CLANS ~ Finding Feelings 01 ~BTS J-Hope FF (ABGESCHLOSSEN)

2 ~ silence

Zuletzt ist der einzige Vorteil des Sklaven — er kann der Freiheit nicht mehr beraubt werden.

Michail Genin (1927 - 2003)

------------------------------------------------------------

"Hey!" jemand rüttelte an ihr "Mach die Augen auf!" kalte Flüssigkeit wurde über sie gegossen und lief in ihre Atemwege. Erschrocken richtete sie sich auf und hustete "Na endlich!" sagte die kalte Stimme. Sie blinzelte das Wasser aus ihren Augen. Ihre Sicht war verschwommen. Nur langsam klärte sich das Bild vor ihr. Sie war in einem Lagerhaus. Links und rechts von ihr erstreckten sich alte dreckige Betten in denen Personen lagen. Es war unschwer zu erkennen das es sich dabei um Sklaven handelte, die an ihre Betten gekettet waren und von Sklaven versorgten wurden. In der Ferne hörte sie Mädchen weinen und schreien. Sie war in einem Sklaven Lager! Wie war sie dorthin gekommen?

Sie schloss noch einmal die Augen, da ihr die Sicher wieder verschwamm. Sie waren überfallen worden. Männern waren gekommen und hatten ihren Herren Kim Jongdae niedergeschossen und auch sie wurde niedergeschossen. Sie öffnete die Augen erneut und sah an sich herab. Sie trug ein blaues Leinenkleid mit einer Nummer auf der Brust. Sie muss gerettet worden sein und hierher gebracht worden um weiterverkauft zu werden. Sie sah auf, das Licht der Leuchtstoffröhre Lampen flackerte unregelmäßig und erzeugte dabei ein klickendes Geräusch. Sie war hier schon mal gewesen.

Ein Junge saß ihr gegenüber. Sein Gesicht war übersät mit Wunden und blauen Flecken. Sie schienen frisch zu sein. Doch er weinte nicht, sein Blick war leer und Gefühllos. Sie kannte das, sie war auch hier ausgebildet worden.

Der Junge hob seinen Blick und sah sie an. Sie wollte ihn anlächeln doch sie wusste bereits nicht mehr wie das funktionierte. Außerdem empfand sie kein Mitleid. Sie hatte ebenso wie dieser Junge gelernt keine Gefühle zu haben. Sicherlich würde er schon bald einen Herren bekommen. Er würde verkauft werden! So wie sie! "941802!"

Sie wand den Kopf zu der Stimme die sie angeschrien hatte. Die sie bei ihrer Sklaven Nummer nannte. Die Nummer die in ihrem Nacken Code tätowiert war. Sie war damals Sklavin aus Zelle 9. Bett 4. Gefunden am 18.02. gewesen, darum die Nummer.

Sie sah herauf. Vor ihr stand ein stattlich gebauter Muskelprotz und musterte sie "genug geschlafen!" er packte ihren Arm und zog sie unsanft auf die Beine. Sofort setzte der Schmerz in ihrem Bauch ein und ihre Beine sackten weg. Hart schlugen ihre Knie auf dem schmutzigen Betonboden auf "YAAA!" schrie der Mann sie wieder an und riss an ihrem Arm herum. "Steh sofort auf!"

Sie hatte mühe wieder auf die Beine zu kommen und sich oben zu halten. Doch einem Befehl widersetzte sich eine Sklavin nicht "Entschuldigen Sie" sagte sie monoton ohne den Mann in die Augen zu sehen "Sei Still! und hebe deine Hände!" sie hob langsam die Hände nach vorne und der Mann legte ihr die Ketten an "Du wirst heute weiter verkauft!" erklärte er bestimmt. Jae Hee antwortete nicht. Seine Augen Musterten ihr Gesicht. Dann schnaubte er und zog an den Ketten. Sie stolperte die ersten Schritte hinter ihm her, bis ihre Füße sich wieder daran gewöhnt hatten zu laufen. Ihr Mund war trocken und Körper fühlte sich schwach an. Doch das Interessierte hier niemanden. Sklaven waren schließlich keine Menschen mehr.

Kurz stoppten sie noch an einem anderen Bett auf dem eine Junge Frau saß. 731601 stand auf ihrem Schild "Du kommst auch mit!" herrschte der Mann. Wahrscheinlich war er ein Wärter. Die Junge Frau nickte und erhob sie vom Bett, auch in ihren Augen war das Leben erloschen. Egal wo sie hinsah. Alle Augen waren leer. Sie waren nur noch hüllen, die dazu da waren zu dienen und zu tun was immer ihr Besitzer mit ihnen tun wollte.

Jae Hee war auch so ausgebildet worden, doch etwas schien bei ihr schief gelaufen zu sein. Sie hatte nie die Fähigkeit verloren selbstständig zu denken, doch sie musste schnell lernen, das sie dieses, als ein Geheimnis bewahren musste. Fragen zu stellen war eine Sklavin nicht erlaubt und zu denken schon mal gar nicht und so lernte sie zu schweigen und ihre Gedanken niemals auszusprechen, niemals zu Fragen.