𝑲𝒓𝒆𝒊𝒔𝒍𝒂𝒖𝒇 𝑷𝒓𝒐𝒃𝒍𝒆𝒎

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Korrigiert CaptainNightfury
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PoV Leon

Mit Lukas gehe ich zur Turnhalle, die etwas weiter von der Schule entfernt liegt. Wir beide haben unser Sportzeug vergessen, da wir nicht damit gerechnet hatten, dass wir doch noch ein Vertretungslehrer finden, der mit uns Sport macht, da unser eigentlicher Sportlehrer in Elternzeit ist.
Bei der Sporthalle angekommen, stellen wir fest, dass dort keiner ist. Dies könnte auch daran liegen, dass heute schönes Wetter ist und wir auf den Sportplatz gehen.
,,Ich hab keinen Bock dahin zu gehen", beschwere ich mich. Lukas bleibt stehen und küsst mich kurz, bevor er mir in die Augen sieht. ,,Ich doch auch nicht. Aber du bist bei mir. Solange das so ist, ist mir egal, wohin wir gehen." Grinsend nehme ich seine Hand. ,,Na dann, gehen wir mal gemeinsam."
Hand in Hand gehen wir nun also zum Sportplatz. Dort sind alle schon umgezogen und fangen an sich warm zu laufen.
Da es warm ist und an Regen gar nicht zu denken ist, setze ich mich auf den Rasen, was Lukas mir gleich tut.
Die Sonne knallt auf uns nieder.
,,Es ist so warm", beschwert sich mein Freund. ,,Hast du etwas zu trinken?" ,,Ne. Meine Tasche ist noch in der Schule", antworte ich ihm. ,,Aber lass uns um den Sportplatz gehen. Die ganze Zeit in der Sonne zu sitzen, ist nicht das Beste, was wir machen können."
,,Wir könnten uns aber auch einfach in den Schatten setzen." ,,Ein bisschen Bewegung tut uns bestimmt gut. Oder hast du irgendetwas?" ,,Nene, alles gut. Dann lass uns um den Sportplatz gehen." Irgendwas sagt mir, dass mit ihm etwas nicht stimmt aber ich belasse es dabei. Ich stehe auf, helfe ihm hoch und wir beginnen um den Sportplatz zu laufen. Irgendwann hält er sich durchgehend die Hand vor den Kopf.
,,Ist wirklich alles okay?" ,,Naja. Ich habe gerade totale Kopfschmerzen." ,,Schaffst du es noch? Wir haben gleich Pause. Dann gebe ich dir etwas zu trinken. Kommt höchstwahrscheinlich von der Sonne. Geht aber bestimmt wieder vorbei." ,,Wir müssen noch den ganzen Weg zurück gehen. Mir geht es wirklich nicht gut." ,,Kannst du dich nicht abholen lassen?", frage ich etwas besorgt. ,,Ne. Meine Eltern sind nicht da. Und den Bus nach der vierten erwische ich auch nicht mehr. Dafür haben wir zu spät Schluss." ,,Dann bleib bei mir. Nicht, dass dir noch etwas passiert."
Wir versammeln uns noch, um etwas zu besprechen, bevor wir dann endlich gehen dürfen. Da Lukas und ich keine Sportklamotten anhaben, können wir sofort zur Schule zurück gehen. Die ganze Zeit über bin ich in seiner Nähe.
So schnell es geht, gehen wir in die Klasse, damit ich ihm mein Trinken geben kann. Dankend nimmt er es an sich und trinkt die Flasche bis zur Hälfte leer, bevor er mir diese wieder gibt. ,,Besser?" ,,Nein. Mir geht es noch schlimmer als vorher." ,,Dann bleiben wir die Pause hier. Es dauert nicht mehr lange. Mathe geht schnell vorbei. Hier du bekommst den Rest von meinem Trinken." Ich gebe ihm meine Flasche, die er auch annimmt und auf den Tisch vor sich stellt. Es dauert auch nicht lange, da ist unsere Mathelehrerin auch schon da. Ihrer Laune nach zu urteilen, hat sie einen wirklich guten Tag.
