Kapitel 1

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,,Oh mann, ich bin so aufgeregt!'', sagte ich zu James als wir im Flugzeug nach Amerika sassen. ,,Rastet deine Tante denn nicht aus, wenn sie erfährt, dass wir zu zweit weg gehen?'', fragte James mich sorgenvoll. ,,Nein, nein. Die doch nicht.'' Doch im Stillen machte ich mir sehr grosse Sorgen, denn meine Tante ist nicht so gelassen, wie ich James immer erzählte.

Wir zwei waren unterwegs mit dem Flugzeug. Unser Ziel war die Ranch von James' Onkel in Wyoming.

Ich heisse übrigens Amy, bin 17 Jahre alt und lebe seit meinem 10. Lebensjahr bei meiner Tante. Der Grund dafür ist, dass meine Eltern auf Kanada reisten. Ich war unterdessen bei meiner Tante Elsa untergebracht gewesen und seit dem hasste ich sie über alles. Sie mich wahrscheinlich auch, denn sie hatte nie ein Gefühl für mich übrig. Weder Mitgefühl noch Trost. Meine Eltern aber kehrten niemals aus Kanada zurück und hinterliessen keine einzige Spur. Die Polizei suchte lange nach ihnen, kam aber immer mit leeren Händen zurück. Meine Eltern wurden für verschollen erklärt und das Sorgerecht bekam meine Tante. Zu meinem Pech. Dass meine Eltern nie zurückkehren würden riss mich sehr mit und ich konnte Nächtelang nicht schlafen. Heute fand ich mich besser damit ab, war aber immer noch sehr traurig.

James war mein Freund und ich liebte ihn über alles. Er hörte mir immer zu und half mir in vielen Situationen. Ich konnte mich auf ihn hundertprozentig verlassen. Er war einfach perfekt.

Der Grund warum wir auf Amerika flogen war einerseits dass ich und James die gemeinsame Liebe nach Pferden hatten und auch meine Tante.

Es war meine Idee nach Amerika zu gehen gewesen und James war sofort dabei. Seine Eltern waren das genaue Gegenteil meiner Tante und waren von unserer Reise auch begeistert. Meiner Tante hatte ich nur einen Brief hinterlassen und dachte dass sie eh glücklicher ist eine Zeit ohne mich. So ging es auch mir.

James hatte ich glauben lassen dass meine Tante alles weiss und einverstanden ist. James' Onkel war genau so nett wie seine Eltern und er hiess uns willkommen. Er hatte auch versprochen dass er uns vom Flughafen abholen würde.

Jetzt sass ich also im Flugzeug neben James und schaute gedankenverloren aus dem runden Fenster. Ich sah nur Wolken und der strahlend blaue Himmel.

,,Bitte schnallen sie sich an, wir gehen jetzt in den Sinkflug und landen in wenigen Minuten.", ertönte die Stimme der Stewardess aus dem Lautsprecher. Mein Herz klopfte wilder und ich bekam Angst. Ich war noch nie mit einem Flugzeug geflogen und schaute James ängstlich an. Dieser lächelte und nahm ruhig meine Hand und massierte sie. Ich liebte es wenn er das tat.

Der blaue Himmel war verschwunden und Wollen deckten meine Sicht aus dem Fenster des Flugzeugs. Ich schloss meine Augen und atmete tief ein und aus. Ich zuckte zusammen als das Flugzeug landete und öffnete die Augen wieder. Ich war endlich in Amerika!

Saphir- der weisse HengstWhere stories live. Discover now