Poetic Soul [Yoongi x Reader]

Wendy

Y/N P.O.V

Ich öffnete das Buch vor mir und landete auf einem Bild von Peter Pan, der Wendy aus ihrem Fenster nach Neverland führte, das wärmte und brach mein Herz. Es erinnert mich an ihn und meine Kindheit und als ich an solche Scheiße glaubte. Als ich glaubte, dass wenn etwas schief geht und die Monster beschließen, für dich zu kommen, würde ein fantastischer imaginärer Freund aus der Kiste mit VHS-Kassetten unter dem Fernseher irgendwie wissen, dass du in Schwierigkeiten steckst und zu deiner Rettung kommen würde.

Es ist furchtbar zu wissen, nach all diesen Monaten mit ihm wo ich dachte, es würde mir für immer gut gehen, ich letzten Endes erwachsen werden musste.

Denn nach all den Jahren im Teenageralter, nach all den Bierbongs, Rücksitzen und vorzeitigen zerbrochenen Herzen, wird das Leben unausweichlich anfangen, dich mit dem Kopf ins Erwachsenenalter zu treten und zu schreien, und du hast nichts zu sagen. Es gibt keinen Rückspulknopf, und du kannst dich nur so lange pausieren lassen, nachdem du erkannt hast, dass deine Eltern keine Superhelden sind und dass sie nicht immer da sein werden, um deine Schlachten für dich zu kämpfen. Es wird immer Zeiten im Leben geben, in denen es nur für dich sein wird, und wenn du es schaffst, musst du dein eigener Held in einer Realität sein, die so schwer zu ertragen ist.

In meinem Herzen weiß ich, dass mich niemand davon befreien wird, und dass es wirklich alles an mir liegt. Niemand wird für mich so kommen, wie ich es möchte oder wie er es damals tat. Niemand wird mich retten. Also, was auch immer, scheiß drauf. Ich schätze, ich werde es einfach selbst machen. Ich werde mich stattdessen retten. Aber verdammt verdammt, ich wünschte, er wäre hier. Ich wünschte, ich wäre seine Wendy Darling. Ich wünschte, er würde aus heiterem Himmel auftauchen und mich in den Himmel und zu einem Ort treiben, wo ich für immer jung sein würde. Aber in diesem Moment, in diesem Moment, ließ ich die Fantasien verblassen und akzeptierte die Realität, in die ich hineingeraten bin und dass ich lernen werde, wie ich alleine gegen meine Monster kämpfen kann.

Aber wenn aus irgendeinem Grund alle unsere Phantasien jemals beschließen, Orte mit unserer bitteren Realität zu wechseln, und es tatsächlich passiert, wenn ich mich jemals aus diesem rostigen Käfig befreien und fliegen kann, dann hilf mir Gott, wenn du wie ich bist und Du bist immer in Schwierigkeiten, erwarte mich, denn ich werde verdammt nochmal für dich kommen. Ich verspreche es.

Ich stieß einen melodramatischen Seufzer aus und verdrehte meine Augen auf mich selbst und meinen ständigen Strom übermäßig analytischer poetischer Gedanken. Ich starre einige Sekunden auf das Bild, nehme widerwillig einen grünen Buntstift vom Tisch und fange langsam an, die leere Seite mit Farbe zu versehen.

Es war wie immer kalt. Eine Decke von meinem Bett zu holen, die sich dort seit längerem häuften, wollte ich nicht.
Ich wollte viele Dinge nicht mehr seit er..

Ich schluckte und versuchte mit vollster Kraft nicht wieder mit dem weinen anzufangen.
Ich schaute in diesen kleinen Spiegel und sah meine blasse und ungesunde Haut die vom zu wenig essen und trinken kam.
Ich habe viel abgenommen und meine Schatten unter den Augen, sind deutlich zu sehen.

Mir war dies egal.
Früher versuchte ich mit allen Zwecken es abzudecken damit ich ja gut aus sah aber wen interessierte das schon?

Ich schaute wieder auf das Buch und lächelte.
Ich erinnerte mich an die Momente in denen er irgendwelche Poetischen Dinge von sich gab die ich eh nicht verstanden habe.
Manchmal da habe ich mich gefragt, wann er endlich damit aufhört aber nun würde ich alles tun um ihm nocheinmal zu zuhören.

Ich erinnerte mich an die Träume die ich hatte als ich ihn kennenlernte.
Träume für meine Zukunft, unsere Zukunft die, wie es sich herausstellte, umsonst waren..