🌈21. Kapitel🌈

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Einen Tag später saß Tyler auf dem Sofa und schaute Joshua beim spielen mit seiner Burg und den Plastikfiguren zu. Morgen musste er ihn wieder abgehen und schon allein bei dem Gedanken bildete sich ein Kloß in Tyler's Hals, den er schnell wieder runterschluckte.

Abwesend drehte er sein Handy immer wieder in seinen Händen herum, bis ein lautes Knacken seine Gedanken unterbrach und ihn zusammenzucken ließ. Ein empörtes Quietschen verließ Joshua's Mund, als er den Kopf des Spielzeugpferdes in der einen und den Rest des Körpers in der anderen Hand hielt.

"Bärchi!", quengelte er, als hätte Tyler das Pferd selbst zerbrochen und drehte sich jammernd zu seinem Menschen um. "Wie hast du das denn geschafft?", murmelte Tyler leise und stand von Sofa auf. Er kniete sich vor den Hybriden hin und nahm ihm das Pferd ab. "Schaf taputt", schmollend schob er seine Unterlippe nach vorne.

"Ich mach es wieder heile, Joshi, keine Sorge", Tyler lächelte sanft und drückte dem Kleineren einen Kuss auf die Stirn, weshalb dieser sofort fröhlich quietschte und seine Nase kräuselte. Der Schriftsteller lief also mit dem kaputten Spielzeug in die Küche und hörte, wie Josheya ebenfalls aufstand und ihm wie ein Entenbaby seiner Mutter hinterher watschelte.

"Schaf darf nicht taputt sein."
"Deshalb repariere ich es ja, Bärchen."
"Ohne Schaf kann Joshi nicht spielen."
"Ich bin gleich fertig, keine Sorge."
"Joshi mag spielen."
"Das weiß ich."
"Joshi mag Bärchen aber auch."

Mit Sekundenkleber bearbeitete Tyler das Plastikpferd und reparierte es somit, ehe er es lächelnd wieder Joshua gab. "Pass aber jetzt gut drauf auf, sonst geht es wieder kaputt.", Joshua nickte überschwänglich und musterte begeistert sein Pferd. "Spielt Bärchi mit?", fragte er dann und umschloss dann fest Tyler's Hand.

"Ja, kann ich machen", meinte Tyler und strich über Joshua's kleine Hand, ging mit ihm dann zurück ins Wohnzimmer zu der Spielzeugburg. Auch als Joshua sich auf den Boden plumpsen ließ, ließ er Tyler's Hand beim besten Willen nicht los. Stattdessen drückte er ihm einfach mit seiner freien Hand den Miniaturdrachen und das Pferd in die Hand.

"Nein", antwortete Joshua auch nur, als Tyler seine Hand loslassen wollte, weshalb er einfach resigniert seufzte und dann mit nur einer Hand die Tiere in die Burg stellte.

Mit der Zeit fing Joshua an, mit Tyler's Fingern herumzuspielen und sich eher auf die zu konzentrieren, als auf die Burg. "Hand groß", bemerkte er dann mit offenem Mund, als wäre es die Entdeckung des Jahrhunderts, "größer als Joshi", fügte er noch hinzu und hielt seine kleine Hand dann neben Tyler's, um sie zu vergleichen.

"Das kommt noch", antwortete Tyler, schmolz dahin wie Eis, bei Joshua's Knuffigkeit, "irgendwann wirst du auch groß sein, vermutlich sogar bald, nach Mina's Aussage", ergänzte er noch leiser, eher für sich selbst und musterte ihre beiden Hände. "Aber das werde ich wohl nicht mehr mitbekommen, ab Morgen", hauchte er leise, seine Stimme erfüllt von Traurigkeit.

Am Abend nach dem Essen wollte Joshua umbedingt noch einen Keks und Milch haben und wer wäre Tyler, wenn er ihm diesen Wunsch nicht erfüllen würde? Deshalb machte er ihm eine warme Tasse Milch. Kuhmilch, wie Joshua sogar noch ausdrücklich betont hatte. Der Hybrid konnte zwar ein Pferd nicht von einem Schaf unterscheiden, aber, dass Kühe Milch produzierten und er ausschließlich Kuhmilch mag, wusste er natürlich schon.

Gott, würde Tyler ihn vermissen. Die Wohnung wird ohne Joshua so ruhig sein. Ruhig und leer.

Nachdem Joshua also dann mit einem Keks, Kuhmilch und eine Decke ausgestattet war, schaltete Tyler wieder den Kinderkanal für Joshua ein. Mitten in der Serie kippte Joshua dann wie ein Sack zur Seite gegen Tyler um und rieb kurz schnurrend seinen Kopf gegen seinen Oberarm. "Geht es dir gut, Kleiner?", murmelte der Größere leise und richtete Joshua's strubbelige Haare ein bisschen.

"Schick Joshi weg, Bärchi", hörte er dann Joshua leise sagen, was seine Handbewegung stocken ließ. Dann ertönte noch ein leises Schniefen und Joshua's kleine Faust, die über seine tränenden Augen rieb.

Geschockt von Joshua's Worten wusste Tyler im ersten Moment garnicht, was er tun oder sagen sollte. Erst nachdem ein zweites Schniefen erklang, drehte Tyler den Hybriden um, sodass dieser ihn anschaute.

Und vielleicht verursachte dieser Anblick bei Tyler so viel in ihm, dass er eine Stunde später, nachdem er Joshua schonmal in sein Bett gebracht und ihm solange vorgelesen hatte, bis dieser eingeschlafen war, bei dem Tierheim 'bunte Pfoten' anrief und umbedingt mit dem Chef über eine Adoption reden wollte.

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Tut mir Leid für die lange Wartezeit, ich war sehr beschäftigt mit Schule und meiner anderen Story 'Josheya', jetzt geht's aber endlich weiter, meine Freunde ^^

Over and Out!

Vik xx

Colorful World🌈 *Abgeschlossen*{BoyxBoy} (GERMAN) Where stories live. Discover now