kapitel 28-

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Es war der dichte Regen, der mich aus meinem Traum erwachen lies. Er klopfte gegen das Fenster und bat um Einlass. Mühsam schwang ich mich aus dem Bett und öffnete das Fenster. Kälte hüllte meinen ganzen Körper ein. Der Wind peitschte mit einem wilden rauschen um meine Ohren. Ich lehnte mich ein wenig über das Fenster um nach unten auf den Hof spähen zu können. Alles versank in einem tiefen, traurigen Nass. Die Kälte schmerzte schier unendlich, aber ich biss meine Zähne zusammen. Ich hatte bis heute jeden Tag damit verbracht auf den Hof zu starren um zu hoffen ihr Lachen zu hören. Um zu hoffen, dass all das hier ein böser Traum war und sie winkend im Hof stehen würde und mich spöttisch anlächelte...Schmerz

Ich schreckte hoch. Draußen peitschte tatsächlich kalter Regen gegen die Fenster. Es war nichts Ungewöhnliches für diese Jahreszeit, aber trotzdem brauchte ich eine Weile, bis ich nur schon realisieren konnte, wo ich war.

In Scars Zimmer, in einem weichen warmen Bett, aber nicht Zuhause.

Von Scar selbst fehlte jede Spur. Ich konnte mich nicht einmal mehr daran erinnern, wie ich es in dieses Zimmer hoch in den Bäumen geschafft hatte.

Langsam stand ich auf, die Kopfschmerzen waren verschwunden. Mit einer Hand öffnete ich die Türe ganz behutsam. Der Regen war im Nu in dem kleinen Zimmer. Seufzend betrachtete ich den Boden der sich langsam dunkel färbte dank der Nässe. Ich warf einen Blick nach Draußen. Es war beunruhigend still und ein paar dichte Wolken schoben sich vor die Sonne. Sonne? Oh Götter...

Im nu war ich wieder in dem kleinen Zimmer, warf einen schnellen Blick in den Spiegel und stand dann gleich wieder Draußen im prasselnden Regen. Mit schnellen Handgriffen kletterte ich die feine Strickleiter hinunter und kam langsam auf dem Boden auf. Die Kälte drang in meinen Körper und nur mit Mühe brachte ich es fertig nicht zu zittern. Ich war nass bis auf die Knochen.

Eilig lief ich auf den Platz, auf dem vor wenigen Stunden noch das Feuer gebrannt hatte. Das Lager der Rebellen war wie ausgestorben, selbst die Mehrheit der Reittiere war auf mysteriöse Art und Weise wie vom Erdboden verschwunden.

Ich lief eine Weile auf dem nassen Platz hin und her, bis ich eine Hütte entdeckte in der noch Licht brannte. Eilig lief ich darauf zu und öffnete die Tür schwungvoll. Das Mädchen mit den braunen langen Haaren, starrte mir ausdruckslos entgegen. Ihre ebenso braunen Augen verengten sich augenblicklich, als ich die Türe wieder schloss.

"Ah Scars Bettgefährtin.", säuselte sie und warf ihren Blick wieder auf einen Haufen Pläne.

"Ich bin nicht seine Bettgefährtin wer auch immer du bist." Meine Augen verengten sich ebenfalls zu schmalen Schlitzen. Sie lachte auf.

" Nenn mich Sasis und da bin ich mir ganz sicher, für was sollte er sonst so eine wie dich gebrauchen?" Spöttisch sah sie mich an. Ihre braunen Augen glitzerten vor Belustigung.

Lass sie reden...

"Gut Sasis, wo sind die anderen?", fragte ich und versuchte meinen Tonfall auf eine angemessene Ebene zu bringen.

In einem anderen Leben wäre ich dieser verfluchten Schlange an den Hals gesprungen.

"Hat dir das dein Scar nicht gesagt?"

Ganz leicht ging ihr linker Mundwinkel nach oben. Sie fuhr sich mit der Zunge über die Lippen und klappte die Pläne vor sich zusammen ohne darauf zu achten, dass sie zerknittert wurden.

"Doch...ich dachte einfach, ich frage noch einmal nach.", erwiderte ich lächelnd. Nie und nimmer würde ich zugeben, dass er mich hier einfach zurück gelassen hatte. Ich lächelte sie freundlich an und machte auf dem Ansatz kehrt. Mit einer Hand hatte ich die Türklinke schon unten, da rief sie mir noch nach:

Darkswed die RebellenWhere stories live. Discover now