Gut gelaunt geht sie nach vorne und begrüßt uns alle, was wir ihr gleich tun.
Hoch motiviert beginnt sie mit ihrem Unterricht, während Lukas die ganze Zeit über eine Hand an seinen Kopf hält.
,,Geht es dir nicht gut?", fragt ihn unsere Lehrerin. Er antwortet nicht, weshalb ich es für ihn übernehme: ,,Er hat nur etwas mit dem Kreislauf, aber es wird wieder gehen." ,,Willst du dich nicht abholen lassen?" ,,Meine Eltern sind nicht da", antwortet er jetzt selbst. ,,Kannst du mitmachen oder ist es nicht möglich?" ,,Ich werde mein Bestes geben." ,,Gut. Dann schlagt mal alle Seite 162 auf und bearbeitet die erste Aufgabe. Ihr könnt Musik hören aber leise."
Auch ich hole meine Kopfhörer raus, wende mich jedoch kurz noch an Lukas. ,,Wenn etwas sein sollte, dann tipp mich kurz an. Okay?" Ein kurzes Nicken seinerseits. ,,Ich hätte schon noch eine kurze Frage." ,,Die wäre?", frage ich ihn. ,,Meine Eltern sind ja nicht da und ich fühle mich wirklich mega schlecht. Kannst du nicht bei mir bleiben?" ,,Natürlich. Ich mache mir doch auch Sorgen um dich. Ich bin immer für dich da." ,,Alles schön und gut ihr beiden aber das hat nichts mit dem Thema zu tun", mischt sich jetzt unsere Lehrerin ein.
Wir bearbeiten also unsere Aufgaben und reden nicht mehr weiter darüber. Lukas scheint seine Probleme mit den Aufgaben zu haben, da er nicht wirklich etwas aufgeschrieben hat, während ich schon fast alle Aufgaben fertig hab. Hin und wieder nimmt er sich meine Flasche und trinkt immer etwas daraus. Trotzallem scheint es ihm nicht besser zu gehen. Als wir dann auch endlich mal vergleichen, ist seine Seite, bis auf ein paar Zahlen, komplett leer.
Es dauert auch nicht mehr lange, da ist Mathe auch schon aus und wir können nach Hause. Der Nachteil für Lukas: er beziehungsweise wir müssen noch Bus fahren. Und das eine halbe Stunde. Dafür ist unser Bus einer der ersten, die fahren. Und da die meisten sowieso abgeholt werden, ist der Bus nicht ganz so voll.
Lukas und ich steigen also ein und setzen uns relativ weit nach vorne. Er setzt sich an die Fensterseite, da das Fenster dort offen ist und er sich daran auch anlehnen kann, falls es ihm wieder schlechter gehen sollte.
Irgendwann während der Busfahrt tippt mich Lukas an. ,,Mir geht es immer schlechter. Meine Kopfschmerzen sind schlimmer und ich hab auch die totale Übelkeit." ,,Wirst du vielleicht einfach krank?" Ich lege meine Hand auf seiner Stirn. ,,Du schwitzt total", stelle ich fest ,,Aber wärmer bist du nicht. Also hast du kein Fieber. Wir sind gleich da. Dann hast du deine Ruhe und kannst dich ausruhen."
Wir sind dann auch endlich an unserer Haltestelle angekommen und steigen beide aus.
