── ⋆⋅☆⋅⋆ ──Ich unterdrückte ein müdes Seufzen, während meine Augenlider schwerer und schwerer wurden. Der Äther raubte mir meine Energie – mit jeder Sekunde, die verstrich, fühlte ich mich schwächer. Viel länger würde ich das nicht mehr durchhalten.
"Wozu wäre ich nur im Stande, hätte ich die Macht, die durch ihre Adern fließt?"
Lokis Stimme war ruhig, fast nachdenklich – und doch lag eine gefährliche Faszination darin. Ich spürte seinen Blick auf mir brennen, kalt und durchdringend. Als ich aufsah, trafen sich unsere Augen, und ein Schauer lief mir über den Rücken. Hastig wandte ich den Kopf ab, unfähig, seiner intensiven Aufmerksamkeit standzuhalten.
„Du würdest es nicht überleben", erwiderte Thor schlicht, ohne seinen Bruder anzusehen.
Loki neigte leicht den Kopf, seine Lippen verzogen sich zu einem spöttischen Lächeln. „Sie hält sich doch ganz gut... für's Erste."
Ich warf ihm einen giftigen Blick zu. Warum musste er immer so ein unausstehlicher Mistkerl sein? Genervt griff ich nach der Decke, die neben dem Steuer lag, und wickelte sie fest um mich.
„Sie hat eine Kraft, die du nie verstehen wirst", sagte Thor mit fester Stimme.
Sein Blick fiel auf mich, aber ich hatte keine Kraft für eine Reaktion. Stattdessen lehnte ich meinen Kopf erschöpft gegen Werenas Schulter und schloss für einen Moment die Augen. Warum mussten die beiden Brüder immer streiten?
"Du solltest von ihr Abschied nehmen." Lokis Stimme war ruhig, beinahe emotionslos – doch genau das ließ mich alarmiert aufblicken.
Das hat er jetzt nicht wirklich gesagt, oder?
„Wieso nur ich?" konterte Thor sofort, seine Augen blitzten herausfordernd.
Loki schwieg, doch sein Blick ruhte auf mir. Da war etwas in seinen Augen – ein Ausdruck, den ich nicht ganz deuten konnte. Doch bevor ich mir sicher sein konnte, war er bereits wieder verschwunden, als hätte er nie existiert.
„Ich werde nicht sterben." Entschlossen setzte ich mich etwas auf, auch wenn mein Körper protestierte. „Ich bin ein Avenger! Ich werde hier bestimmt nicht draufgehen."
Loki lachte leise. Es war kein herzhaftes, spöttisches Lachen, sondern eher ein dunkles, wissendes Schmunzeln. Mein Blick verfinsterte sich.
War das sein Ernst?
„Heute, morgen oder in hundert Jahren..." Loki drehte sich langsam um. „Ein Wimpernschlag."
Seine Worte ließen eine unangenehme Gänsehaut über meinen Rücken laufen.
Sollte mir das jetzt Angst machen? Pff!
„Du wirst nie bereit sein." Seine Stimme war nur ein Flüstern, doch jeder einzelne Buchstabe fraß sich in meinen Kopf. „Alles, was du liebst, wird man dir entreißen."
Thor ballte die Fäuste. „Und macht dich das nun zufrieden?"
Loki zuckte bloß mit den Schultern. „Zufriedenheit liegt nicht in meiner Natur."
„Und aufgeben nicht in meiner." Thors Stimme war fest.
„Odins wahrer Sohn?" spottete Loki, sein Blick funkelte provokant.
„Nein," entgegnete Thor und trat einen Schritt vor. „Nicht nur Odins Sohn!"
Plötzlich bewegte sich Thor mit einer solchen Wucht, dass ich unwillkürlich zusammenzuckte. Mit zwei schnellen Schritten stand er direkt vor Loki. „Denkst du etwa, Mutter hat nur dich geliebt?" knurrte er. „Du hattest ihre Fähigkeiten – aber ich hatte ihr Vertrauen!"
Ich biss mir auf die Lippe. Musste er wirklich Frigga in diesen Streit hineinziehen? Lokis gesamte Haltung veränderte sich. Sein Atem wurde schwerer, seine Finger krallten sich um das Geländer des Bootes. Doch es war sein Blick, der mich innehalten ließ.
„Vertrauen?! War das ihr letztes Wort?" Seine Stimme bebte. Ich hatte Loki schon wütend erlebt, aber das hier... das war anders. Das war tiefgehender.
„Als du sie sterben ließest?! VERTRAUEN?!"
