagt, ich soll Euch abholen."
„Wieso? Was ist los?" fragte ich und griff automatisch nach dem Bogen, der neben mir lag.
„Frag mich etwas Besseres! Wir müssen los, komm!" Ohne weitere Erklärungen griff er nach meiner Hand und zog mich hinter sich her.
Wir verließen den Palast und eilten durch die Straßen Asgards. Die Dunkelheit machte es schwer, viel von dem Dorf zu erkennen. Mir blieb keine Zeit, die Umgebung zu beobachten, denn Volstagg führte mich zielstrebig über den Marktplatz, bis wir schließlich vor einem Gebäude Halt machten.
Ich blickte hoch und erkannte ein Schild: Ein Krug, leicht beleuchtet von vereinzelten Fackeln.
Ein Pub? Wirklich?
Volstagg schob die Tür auf und zog mich mit hinein. Der Raum war voller Stimmen und Gelächter, doch mein Blick fiel sofort auf Thor, Sif und Fandral, die an einem runden Tisch abseits von den anderen Asen standen. Einige Meter weiter erkannte ich Heimdall, der in Gedanken versunken war und schweigend die Arme vor der Brust verschränkt hatte.
Ohne ein Wort trat ich neben Thor und blickte in die Runde. Das Gefühl, fehl am Platz zu sein, nagte an mir. Ich war umgeben von Göttern. Die Tatsache wurde mir gerade schrecklich bewusst.
„Was ist der Plan?" fragte ich.
Thor fuhr sich mit einer Hand durchs Gesicht. Er sah erschöpft aus, die Trauer von den letzten Ereignissen deutlich erkennbar in seinen blauen Augen. Ein unangenehmes Schuldgefühl stieg in mir auf, denn irgendwo war das alles auch meine Schuld.
„Was ich euch jetzt vorschlage, ist Verrat", begann Thor mit ernster Stimme. „Ein Erfolg bedeutet Verbannung. Scheitern... den Tod."
Seine Worte hingen schwer in der Luft. Niemand wagte es, etwas zu sagen.
„Malekith weiß, dass der Äther hier ist. Er spürt seine Macht. Wenn wir nichts unternehmen, wird er zurückkehren – und dieses Mal wird er ganz Asgard zerstören."
Angespannt verschränkte ich die Arme vor der Brust, während ein mulmiges Gefühl in mir wuchs.
„Mein Vater wird nichts tun", fuhr Thor fort. „Er lässt Elena allein mit ihrem Schicksal. Das werde ich nicht zulassen. Ich habe ihr versprochen, sie zu beschützen – und genau das werde ich tun. Wir werden sie von hier fortbringen."
„Der Bifröst ist geschlossen, und der Tesseract für niemanden zugänglich", warf Sif ein, während sie gedankenverloren ihr Schwert betrachtete.
Ich sah sie schief an, doch sie schien nur Augen für Thor zu haben.
„Es gibt noch andere Wege aus Asgard", sagte Thor ruhig. „Nur wenige kennen sie. Genau genommen, nur einer."
„Nein..." murmelte Volstagg, sichtlich entsetzt.
Natürlich ging es hier um Loki. Thor hatte ganz klar vor, seinen Bruder einzubeziehen. Aber konnte man dem Gott der Lügen vertrauen? Sicher, ich wusste, wie es im Film ablief, aber das hier war die harte Realität. Es konnte ganz anders enden.
„Er wird dich verraten", sagte Fandral mit fassungslosem Blick.
„Er wird es versuchen", entgegnete Thor gelassen.
Ich zog eine Augenbraue hoch. „Und was ist mit dem Allvater?"
„Mein Eid gebietet mir, jedes Verbrechen gegen den Thron anzuzeigen", erklärte Heimdall kühl.
Der Plan war verrückt. Dumm. Selbstmörderisch.
„Wir werden alle draufgehen...", murmelte ich und schüttelte den Kopf.
Sif warf mir einen genervten Seitenblick zu und murmelte leise etwas was sich verdächtig nach „Menschen" anhörte.
„Angenommen, du bekommst Lokis Hilfe und es gelingt", sagte Volstagg aufgebracht. „Was dann? Wir sind tot, sobald wir auch nur einen Fuß aus dem Palast setzen!"
Ein verschwörerisches Grinsen legte sich auf Thors Gesicht. „Und genau deshalb, mein Freund, werden wir ihn auch nicht zu Fuß verlassen."
Mein Magen zog sich zusammen. Ich wusste, was er meinte. Das Raumschiff, das während des Angriffs in den Palast gestürzt war. Es war riesig und befand sich mitten im Thronsaal!
„Ist das nicht ein bisschen auffällig, Thor?" fragte ich skeptisch.
„Es ist unsere einzige Möglichkeit", entgegnete er ruhig.
Der Rest des Treffens bestand aus einer detaillierten Besprechung des Plans. Jeder wusste, was er zu tun hatte, doch das flaue Gefühl in meinem Magen verschwand nicht. Als wir uns schließlich auf den Weg machten, konnte ich nur an eine Sache denken:
Das hier würde uns entweder retten – oder alle ins Verderben stürzen.
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Q: Fav von Thors Freunden?

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Wieder mittendrin~Thor The Dark World
FanfictionWerena und Elena finden ausversehen etwas was sie nicht hätten finden dürfen. Und wieder sind beide mitten im Chaos gefangen. Teil1: Plötzlich mittendrin Teil2: Wieder mittendrin Teil3: Mal wieder mittendrin Teil4: Wie immer mittendrin Teil5: Natürl...