Kapitel 11

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Ich schaute den jungen Mann verwundert an. Er hatte hellbraune Haare und braune Augen, die mich mit einem schalkhaften Ausdruck musterten.

»Entschuldigen Sie. Wer sind Sie?«, fragte ich. Ich hatte ihn hier noch nie gesehen.

»Tut mir leid. Ich bin Jakob Black. Ein Neffe von Mr Black. Dem Leiter dieser Agentur. Und Sie sind?«, sagte er.

Na toll. Zwei Black Männer reichten mir eigentlich schon.

Er reichte mir eine Hand, die ich dankend annahm und er zog mich hoch.

»Ich bin Hazel. Hazel Bennett. Ich bin hier angestellt.«

Sein Blick wurde belustigt.

»Das habe ich mir schon gedacht so wie Sie trainierst und gut sind Sie auch noch. Aber was mich wundert, wie sind Sie hier sein gekommen? Ich meine mein Onkel ist nicht gerade angetan von Frauen wenn ich mich richtig erinnere«, sein Lächeln wurde spöttisch und er legte den Kopf etwas schief.

»Als ich hier angefangen habe war noch Emily, ich schätze deine Oma, hier Leiterin.«

»Wann hast du angefangen?«

Schön das ich ihn erst duzen muss bis er damit anfängt!

»Wie meinst du zu Trainieren oder Abschluss?«, fragte ich und schmiss mir das Gewehr über die Schulter.

»Abschluss«, meinte er knapp.

»Mit acht«, lächelte ich ihn an.

Ihm fiel buchstäblich die Kinnlade hinunter und von dem Spott war nichts mehr zu sehen.

»Das ist früh. Wie bist du so früh zur Agentur gekommen?«, es schien ihn wirklich zu interessieren.

»Mit drei haben mich meine Eltern vor der Agentur ausgesetzt und ab da habe ich angefangen zu trainieren. Erst haben sie versucht mich wie eine normales Mädchen zu erziehen, aber ich wollte auch kämpfen wie mein Bruder. Außerdem haben sie keinen so guten Hacker wie mich.«

»Ich glaube kaum, dass du so gut hacken kannst«, sagte er wieder gewohnt mit spöttischem Unterton.

»Bitte glaub was du willst, aber mich zu unterschätzen ist niemals gut...Bis dann Jakob«, rief ich ihm nach und schulterte mein Gewehr.

Man gab es eigentlich noch andere Sorten bei den Blacks oder waren alle wie Mason, Miles und Jakob? Ich rollte genervt die Augen und ging in die Umkleide duschen.

Ich zog mir frische Unterwäsche und meine alten Sachen an und ging raus. In der Eingangshalle fing mich nochmal Jakob ab.

»Hey, sorry wegen vorhin. Ich konnte es nur nicht so ganz glauben«, sagte er wenig glaubwürdig.

»Macht nichts, ich hätte nichts anderes erwartet von einem Black

Damit ließ ich ihn stehen und fuhr los.

Wir hatten jetzt halb zwei. Ich hatte ganze zwei Stunden trainiert. Ok ich spürte es auch. Meine Glieder taten weg und ich war müde.

Zuhause angekommen ließ ich mich einfach ins Bett fallen und schlief ein.

Als ich wieder aufwachte, schaute ich als erstes auf die Uhr. Wir hatten inzwischen schon 17 Uhr. Höchste Zeit sich fertig zu machen.

Ich spürte noch immer den letzten Tag und das Training in meinen Gliedern, aber ignorierte es.

Zuerst ging ich ins Bad und wusch mich nochmal, danach schminke ich mich etwas mehr als sonst und steckte mir die Haare locker hoch. Schließlich betrachtete ich mein Werk im Spiegel.

Als Kind hatte ich nie die Wahl was ich werden wollte, ok doch, aber ich kannte nichts anderes und wenn ich es mir jetzt so überlegte wäre ich wirklich gerne Stylistin geworden

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Als Kind hatte ich nie die Wahl was ich werden wollte, ok doch, aber ich kannte nichts anderes und wenn ich es mir jetzt so überlegte wäre ich wirklich gerne Stylistin geworden. Frisieren, Schminken und Ankleiden. Ich liebte alles. Mein Bruder beschwerte sich immer, das mein Schrank so voll wäre, aber ich brauchte diese ganzen Klamotten. Ich liebte es einfach mich immer wieder neu zu stylen und anzuziehen.

