14

1.1K 65 2
                                    

Am nächsten Morgen fühlte ich mich, als wäre mir der Himmel auf den Kopf gefallen.

Zum Glück kam Stan rüber und saß den ganzen Tag an meinem Bett.

„Was kann man eigentlich dagegen tun?" fragte er plötzlich.

„Gegen was?"

„Ich weiß du magst das Wort nicht... Traurigkeit?" sagte er und ließ mich leicht lächeln.

„Darüber habe ich selbst nie nachgedacht." meinte ich verlegen.

Er sah mich irritiert an.

„Naja, normalerweise muss ich eine Zeit lang warten und dann geht es wieder, nur richtig darüber nachgedacht wie ich es losbekommen könnte weis ich nicht." gab ich zu.

Stan bat mich nochmal genau darüber nachzudenken, während er mir ein Glas Wasser holen wollte.

Kaum hatte er die Tür geschlossen betätigte ich meinen Apparat da oben und erinnerte mich an alles.

An die Schlechten, aber auch an die Guten. Das war es. Wenn ich meine "Traurigkeit" hatte dachte ich nur an die schlechten Dinge und nie an die Guten.

Als der Lockenkopf wieder kam, stand ich mitten im Zimmer und blickte ihn mit funkelnden Augen an.

„Was?" grinste er schief, legte seinen Kopf auf die Seite und zeigte so seine süßen Grübchen.

„Ich weiß, was mich heilt." strahlte ich. „Lebenslust"

Er schien zu überlegen. Dann zog er mich am Arm aus dem Haus und Klingelte den Loser'sclub (meinen Arm nicht loslassend) aus ihren heraus.

„Willst du und jetzt mal sagen was los ist?!" keuchte Ben, der sich gerade auf Eddie gelehnt hatte.

„Wir springen jetzt von der Klippe." sagte Stan und rannte auf den Abgrund zu.

„Alter, du hast noch Klamotten an." lachte Mike.

„Scheiß drauf " lachte dieser bevor er wie ein nasser Sack in den Abgrund fiel.

Bill war der erste, der hinterher sprang ohne etwas zu sagen.

Ben sprang auch und so standen nur noch Eddie, Mike und ich oben.

„Das ist verrückt! DAS IST ABSOLUT VERRÜCKT!" den letzten Satz schrie er den anderen am Fuße der Klippen zu.

Ein „Hab dich nicht so" kam von unten zurück.

„Warum machen wir das überhaubt?! Wenn meine Mom das wüsste, wurde ich die nächsten zwei Jahre mit Medizin gefüttert werden!" regte er sich auf.

„Aber deine Mom ist nicht hier." konterte Mike und schubste ihn runter.

„Das war fies."

„War es das Katie? War es das?" waren seine letzten Worte, bevor er auch mich hinunter schubste.

Ich spürte, wie das Adrenalin durch meinen Körper floss und jede einzelne Faser erfasste.

Ich hörte um mich herum nichts als den Wind, der alles übertönte.

Dieser Moment hätte ewig dauern können, doch das Aufkommen auf dem Wasser holte mich in die Realität.

Als ich in das kalte, frische Nass eintauchte, bekam ich das Gefühl von Schwerelosigkeit zu spüren und lies mich treiben.

Dies war wie ein Ritual für mich, letztes Jahr hatte ich dies immer getan und nachdem ich ein par mal von meinem besorgten Freunden an die Wasseroberfläche gezogen wurde, hatten sie auch irgendwann begriffen, dass ich ziemlich lang die Luft anhalten konnte.

Doch in diesem Moment war ich frei und das gesuchte Gefühl, dass ich über das Jahr hin verloren hatte, kam zu mir zurück.

Ich tauchte auf und strahlte meine besten Freunde an.

„Geht es dir jetzt besser?" fragte Stan vorsichtig.

„Ich hoffe das doch, denn das mache ich garantiert nicht nochmal" schnaubte Eddie und alle lachten.

„Danke Leute."

The LoversclubWhere stories live. Discover now