Teil 43 - Mary

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(CC) - Svenja B.

Seinen Arm schob er unter seine Jacke um meine Taille. Ich genoss es den Duft seines Parfüms zu riechen und meine Wange an den kuschligen Stoff seines Oberteils zu reiben.
„Ist dir wieder warm?“, fragte er mich liebevoll, gefolgt von einem Kuss auf die Stirn.
„Alles gut“, sagte ich und verwebte meine Finger mit seinen.
„Wir machen uns einen tollen Abend ja?“, flüsterte er mir zu und küsste mich.
Wegen des Kusses war ich nicht in der Lage zu antworten. Ich war einfach nur hin und weg. Dieser Mann war so perfekt. Perfekt für mich.
„Hey ihr beiden“, hörten wir Melli rufen.
Wir drehten uns in die Richtung, aus der ihre Stimme kam und entdeckten Melli, die Hand in Hand mit Tobi auf uns zu kam und dahinter waren Veronica, Jacky und Maik.
„Hey“, sagte ich und umarmte meine beste Freundin.
Sie strahlte so glücklich. In ein paar Monaten würde sie Mama werden und ich wusste, dass sie die perfekte Mutter sein würde.
„Wie geht’s dir?“, fragte ich sie.
„So perfekt. So klasse ging es mir lange nicht mehr“, sagte sie und dabei wirkte sie so gelassen und einfach nur überglücklich.
„Das freut ich so sehr“, sagte ich und schloss sie gleich noch einmal in den Arm.
„Aber nichts trinken Schatz“, sagte Tobi und drückte ihr einen Kuss auf die Wange.
„Verspochen“, sagte sie lachend.
Ich nahm die Hand meines Freundes und wir stellten uns hinter unsere Freunde in die Schlange vor dem Club.
„Bitte pass auf dich auf meine Süße“, flüsterte Maxi mir zu.
„Versprochen Liebster“, sagte ich und kuschelte mich an ihn.
Noch immer hatte ich seine kuschlige und mir viel zu große Jacke an.
„Du musst mehr Muskeln bekommen, dann passt dir die Jacke auch“, sagte er lachend und drückte mir einen Kuss auf die Wange.
„Ich bleibe so, wie ich bin“, sagte ich.
„Besser so“, sagte er, „So liebe ich dich auch“
Seine Worte machten mich so glücklich. Ich war nicht perfekt, aber trotzdem liebte er mich über alles. Es war ein kalter Windstoß, der mich etwas zusammenzucken ließ. Die kalte Luft wirbelte meine Haare durcheinander und mir lief es kalt den Rücken runter. Ich hatte irgendwie das Gefühl, dass wir beobachtet wurden. Unsicher sah ich mich um, aber ich konnte keine auffällige Person entdecken.
„Alles okay Baby?“, fragte Maxi mich.
„Klar, alles gut“, sagte ich sofort und rückte noch etwas näher an ihn.
„Ich bin bei dir. Alles ist gut und dir kann nichts passieren“, versprach er mir, gefolgt von einem Kuss.
„Danke“, flüsterte ich nur und war mehr als froh, als wir endlich im Innern des Clubs waren.
Melli und ich verschwanden sofort auf der Tanzfläche und der Rest blieb vorerst an der Bar.
„Solange ich nicht eine riesige Kugel mit mir rumtragen muss gehe ich noch feiern“, brüllte sie gegen die Musik an.
„Aber du musst trotzdem aufpassen Melli, nicht dass du das Kind verlierst“, sagte ich mahnend.
„Das wird schon alles gut gehen“, sagte sie optimistisch.
Ich lächelte ihr etwas zu und ließ meinen Blick schließlich zu Maxi wandern. Er saß an der Bar und irgendeine aufgetakelte Tussi tanzte gerade um ihn herum. Ich könnte es nicht einschätzen, ob er sie ignorierte oder ihr interessiert zusah. Es tat mir so weh, das zu sehen. Diese Frau war bildhübsch, hatte lange blonde Haare und mit Sicherheit gemachte Brüste. Ihr Kleid ging gerade so über ihren Po und die Schuhe waren höher als hoch. Ich sah an mir herunter: Kleine Brüste, kein sexy Kleid, keine mega hohen High Heels und nur geglättete braune Haare. Das war alles so deprimierend.
„Lachen Mary“
Es war Jacky, die mich am Handgelenk packte und mich zu Veronica und Melli zog. Warum ließ Maxi sich auf einen Flirt mit so einer ein? Er hatte mir doch eben noch gesagt, dass er mich lieben würde? Oder war das gelogen? Fand er mich doch nicht gut genug?