Der Bus fährt an uns vorbei, während wir zu ihm nach Hause gehen. Irgendwann jedoch bleibt er einfach stehen, weshalb ich fast gegen ihn gelaufen bin. Ich gehe einmal um ihn, sodass ich jetzt vor ihm stehe. ,,Was ist los?" Bevor er antworten kann, geht er ein Schritt auf mich zu, jedoch kippt er vor meinen Augen um. Ehe er auf dem Boden aufkommt, fange ich ihn noch rechtzeitig im Fallen. ,,Scheiße, Lukas, was ist los?" ,,Ich sah nur noch Sterne. Keine Ahnung." ,,Kannst du aufstehen? Wir sind gleich da." ,,Ich fühle mich so... schwach." ,,Verdammt. Was jetzt?", frage ich mich selbst leicht überfordert. Das Einzige, was ich machen kann, ist, ihn zu tragen, was ich jetzt auch machen werde. Ich lege einen Arm in seinen Nacken und den anderen Arm unter seine Knie. So hebe ich ihn hoch. ,,Gewöhn dich aber nicht daran." ,,Bring mich bitte einfach nach Hause", sagt er total schwach. Ohne ein weiteres Wort zu sagen, gehe ich mit Lukas auf meinen Armen zu ihm nach Hause. Seine Arme liegen um meinen Nacken. Mir ist es gerade total egal, ob uns irgendjemand sehen kann.
,,Kannst du irgendwie stehen? Ich muss ja die Tür aufschließen und das geht nicht mit dir auf meinen Armen." ,,Kann ich mich dann bei dir stützen?" ,,Klar. Bevor ich dich vom Boden aufheben muss."
Vor seiner Tür hält er sich an meiner Schulter fest, während er mir noch schnell seinen Schlüssel gibt und ich somit die Tür öffnen kann. Kaum ist die Tür auf, springt uns schon Picasso, Lukas's Hund, entgegen. ,,Picasso, das geht jetzt nicht. Wir wollen doch wohl beide nicht, dass uns Lukas noch umkippt. Ich bringe dich schnell ins Wohnzimmer", sage ich erst an Picasso, dann an Lukas gewand. Picasso geht beiseite und so gut es geht helfe ich Lukas in sein Wohnzimmer. Dort legt er sich auf die Couch. ,,Brauchst du noch irgendetwas?" ,,Wasser", antwortet er knapp. Ich gehe also in die Küche, um dort ein Glas mit Wasser zu füllen und dieses dann Lukas zu bringen. Dieser nimmt das Glas an sich und trinkt gierig daraus, sodass das Glas auch schon wieder leer ist.
,,Und geht es dir jetzt irgendwie besser?" ,,Also mir ist mega warm und immer noch schwindelig, aber ansonsten geht es etwas besser." Zufrieden nicke ich. ,,Leon? Kannst du mir zwei Gefallen tun?" ,,Was denn, mein Kleiner?" ,,Erstens kannst du mir eventuell meinen Pullover ausziehen? Mir ist einfach viel zu warm." Ich streiche ein paar leicht verschwitzte Strähnen aus seinem Gesicht. ,,Na klar", hauche ich ihm zu. Ich ziehe ihm relativ langsam seinen Pullover aus und lege diesen neben die Couch. ,,Danke. Und das andere wäre, ob du eventuell kurz mit Picasso rausgehen könntest? Er muss noch raus und ich kann wirklich nicht gehen." Skeptisch sehe ich ihn an. ,,Ich kann dich doch nicht in dem Zustand alleine lassen." ,,Natürlich kannst du. Nur, so wie ich dich kenne, machst du das nicht." ,,Ich würde halt schon lieber bei dir bleiben." Bittend sieht er mich an. ,,Bitte. Er muss noch raus. Außerdem würde mir Ruhe schon gut tun." ,,Ja, okay. Aber nur weil ich nicht will, dass er hier in die Wohnung macht. Brauchst du dann noch irgendetwas?" ,,Nur etwas zu trinken. Kannst du mir eine Wasserflasche bringen?" ,,Natürlich. Eine große?" Ein nicken seinerseits. Ich gehe also in die Küche und hole von dort eine große Flasche Wasser, die ich neben ihn auf den Tisch stelle.