Thors Gesicht verfinsterte sich. „Welche Hilfe warst du in deiner Zelle?"
Loki lachte bitter auf, doch es war kein fröhliches Lachen – es war verzweifelt, voller Schmerz. „Wer brachte mich da rein? WER BRACHTE MICH DA REIN?!"
Thor trat noch näher, bis ihre Gesichter nur noch Zentimeter voneinander entfernt waren. „Das weißt du verdammt gut! DAS WEIẞT DU VERDAMMT GUT!"
Ich sah, wie sich seine Muskeln anspannten. Thor würde zuschlagen. „Oh, bitte nicht..." Werena rieb sich verzweifelt die Stirn. Sie hatte eindeutig genug von den ewigen Streitereien der Brüder.
Thor drängte Loki an das Geländer des Bootes, seine Faust erhoben. Oh nein...
Mit einem Ruck sprang ich auf, ignorierte den pochenden Schmerz in meinem Kopf und taumelte ein paar Schritte vorwärts.„Elena?!" Werena klang besorgt, doch ich konnte mich nicht um sie kümmern.
Mir wurde kurz schwarz vor Augen, aber ich zwang mich, weiterzugehen. Ich streckte meine Hände aus und packte Thors Arm mit all meiner Kraft. „Könnt ihr eure verdammten Streitigkeiten endlich sein lassen?!"
Thor fuhr überrascht herum, während Loki mich aufmerksam musterte. Ich ließ von Thor ab und verschränkte die Arme. „Nur so nebenbei bemerkt: Mir läuft die Zeit davon!"
Die Anstrengung ließ mich leicht schwanken, also hielt ich mich am Rand des Bootes fest und atmete tief durch. „Und wisst ihr was?" Meine Stimme war lauter, als ich erwartet hatte. „Frigga hat euch beide geliebt! Sie hätte nicht gewollt, dass ihr euch so behandelt!"
Thor und Loki sagten nichts. Sie starrten mich einfach nur an. Ich hielt den Blicken der Brüder stand, bis ich genervt schnaubte, mich umdrehte und wieder neben Werena auf den Boden sank.
Meine beste Freundin sah mich mit offenem Mund an.„Du bist einfach unglaublich, Elena."
Ich schnaubte. „Jemand musste es ja sagen."
Stille breitete sich aus. Dann räusperte sich Thor.
„Elena hat recht." Seine Stimme war leise, fast nachdenklich. „Frigga würde nicht wollen, dass wir uns streiten."Loki verschränkte die Arme. „Aber sie wäre nicht sonderlich überrascht."
Thor hob den Kopf und begegnete dem Blick seines Bruders. Etwas in der Luft zwischen ihnen änderte sich – die Spannung löste sich nicht vollständig, aber sie wandelte sich. Dann, völlig unerwartet, tauschten sie ein kurzes, kaum sichtbares Lächeln aus.
Werena beugte sich zu mir. „Schau, du hast etwas bewirkt."
Ich wollte gerade etwas erwidern, doch dann hörte ich Lokis Stimme. „Ich wünschte, ich könnte dir vertrauen."
Thor drehte sich um und sah hinaus auf die karge Landschaft Svartalfheims. Sein Blick war in die Ferne gerichtet, nachdenklich. Loki hingegen stand regungslos da, doch seine Augen waren auf Thor fixiert.
War das... Schmerz?
Ich konnte es nicht genau sagen. Loki war gut darin, seine Gefühle zu verbergen, sie hinter einer kalten Maske zu verstecken. Doch in diesem Moment war ich mir sicher, dass da etwas Echtes in seinen Augen lag – etwas Zerbrochenes, das für einen winzigen Moment durchschimmerte.
Vielleicht war Loki tatsächlich verletzt. Vielleicht hatte er die Hoffnung auf eine Versöhnung längst aufgegeben. Aber vielleicht... war da auch noch ein Funken, der nicht ganz erloschen war.
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Hallo guys!
Ich hab gestern Infinity War gesehen und ich bin schon in den ersten fünf Minuten gestorben 😭Update 2019: Ein Jahr später und Endgame kommt in ein paar Tagen ☹️
Update 23.02.20:
Ich bin immer noch nicht über Endgame hinweg. Der Film hat mein Leben zerstört....

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Wieder mittendrin~Thor The Dark World
FanficWerena und Elena finden ausversehen etwas was sie nicht hätten finden dürfen. Und wieder sind beide mitten im Chaos gefangen. Teil1: Plötzlich mittendrin Teil2: Wieder mittendrin Teil3: Mal wieder mittendrin Teil4: Wie immer mittendrin Teil5: Natürl...