Chapter 15 | Just don't

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Dieses allzu bekannte Gefühl der Enttäuschung füllte mein inneres und ließ den Schmerz den ich empfand, langsam verblassen.

"Oh..." sagte ich nur, spielte mit dem T-Shirt in meinen Händen herum und vermied den Augenkontakt zu Vicky. Ich weiß, es war blöd von mir zu denken, dass mein Mate wenigsten bei dieser einer Sache meiner Wölfin gegenüber loyal bleiben würde, aber ich hatte ihn wieder einmal überschätzt.

Hatte er etwa das hier gemeint, als er gesagt hat "sonst werden andere dafür leiden"? Hatte er etwa damit gemeint, dass er auch Aurelia wehtun würde? Bin ich etwa schuld daran, dass Aurelia mit diesen Schmerz leben muss?

"Hör auf so zu denken Amanda! Du kannst nichts dafür. Er hat sich selber für diesen Weg entschieden..." Meine Wölfin klang traurig und verletzt. Sie hatte aber dennoch die Kraft gefunden, mit mir zu reden, mir beizustehen, mich zu beruhigen...

Denn am Ende bleibt uns nur dies...
Wir selbst und unser Inneres. Wenigsten weiß ich, dass Aurelia immer da sein wird. Wir beide, gegen den Rest der Welt halt...

"Hm ich glaub ich kehre lieber zu meinen Zimmer wieder zurück. Danke dir nochmal wegen den Klamotten Vicky. Schlaf gut." Ich hatte zwar nicht gedacht das meine Stimme so emotionslos klingt, aber bei Vicky fühlte ich mich irgendwie befreit...

Vicky war die einzigste der ich den Zutritt zu meiner mentalen "Festung" gewährte. Die einzige die hinter meiner emotional Wand schauen konnte..

"Wenn du willst kannst du auch hier schlafen?" Fragte sie mich, eine Einladung und Frage zugleich. Ich hatte bereits den Türgriff ergriffen aber hielt inne.

"Das würde ich liebend gern Vicky aber ich glaub, dass beste wäre jetzt soviel Distanz wie möglich zwischen deinem Bruder und mir zu schaffen. Wir sehen uns sicherlich morgen wieder..." Ich hatte nicht auf ihre Antwort gewartet. Stattdessen öffnete ich langsam die Tür und trat in den Flur heraus. Das letzte was ich noch hörte war ein leises "gute Nacht Amanda".

Die Tür fiel hinter mir ins Schloss und erschöpft lehnte ich mich mit dem Rücken daran an. Ich spürte die harte Oberfläche des Holzes hinter meinen Kopf und schloss für einen kurzen Moment die Augen. Die eine und die selbe Frage schwirrte schon seit Tagen in meinen Kopf herum und ließ mich nie in Frieden...

Wie lange noch?

Wie lange, wird es so weitergehen?

Wie lange, werde ich noch durchhalten können?

Mein Gedanke würde von dem lauten Zuknallen einer Tür und einem empört Schnauben unterbrochen.

"Babe! Wo soll ich denn bitteschön heute Abend schlafen?!" Sagte das Mädchen empört. Sie ballte ihre Hand um wahrscheinlich wieder auf die Tür damit zu hämmern, doch hielt mitten in ihrer Bewegung inne.

Fuck! War mein letzter Gedanke, ehe ich sofort die Flucht ergriff. Nora hatte entweder mich in diesem Moment gewittert oder gehört, wie die Tür von innen aufgeschlossen wurde. Zum Glück hatte mich keiner der beiden erblickt.

Ganz leise und sehr flink, huschte ich durch dieses riesige Rudelhaus und begab mich in Richtung der untersten Etage. Dort wo sich die ehemaligen Bedienstetenzimmer befanden. Früher, als das Rudelhaus noch kleiner war, gab es keine freie Zimmer mehr. Deshalb mussten alle die Bediensteten ganz unten in der Nähe der Küche schlafen. Zum einem, waren sie in der unmittelbaren Nähe ihres Arbeitsortes und zum anderen, wären sie die ersten die bei einem Angriff umgebracht werden würden. Margaret hatte mir vorhin erzählt, dass es früher nur die Omegas waren, die den Haushalt führten. Sie war zwar damals noch ziemlich jung, doch sie konnte sich noch genau daran erinnern wie Kyran's Großvater damals den Rang der Omegas abschaffte.

Heartless MateWhere stories live. Discover now