'Er denkt, wir sind zusammen'

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"Was?!", sagte Nic laut. "Bist verrückt?", fügte er geschockt hinzu, während er langsam auf mich zu kam.
Ich schaute unschuldig zu ihm hoch. Er erwartete wohl eine Erklärung. Ich seufzte verzweifelt. Nic griff mein Handgelenk und zog mich Richtung Bett. Er drückte mich runter uns setzte sich anschließend neben mich.
"Hör zu", fing er an. Ich starrte nur traurig auf den Boden. "Nur weil ihr euch einmal streitet, heißt das nicht, dass gleich Schluss ist", fügte er mit einer ruhigen Stimme hinzu.
Ich antwortete nicht, sondern dachte still über seine Worte nach.
"Das ist normal, dass man sich streitet", erklärt er weiter.
Schweigen trat ein.
Ich dachte immer noch über seine Worte nach.

"Du liebst ihn doch, oder?", fragte Nic nach einer Weile und stupste mich an meiner Schulter an.
"Ja, schon ab-".
"Kein, aber", unterbrach er mich.
Jetzt hob ich meinen Kopf und guckte ihn verwirrt an. Er aber, lächelte.
"Ich weiß aber gar nicht, ob er mich noch liebt", schmollte ich und verschränkte die Arme vor meiner Brust.
Nic seufzte.
"Du darfst nicht immer alles so negativ sehen!", beschwerte er sich. "Natürlich liebt er dich", fügte er hinzu.
"Mhhm", schmollte ich weiter. "Deswegen hat er mich heute auch so angeschrien".
"Ach Anika...", seufzte Nic erneut und lehnte sich lässig nach hinten.
"Du solltest morgen mal mit ihm reden", sagte er und zog sein Handy aus der Hosentasche.
Ich drehte mich schnell zu ihm um und schüttelte hektisch mit dem Kopf. Ich versuchte ihm sein Handy abzunehmen, weil ich wusste, dass er Martinus schreiben wollte.
"Irgendwann musst du mit ihm reden", meinte Nic, während er seinen Arm in die Luft reißt.
"Aber nicht morgen", antwortete ich stumpf.
"Und wann dann?", fragt er mich mit hochgezogenen Augenbrauen.
Diesmal seufzte ich. Ich setzte mich wieder richtig hin und gab auf, ihm sein Handy abzunehmen.
"Feines Mädchen", grinste er zufrieden und klopfte mir auf den Kopf.
Ich schüttelte beleidigt mit dem Kopf.

"Naja, ich geh langsam", kündigte Nic an.
Ich nickte und begleitete ihn zur Haustür. Er drehte sich nochmal zu mir um und schaute mir tief in die Augen. Er hob seinen Zeigefinger bedrohlich vor mein Gesicht und zeigte auf mich.
"Du rufst Martinus morgen früh an", flüsterte er, während seine Augen sich zu Schlitzen formten.
"Jaha", seufzte ich und schob seinen Zeigefinger wieder nach unten. "Jetzt geh", scheuchte ich ihn lachend aus dem Haus.
Er winkte noch einmal, bevor er schließlich ganz verschwand.
Ich schloss die Tür und ging wieder hoch in mein Zimmer. Ich ließ mich in mein Bett plumpsen. Wieder fing ich an, darüber nachzudenken, was Nic gesagt hatte. Er hatte Recht. Martinus und ich verhielten uns wie Kindergartenkinder. Trotzdem hatte ich irgendwie Angst, mit ihm zu reden.

Das Klingeln meines Handys riss mich aus meiner Traumwelt, in der ich mal alles vergessen konnte. Mit halb offenen Augen griff ich nach meinem Handy. Ich schielte auf den Bildschirm. Verschwommen erkannte ich nur einen grünen und einen roten Kreis auf dem Handy. Ich tippte auf den grünen Kreis und drückte mein Handy an mein Ohr.
"Mhm", nuschelte ich verschlafen ins Handy.
"Anika, endlich!", kam es von der anderen Seite.
"Mhm", konnte ich nur nochmal von mir geben.
"Hast du schon mit Martinus geredet?", fragte er neugierig.
Ich riss meine Augen auf und starrte meine Hand böse an, die das Handy hielt.
"Ist das dein Ernst?! Du weckst mich um das zu fragen?", maulte ich, diesmal mit klarer Stimme, ins Mikrofon.
"Ähh.. ja?", stotterte Nic nervös.
Ich legte meine Hand auf die Stirn.
"Nein, habe ich noch nicht", antwortete ich kalt und legte einfach auf.
Ich starrte die Decke an.
Sollte ich Martinus anrufen oder hingehen?
Ich beschloss, ihn erstmal nur anzurufen. Also nahm ich mein Handy wieder und scrollte durch meine Kontakte. Ich stoppte bei Martinus und atmete noch einmal tief ein. Ich wählte den Knopf zum anrufen und nahm das Handy an mein Ohr. Nervös schluckte ich, als ich merkte, dass er nicht ran ging.
"Dann geh ich halt hin", flüsterte ich mir selber zu, während ich mein Handy wieder zur Seite packte.
Ich rappelte mich also auf und versuchte mich irgendwie auf das Gespräch vorzubereiten.

Ich schluckte nervös und atmete ein paar mal tief durch. Ich war noch nie so nervös, als ich vor der Haustür der Gunnarsens stand. Ich nahm schließlich all meinen Mut zusammen und klingelte.
Die Tür wurde aufgerissen und vor mir stand direkt Martinus. Er warf mir einen tödlichen Blick zu. Wie angewurzelt stand ich da, denn ich hatte nicht direkt mit Martinus gerechnet.
"Können wir reden?", fragte ich ihn leise, nachdem ich mich wieder zusammen gerissen habe.
"Nein", kam es kalt von Martinus, der wieder dabei war die Tür zu zumachen.
Doch hielt meine Hand gegen die Tür. Daraufhin erntete ich einen weiteren tödlichen Blick von Martinus.
"Wartet dein Freund nicht auf dich?", fragte er emotionslos.
Ich dachte ich hör nicht richtig.
"Ähm, Martinus, du bist mein Freund?", fragte ich verwirrt.
"Pff, von wegen", lachte er sarkastisch.
"Wovon redest du da bitte?!", versuchte ich nach zu hacken.
"Du bist doch jetzt mit Nic zusammen", antwortete er.
Mein Herz blieb stehen.
Dann schloss er die Tür vor meiner Nase.
Ich konnte mich immer noch nicht bewegen.
Wie kam er darauf?
Immer noch geschockt, ging ich langsam von dem Haus weg.

Wieder zuhause angekommen schrieb ich Nic.
'Er denkt, wir sind zusammen', schrieb ich kalt.
Danach ging ich wieder in mein Zimmer und verkroch mich in mein Bett.
Aber auch Nic meldete sich nicht mehr...
"Ich habe alles kaputt gemacht...", machte ich mir selber klar...

Weiter?🤷‍♀️

Wenn alles so läuft, wie geplant, kommen nur noch 2-3 Kapitel! Also bereitet euch schon einmal auf das große Finale vor :3

ly <3

Ist das der Weg ins Glück?Where stories live. Discover now