Jordan kam ins Bad gestürtzt. Er hatte sie auch die braunen Haare hochgeelt und seinen Smoking schon an.

Jordan hatte keine roten Haare wie ich. Wir sahen uns generell nicht so ähnlich. Das einzige was uns als Geschwister identifizieren ließ, waren die grünen Augen.

»Achso gut, ich dachte du würdest noch duschen!«, er sah wirklich erleichtert aus.

»Nein, beruhig dich ich muss nur noch mein Kleid anziehen, hilfst du mir dabei?«

Er nickte und wir gingen in mein Zimmer. Ich zog mir das Kleid (siehe Kapitel 8) an und er machte mir den Reißverschluss zu. Ich trat vor den Ganzkörperspiegel in meinem Zimmer und betrachtete mich. Ich muss zugeben, das Kleid ist wirklich der Hammer, es ließ meine Augen leuchten. Jordan trat hinter mich.

»Du siehst wunderschön aus Prinzessin. Wärst du nicht meine Schwester würde ich Abby stehen lassen und mit dir gehen.«

Er gab mir einen Kuss auf die Wange und ich fühlte mich geschmeichelt.

»Lass das bloß nicht Abby hören!«, er lachte mit mir.

Ich zog meine private Waffe hervor und steckte sie mir in die Kniestrümpfe. Sie wurden vom Kleid bedeckt. Man konnte schließlich nie wissen.

Auch Jordan zeigte mir seine Pistole, die er in der Jackettasche hatte.

»Und du bist ganz sicher, dass die am Eingang nicht kontrollieren?«

»Ja, ich habe Abby extra noch gefragt. Du musst dir keine Sorgen machen«, versicherte er mir.

»Ok, wir müssen los! Kommst du?«, rief er mir hinterher, nach dem er mein Zimmer verlassen hatte.

Ich nickte und nahm mir nur noch kurz meine Clutch und zog meine Highheels an.

Wir gingen runter. Nach langem Diskutieren hatten wir uns entschieden mit seinem Audi A8 zu fahren. Ich setzte mich auf die Rückbank, damit Abby vorne bei Jordan sitzen konnte. Er fuhr los. Staunend blickte ich aus dem Fenster. Zwar lebte ich schon mein ganzes Leben in New York, aber es faszinierte mich immer wieder aufs Neue.

Wir hielten vor Abbys Haus und sie stieg ein. Sie sah wunderschön aus. Mit ihren langen blonden Haaren, die sie zu großen Hollywoodlocken gemacht hatte und dem schönen rosanen Kleid. Ich beneidete sie.

»Abby du siehst wirklich umwerfend aus!«, sagte ich.

»Danke Hazel, aber du auch! Ich mag dein Kleid!«, gab sie das Kompliment zurück.

Ich nickte dankend und konzentrierte mich wieder auf draußen. Die hell erleuchteten Gebäude ragte vor mir auf und färbten mein Gesicht in verschiedenste Farben.

Als wir plötzlich halten bin ich schon fast traurig, doch als ich das Anwesen sehen, wo die Gala statt findet bleibt mir der Mund offen.

Es sieht aus wie ein antikes Theater. Alles ist mit Stuck und Steinhaureien geschmückt. Der Fußboden besteht aus Mamor und zum Eingang geht es eine lange edle Treppe hoch.

Ich war so in den Anblick vertieft, dass ich gar nicht mitbekommen hatte, wie mir jemand die Tür geöffnet hatte. Ein Mann mit Frack stand vor mir und hielt mir seine Hand hin. Ich ergriff sie und ging hinter meinem Bruder und Abby her.

Ich klopfte noch schnell mein Kleid ab und ging dann zur Tür. Und was ist an der Tür? Natürlich Kontrollen!

A Girl A KillerWhere stories live. Discover now