„Hey Süße“, flirtete nun mich so ein Typ an.
Er tanzte mich an und war schon nur noch wenige Millimeter von mir entfernt.
„Geh weg“, sagte ich und versuchte ihn von mir zu drücken.
An seinem Atem roch ich, dass er offensichtlich schon einiges getrunken hatte. Ich schaffte es gerade so die ganzen Bilder der Vergewaltigung zu verdrängen, als er mich an den Handgelenken packte.
„Nimm deine Finger von ihr du Bastard“
Es war Maxi, der mich fest am Arm packte und die Hände des besoffenen Jungen von mir zu reißen. Sein Griff war so fest, dass ich dachte, dass er mir gleich meinen Arm brechen würde.
„Aua“, sagte ich und versuchte mich irgendwie zu befreien.
Dann ließen die beiden mich endlich los und Maxi schubste ihn von mir. Mein Arm war rot und er tat weh.
„Verpiss dich“, hörte ich Maxi nur noch wütend brüllen und dann drehte er sich auch schon wütend um zu mir.
Ich ließ meine Arme einfach nur schlapp herunter hängen und hatte Mühe zwischen den tanzenden Leuten aufrecht stehen zu bleiben. Da war dieses Bild von Maxi, wie er sich von diesem Mädchen antanzen ließ. Ich senkte meinen Blick und schlängelte mich durch die Leute, bis ich in irgendeiner Abstellkammer verschwand. Traurig setzte ich mich auf den Boden und dachte nach.
Ein paar Minuten saß ich einfach nur da und starrte schweigen die Wand an. Ich wollte mich nicht kleinkriegen lassen. Weder von irgendwelchen Typen noch von Weibern, die sich an meinen Freund ranmachen würden. Er war mein Freund, mein Mann und das würde er auch immer bleiben.  Ich musste zeigen, dass er zu mir gehört und ihn nie mehr hergeben würde. Mit neuer Kraft rappelte ich mich auf und mischte mich wieder unter die tanzenden Leute. Maxi erblickte ich an der Bar und wieder stand diese komische Tussi bei ihm und tanze vor ihm rum. Wütend ging ich zu ihm, schubste die Tussi unsanft zur Seite und zickte sie an: „Geh jemanden anders so billig anmachen. Der hier ist schon in festen Händen“
Nachdem ich der verwirrten Blondine einen arroganten Blick zugeworfen hatte schmiegte ich mich an einen Freund, sodass ich seinen Bauch an meinem spüren konnte, schlang meine Arme um ihn und küssten ihn minutenlang. Von Brusthöhe glitten seine Hände bis zu meinem Po hinab.
„Was ist denn jetzt los?“, fragte er mich.
„Du gehörst mir“, sagte ich bestimmt und drehte mich schadenfroh zu der Tussi um: „Du kannst gehen“
„Als ob der sowas wie dich scharf findet“, pampte die mich an.
„Ja tut er. Wir sind schon lange zusammen und ich kann mich nicht beklagen“, sagte ich provozierend.
„Was redest du da für eine Schieße? Guck dich doch mal an?“, sagte sie hysterisch lachend.
„Ich weiß, dass ich nicht die hübscheste bin, aber er ist mein Freund und er liebt mich so wie ich bin, also ist alles perfekt“, sagte ich und spürte, wie Maxi meine Hand nahm und sie liebevoll mit dem Daumen streichelte.
„Du bist ja mal richtig eingebildet“, sagte die Blonde.
„Warum eingebildet?“, mischte Maxi sich ein, „Es ist nur die Wahrheit“
Nun fehlten der die Worte und sie zog ab.
„Danke“, sagte ich und drückte ihm einen Kuss auf die Wange.
„Nichts zu danken“, sagte er, „Gehen wir tanzen?“
Ich nickte und schlängelte mich mit ihm im Schlepptau durch die tanzenden Leute. Mitten auf der Tanzfläche schlang er seine Arme um mich und wir begannen uns im Takt der Musik zu bewegen. Seine Hände lagen unter meinem Oberteil an meiner Hüfte und so hielt er mich bei sich. Es gab mir so viel Sicherheit, wie er mich so ansah, mich küsste und mich festhielt. Das war mein Mann.

Das Leben 2: Kämpfe um deine LiebeWhere stories live. Discover now