Kapitel 7: Warum muss ich mich immer einmischen?

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„Oh man nimmt diese blöde Strasse nie ein Ende?" Stundenlang war ich nun unterwegs und nichts kam in Sicht. Mich beschlich das Gefühl das ich im Kreis ging, aber das Schild vor einiger Zeit hatte steif und fest behauptet, das nach 5 Meilen ein Ort kommen sollte. Wo zum Teufel war der nun?! Der Typ von gestern kam mir in den Sinn. Warum hatte er gewartet als ich umgekippt war und war nicht abhauen? Oder schlimmer, warum hatte er mich nicht umgebracht? Die Möglichkeit war schliesslich nicht so abwegig. Und was hatte er nochmal von einer Gruppe gefaselt? Sie wären hier ganz in der Nähe und ich könnte... So ein Blödsinn! Niemand gab in der heutigen Zeit etwas ohne Gegenleistung, niemand!
Trotzig marschierte ich weiter.. Ich war die ganze Zeit schon alleine und kam gut zurecht, mit Menschen hatte man nur Ärger. Das hatte ich am eigenen Leib erfahren!

Endlose Zeit später sah ich dann die ersten Ausläufer einer Ortschaft. Ich marschierte weiter in Richtung Stadtmitte. Es sah hier genauso trostlos aus, wie alle anderen Ortschaften zuvor in denen ich war. Überall Dreck, Müll, stehende Autos usw. Sofort ging ich wieder zu meinem, mir antrainiertem System über. Autos aufmachen, die Gegend im Auge behalten und gleichzeitig nach nützlichem suchen. Leider waren die heutigen ziemlich enttäuschend. Ein paar Käsecracker, Taschentücher und Streichhölzer fand ich, aber sonst nicht wirklich brauchbares. Waffen wären toll oder auch mal Munition. Das wäre mal was..

Gerade als ich in einem Auto am kramen war, hörte ich Stimmen. Aufgebrachte Stimmen ganz in der Nähe. Ich zog meinen Revolver und ging vorsichtig weiter. Leise meldete sich mein Verstand zu Wort, das es besser wäre in die genau andere Richtung abzuhauen und nicht noch auf die Sprecher zu zu gehen. Aber ich musste wissen was da vor sich ging, es war fast wie ein Zwang. Leise schlich ich weiter und blieb an einer Hauswand stehen. Dahinter waren drei Personen zu sehen. Ein junger Mann und eine junge Frau standen neben einem Auto und unterhielten sich mit einem Dritten. Er war groß, um die vierzig und hatte nur eine Hand. Die andere war eine Art Metallstumpf, an der ein schartiges Messer befestigt war. Der junge Mann richtete eine Waffe auf ihn und ich blieb wo ich war um das Gespräch zu verfolgen.
"Also Kleiner wo ist mein Bruder? Wenn du mir sagst wie ich ihn finde vergesse ich den Vorfall in Atlanta." Meinte der Ältere gerade. "Ich sage ihm Bescheid, du wartest hier und wenn er will kommt er her. Aber ich sage dir nicht wo unser Lager ist und wir nehmen dich auch nicht mit." Antwortete der jüngere, bedrohte ihn aber weiter.

Wovon sprachen die? Schon wollte ich mich wieder abwenden als ich das fiese Grinsen des Einarmigen bemerkte."Hey, hey ihr könnt mir vertrauen.." Ich spannte mich an. Solche Typen kannte ich zur Genüge. Gleich würde das Gespräch vor mir eskalieren. Warum ging ich nicht einfach?
Der junge Mann lies sich von seinem Gegenüber nicht beeindrucken. "Du vertraust uns und bleibst hier und dann.."
In diesem Moment zauberte der Einarmige plötzlich eine Waffe hervor. Er schoss auf die beiden, packte das Mädchen und drückte sich mit seinem Rücken an ein ehemaliges Polizeiauto.
"Hey kleiner weg mit der Knarre. Steig in den Wagen los! Wir machen eine kleine Spritztour." Scheiße was nun?? Ich wandte mich ab und verdrehte die Augen. „Das werd ich noch so was von bereuen.." murmelte ich, dann huschte ich unbemerkt zum nächsten Auto. Nun war ich ganz in der Nähe des Ganzen. Nur noch das Copauto trennte mich von dem Einarmigen und den anderen beiden, mit denen ich rein gar nichts zu tun hatte! Alles in mir schrie danach abzuhauen.Warum tat ich das ganze hier überhaupt? „Na los, mach schon! Sonst baller ich deiner Tussi die birne weg!" Diese Worte gaben für mich den Ausschlag, Schnell entsicherte ich meine Waffe und richtete mich auf. Der Mann der das Mädchen hielt, stand neben der Motorhaube mir seitlich zugewandt so das meine Waffe genau auf seinen Kopf zielte. „Das würd ich mir an deiner Stelle nochmal überlegen!" zischte ich. Bei meinem Auftritt fuhren alle erschrocken zusammen. „Wer bist du denn?" maulte der Einarmige und sah erstaunt zu mir rüber.

„Ich kann dein schlimmster Alptraum werden und nun las das Mädchen los." Immer noch begriff ich nicht, warum ich mich überhaupt einmischte. Vielleicht weil ich wusste wie es war, jemandem ausgeliefert zu sein. Der junge Mann sah mich irritiert an, schaltete aber schnell. „Lass Maggie endlich los!" doch der Mann reagierte nicht, sondern hielt das Mädchen weiterhin fest. „Hör besser auf ihn, sonst baller ich dir deine Birne weg!" Da weiteten sich plötzlich die Augen des jungen Mannes und er deutete hinter mich. „Pass auf hinter dir!" Da spürte ich auch schon einen harten Schlag gegen den Kopf. „Na wen haben wir den da?" Hörte ich eine höhnische Stimme, als ich kraftlos nach unten sackte. Benommen sah ich einen weiteren Typ fies grinsend über mir stehen, und während mein Bewusstsein weiter schwand, wusste ich das ich auf meine innere Stimme besser gehört hätte.

Apocalypse (The Walking Dead FF Teil 1) Where stories live. Discover now