Kapitel 1: Je ne suis pas comme toi

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"Vorsicht, das könnte jetzt ein bisschen weh tun", warnte mich der Muggelpiercer, der vor mir stand. Ich war etwas genervt von diesem Typen. Ich war zwar keine Ravenclaw, aber ich konnte mir ausrechnen, dass es vermutlich weh tat, wenn er meinen Nasenflügel durchstach. Ich nickte einfach nur und setzte mich auf den Stuhl.

"Und du bist sicher, dass du volljährig bist?", fragte er nervös.

Ich versuchte, all meine Veela-Gene zu konzentrieren und sagte wimpernklimpernd:"Sehe ich etwa minderjährig aus?" Sein Blick wurde ganz glasig und er schüttelte hastig den Kopf. Ich  grinste zufrieden. Er guckte mich noch einige Sekunden weggetreten an, dann nahm er die Piercingnadel und näherte sich meinem Gesicht. Er legte die Nadel an der markierten Stelle an meinem rechten Nasenflügel an und stach dann ohne weitere Vorwarnung. Es brannte kurz und ich biss die Zähne zusammen, dann zog er die Nadel wieder heraus und brachte das Piercing an. Er ging ein paar Schritte zurück, betrachtete sein Werk und reichte mir dann einen Spiegel. Ich nahm den Spiegel mit zitterigen Händen entgegen und schaute dann gespannt hinein.

Ich stellte erleichtert fest, dass jede Sorge umsonst gewesen war. Es stand mir wirklich gut, an meinem rechten Nasenflügel glitzerte ein dunkelblauer Stein, der gut zu meinen blauen Augen und roten Haaren passte.

Ich nickte zufrieden, das Piercing gefiel mir. Und Victoire hätte das niemals getan. "Danke.", sagte ich fröhlich zu dem Muggelpiercer.

'B-bitte, k-kein Problem", stotterte er. "W-weißt du, ich wollte dich fragen, o-ob du vielleicht mal mit mir was t-trinken-" "Ich muss jetzt leider ganz schnell los, tut mir echt leid. Danke nochmal!", meinte ich schnell, legte etwas Muggelgeld auf den Ladentisch und ging eilig  raus auf die Straße. Ich war es gewöhnt, ständig um Dates gefragt zu werden. Das lag am Veela-Blut. Es war nicht übel, wenn man ein bisschen Spaß haben wollte, aber es war auch wahnsinnig schwierig herauszufinden, ob jemand einen wirklich liebte, oder ob es nur an der Veela lag. Bei meinen bisherigen Beziehungen war es so gewesen, weshalb ich immer nach sehr kurzer Zeit Schlussgemacht hatte.

Es wurde langsam dunkel und die Straßen von Muggel-London begannen sich  mit immer seltsameren Leuten zu füllen.

Ich seufzte, es wurde leider Zeit, nach Hause zu gehen. Ich betrat den tropfenden Kessel und ging auf einen der Kamine zu. Irgendjemand pfiff mir hinterher. Ich lächelte, auch wenn es manchmal nervte, fühlte ich mich jedes Mal wieder selbstbewusster, wenn wegen meinem Aussehen Aufmerksamkeit auf mich zog.

Ich holte ein kleines Päckchen Flohpulver aus meiner Tasche und warf es in die Flammen. Sie wurden fast augenblicklich grün und fingen an, zu lodern.

"Shell Cottage", sagte ich laut und stellte mich dann in den Kamin.

Ich begann, mich immer schneller zu drehen und mir wurde angenehm warm.

Wenige Augenblicke später stand ich schon bei mir zu Hause im Wohnzimmerkamin. Ich stöhnte und hustete, die Kaminreise hätte ruhig noch etwas länger dauern können, Mum würde gleich ausrasten wegen dem Piercing und darauf war ich nicht besonders scharf.

"Nicky? Das hat ja lange gedauert, ich hab dich schon vermisst und- Moment, was hast du da an der Nase?!", begrüßte mich meine Schwester Victoire. Sie starrte alarmiert auf mein Piercing.

"Vic, das ist doch kein Grund-", weiter kam ich nicht.

"Mum! Mum, Dominique hat sich die Nase gepierct!", rief Victoire laut.

"Bist du verrückt? Warum hast du das gemacht?", zischte ich Victoire an.

Im nächsten Moment kam meine Mutter ins Wohnzimmer gerannt und erstarrte, als sie mein Nasenpiercing sah.

Call me crazy-Dominique Weasley (Harry Potter next Generation)Where stories live. Discover now