Kapitel 7

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"Heute sprechen wir über die Geschichte dieser Stadt. Wer weiß, wie die Stadt damals von den Vampiren übernommen wurde?", fragte unser Lehrer und lehnte sich interessiert auf seinen Schreibtischstuhl. Ich lehnte mich gelangweilt zurück und ließ den Vampiren in unserer Klasse den Vortritt. Gelangweilt hob Nicholas als Einziger die Hand. 

Im Schnelldurchlauf erzählte er die Geschichte der Stadt, bevor er sich seinem Handy widmete. Die Stunde ging genauso langweilig weiter, bis er uns in Teams einteilte, in denen wir einen Aufsatz schreiben sollten. Der Lehrer loste Gruppen aus Menschen und Vampiren aus, auch wenn niemand darüber begeistert war. 

Natürlich wurden uns die perfekten Partner zugelost, jedoch war, wie es zu erwarten gewesen wäre, nicht Nicholas mein Partner, sondern Isaac und Shanon sollte mit Nicholas stattdessen zusammenarbeiten. Durch stille Verständigung hatten wir jedoch ohne Wissen de Lehrers die Partner getauscht, auch wenn Nicholas und Isaac das noch nicht wussten. 

Nach dem Unterricht machten wir bloß kurz mit beiden aus, dass wir vier uns heute Abend treffen würden, da unsere Themen ohnehin recht nahe nebeneinander lagen. Außerdem waren meine Eltern und Geschwister heute ohnehin nicht zuhause, da meine Geschwister mit meinen Eltern über das Wochenende im Wald zelten gehen wollten. 

Während des restlichen Unterrichts trank ich meinen Frappochino aus und hörte dem Lehrer wie einem Erzähler zu. Ich fand das Thema unheimlich langweilig, da wir das Thema gefühlt jedes Jahr mindestens einmal hatten, weil die Geschichte unserer Stadt ja so besonders war. 

Nach der Schule trafen Shanon und ich uns mit unseren anderen Freundinnen, sodass wir zusammen nach der Schule unseren Nachmittag am See verbrachten, der sich am Rand der Stadt befand. Wir hatten dies schon gestern abgesprochen, sodass wir alle Schwimmsachen mitgebracht hatten. 

Am See bunkerten wir zuerst die Umkleidekabinen um uns umzuziehen. Von meinen Freundinnen war eindeutig ich die kleinste und unförmigste. Außerdem war meine Haut beinahe so blass wie die eines Vampirs, sodass mich viele schräg ansahen, als ich die Umkleide verließ. Um mein Handgelenk mit dem Biss hatte ich mehrere Armbänder gemacht genauso wie Shanon, da es nicht wirklich vorteilhaft wäre, würden die anderen die Bisse sehen. 

Schnell breiteten wir unsere Decken auf dem weißen Sand aus und legten uns erst einmal darauf. Genüsslich schloss ich die Augen und ließ die Sonne auf meinen Körper strahlen. Ich genoss die Wärme, bis Shanon mich aufscheuchte und mich mit sich ins Wasser zog. Ich wehrte mich gegen sie, doch sie war stärker als ich. Naja, was hieß stärker, ich durfte meine Kraft nicht zeigen. 

Langsam gingen wir immer tiefer ins Wasser, jedoch sträubte ich mich immer noch, da das Wasser verdammt kalt war. "Shanon, lass es endlich!", schrie ich sie an, doch sie stieß mich einfach, sodass ich der Länge nach ins Wasser fiel. 

Das Wasser hätte jedoch tiefer sein müssen, da es mir bis zum Bauchnabel ging, jedoch stieß ich schon vorher auf einen harten Widerstand. Schnell stand ich auf und schaute nach, worauf ich gefallen war. Jedoch war dort nichts. "Kannst du nicht aufpassen?", hörte ich eine genervte, männliche Stimme. Als ich aufsah, sah ich in das Gesicht von Nicholas. "Tut mir leid, Shanon hat mich geschupst", meinte ich schnell. Mein angsterfüllter Blick galt nur seinem wütenden Gesicht. Seine Augen wanderten zu Shanon, die ihn mit wackelnden Augenbrauen musterte. "Weiß sie es?", fragte er an mich gewandt, worauf ich nur schwach nickte. Er wandte sich an Shanon. "Du sagst es niemandem, verstanden? Außerdem hör auf mich so anzusehen, als würdest du mich auffressen wollen, ich fresse wohl eher dich", meinte er. 

Sie nickte vorsichtig, während er sich zu meinem Ohr runterbeugte. "Ich freue mich schon auf heute Nacht, wenn du lust hast", meinte er und seine Hand wanderte von meinem Rücken zu meinem Hintern. Mein Atem ging schneller, was ihm ein Grinsen entlockte. Mein ganzer Körper war mit Gänsehaut bedeckt, während er mich berührte. "Wie geht es deinem Biss?", fragte er sanft nach und schob die Armbänder bei Seite. "Mach dir keine Sorgen, so sehen Bisse von mir immer aus", murmelte er leise und verschwand. 

"Oh Gott", murmelte Shanon. 

Ich schaute sie unsicher an. "Alles okay?", fragte ich vorsichtig. "Das müsste ich dich fragen! Er hat mir gedroht", meinte sie wütend, worauf ich mir ein Lachen verkneifen musste. "Er

 hat dir nicht gedroht, er hat dir gesagt, dass du ihn nicht so anstarren sollst wie eine verzweifelte Jungfrau", erwiderte ich und begann zu lachen, jedoch wurde sie langsam wirklich sauer. "Nur weil du keine mehr bist, musst du nicht darauf herumreiten, dass ich es bin", meinte sie und ließ mich dann einfach alleine im Wasser stehen. Genervt folgte ich ihr. "Shanon", rief ich ihr ein wenig genervt zu. "Das war doch nicht ernst gemeint. Deine Blicke sind nur manchmal ziemlich unangemessen, aber das weißt du auch selber."

Sie ging jedoch stur zu unseren Decken, legte sich in die Sonne und steckte sich ihre Kopfhörer in die Ohren, damit sie mich nicht mehr hören musste. Das machte sie immer, wenn sie sauer auf mich war. Jedes mal, jedoch wusste ich, wie ich sie wieder aufmuntern konnte. Schnell besorgte ich am Stand für sie ein Eis und legte es ihr eingepackt auf den nackten Bauch. 

Sie schrie auf und sah mich geschockt an, begann jedoch beim Anblick ihres Eises zu lächeln. "Du bist die Beste", meinte sie lächelnd und begann es zu essen. Mein Blick fiel auf mein Handy, das immer wieder einen Piepen von sich gab. Ich nahm es in die Hand und öffnete meine Nachrichten, wo ich sah, dass ich einige Nachrichten von Nicholas erhalten hatte. 

< Du glaubst nicht, wie gut mein Blick auf dich gerade ist

< Nenn mich gerne Spanner, aber in dem knappen Bikini machst du eine wahnsinnig scharfe Figur.

< Steht heute Nacht?

Ein Grinsen schlich sich auf meine Lippen, weshalb ich die Tastatur öffnete und eine kurze Antwort schrieb, worauf von ihm keine Antwort mehr kam. Ein wenig musste ich jedoch auch über die Ironie schmunzeln. 

Worauf du Gift geben kannst >

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