Kapitel 5: Hunger

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8 Monate später..

Jackson zog mich zur Seite und sah mich eindringlich an. "Lia, du musst dir merken wie man diese Dinger umbringen kann!" Verängstigt sah ich ihn an. Was redete er da nur? Mit schmerzverzerrtem Gesicht lehnte er sich an die Wand neben der Türe. Obwohl sie geschlossen war, konnte man immer noch den Alarm hören. "ALARM! SICHERHEITSVERSTOSS! ALARM! SICHERHEITSVERSTOSS!"
"Lia!" Der Soldat krümmte sich und hielt sich krampfhaft die Seite. Immer mehr Blut quoll zwischen seinen Fingern hervor und lief an seinem Bein hinab. "Ich ...ich kann das nicht." Stammelte ich und schüttelte den Kopf. Ich konnte doch niemand umbringen! Mit einem Ächzen sackte der Mann nun zusammen und rutschte an der Wand entlang zu Boden. "Jackson! Steh auf bitte steh auf!" Ich packte ihn an den Armen und versuchte ihn wieder hoch zu zerren. Er konnte doch nicht einfach sterben! "Lass mich hier....." Sein Gesicht war schon ganz grau, immer mehr Blut quoll aus der Wunde hervor und bildete eine Pfütze unter ihm auf dem Asphalt. Oh mein Gott er starb! Panisch zerrte ich weiter an ihm rum. "Komm schon steh auf!" Er schüttelte matt den Kopf. "Ich....kann nicht mehr..." Seine Stimme brach immer mehr."...hier...."Er hielt mir sein blutverschmiertes Messer hin. "Du musst die Dinger in den Kopf treffen...verstehst du? Hier..." Er deutete auf seine Stirn. "Hier...hier hin. Stoß so fest zu wie du kannst....du darfst nicht zögern...." Fest umklammerte er mein Handgelenk und zog mich zu sich. "Ich schaff das nicht alleine..." Ich fing zu Weinen an, als ich sah das er immer schwächer wurde. Jackson lächelte schief und legte mir die große JagdKlinge in die Hand. "Doch das schaffst du..." Schmerzhaft verzog er das Gesicht und stöhnte. "Los! Und nun geh...geh!"

Von einem Moment auf den anderen war ich wach. Mein Herz raste und mein Atem ging stoßweise. Was...? Etwas irritiert sah ich auf die Klinge die ich zitternd vor mir hielt. Ich musste sie wohl im Schlaf gezogen haben....
Mit einem ächzen fuhr ich mir über das Gesicht und lies mich wieder nach hinten auf die Rückbank fallen. Verfluchte Alpträume! Angewidert fuhr ich mir mit der Zunge über die zähne und schmatzte. In meinem Mund hatte sich ein sehr schlechter Geschmack breit gemacht, und um ihn zu vertreiben griff ich nach der kleinen Wasserflasche neben mir. Hm... sie fühlte sich ziemlich leicht an....Resignierend schüttelte ich das Plastikding, es war leer.

Seufztend lies ich sie auf den Sitz fallen und stieg aus dem alten Van in dem ich übernachtet hatte.
Ich gähnte und streckte mich müde, es war noch früh am Morgen, die Sonne ging gerade auf. Wieder nur ein paar Stunden geschlafen...
Ich öffnete die Beifahrertür um meinen Rucksack zu holen. Dann packte ich die leere Flasche ein und machte mich dann wieder auf den Weg. Das Auto aus dem gestiegen war, stand auf einem Highway zusammen mit unzähligen anderen zurückgelassenen Fahrzeugen. Ein Blick auf ein Straßenschild vor mir, sagte mir das das der Highway 89 war. Nicht das das wichtig gewesen wäre. Im Grunde war es egal auf welcher gottverlassenen Straße ich mich befand. Im Grunde war mir alles egal. Nun gut nicht alles...eine Sache war mein ständiger Begleiter...HUNGER

Eigentlich hatte ich ständig Hunger, ich wusste schon nicht mehr, wie es ohne diese Gefühl war. Ein tiefes bohrendes ziehen in der Magengegend und das zu jeder Zeit des Tages. Ich schnaufte, heute war einer dieser Tage an denen es besonders schlimm war. . . Also durchsuchte ich die Wagen nach Sachen die ich gebrauchen konnte. Viel war nicht mehr drin. Früher hatte ich mir über Sachen wie das neueste Handy, Klamotten oder anderen unnützen Kram Gedanken gemacht. Heute bestand mein Hauptaugenmerk darin, nicht zu verhungern. Um an essen zu kommen, kramte ich im Moment in einem blauen minivan herum.

Im fussraum des Fahrers lag lauter Müll. Leere Verpackungen von Burgern und Pommes, Dosen und irgendwelche Magazine lagen auf dem Beifahrersitz und auf dem Rücksitz sah es nicht besser aus. Mit spitzen Fingern suchte ich dem Abfall herum. "Scheisse." Hier gab es nichts mehr zu holen. Ich ging weiter und kam an einem altersschwachen combie. Er stand quer auf der Straße und hatte seine besten Tage hinter sich. An den Kotflügeln hatte er schon ziemlich Rostflecken, was mich aber nicht weiter interessierte. Gezielt machte ich die hintere Türe und stockte. Ein blutiger Kindersitz war dort, ich schloss kurz die Augen bei der Vorstellung was hier passiert war. Suchend sah ich mich schnell um, aber auch hier wurde ich nicht fündig. Auch im Kofferraum war nichts, außer lauter kinderklamotten. Unnütz!

Apocalypse (The Walking Dead FF Teil 1) Where stories live. Discover now