,,Und du brauchst auch wirklich nichts mehr?", frage ich nochmal nach. ,,Nein wirklich nicht." ,,Wenn etwas sein sollte, dann schreib oder ruf mich bitte an." ,,Jaja, werde ich machen, wenn etwas passieren sollte", sagt er leicht genervt. ,,Man, Lukas, ich mache mir doch nur Sorgen um dich." ,,Ja, ist mir klar, aber es geht mir schon besser als vorhin. Kannst du noch kurz den Fernseher anmachen, damit mir nicht ganz so langweilig wird?" Als Antwort schalte ich den Fernseher an. ,,Willst du etwas Bestimmtes gucken?" ,,Ich suche mir irgendwas raus. Mal gucken, was so im Fernsehen läuft." ,,Okay. Dann geh ich mal los. Bis gleich", sage ich noch schnell zu ihm, gebe ihm einen kurzen Kuss und gehe dann mit Picasso los.
Wie gewohnt gehen wir den kleinen Feldweg lang zu einer großen Wiese. Picasso läuft, wie immer, fröhlich über diese Wiese und jagt Schmetterlinge. Ich setze mich irgendwo ins Gras und beobachte ihn dabei. Es ist total süß zu sehen, wie er so fröhlich über die Wiese springt und vergeblich versucht, die Schmetterlinge zu fangen. Ich habe die ganze Zeit mein Handy in der Hand, falls Lukas mich doch anruft oder anschreibt, was jedoch nicht passiert. Da ich aber auch nicht zu lange weg bleiben will, nehme ich Picasso wieder an die Leine und gemeinsam gehen wir wieder zurück nach Hause.
Ich gehe direkt in das Wohnzinmer, um nach Lukas zu sehen. Dort finde ich ihn schlafend vor. Eingekuschelt in einer Decke. Ich kann mir ein kurzes 'süß' nicht verkneifen. Ich versuche so leise wie möglich Picasso's Leine wegzulegen ohne ihn zu wecken, was auch geklappt hätte, wenn Picasso nicht zu Lukas hin getappst und durch sein Gesicht geleckt hätte. Total verschlafen macht er seine Augen auf und fängt sofort an zu lächeln. ,,Ihr seid wieder da?" ,,Natürlich. Ich lasse dich doch nicht so lange alleine, wenn es dir schlecht geht. Geht es dir denn jetzt besser?" ,,Da du ja jetzt da bist auf jeden", antwortet er. Er packt mich am Arm und zieht mich zu sich runter. ,,Bleibst du bei mir? Ich will in deinen Armen sein." ,,Gleich. Ich gebe Picasso nur schnell etwas zu Essen und zu trinken. Dann bin ich die ganze Zeit bei dir."
Damit ich das nicht so hinauszögere, gehe ich auch sofort in die Küche, um eben Picasso zu versorgen. Das ist ganz schnell erledigt, weshalb ich zurück zu Lukas ins Wohnzimmer kann. Dort lege ich mich hinter ihn und decke uns beide zu. Als ich meine Arme um ihn legen will, zucke ich kurz zusammen. ,,Lukas, du bist total kalt." ,,Ich weiß. Mir ist auch total kalt und nicht mehr so heiß. Vielleicht ist es doch kein Kreislaufproblem, sondern ich werde wirklich krank." ,,Na, dann muss ich mich wohl das Wochenende um dich kümmern und bei dir bleiben und dich jetzt wohl aufwärmen. Willst du deinen Pullover wieder? Oder soll ich dir einen von meinen geben?" ,,Nein, ich möchte einfach nur in deinen Armen liegen und darin einschlafen. So mag ich es am liebsten. Um gesund zu werden brauche ich nur dich. Und mehr will ich gerade auch gar nicht." Ich lege also meine Arme um ihn und ziehe ihn näher zu mir. Sein Kopf legt er auf meine Brust. ,,Na dann ruh dich aus. Und vor allem schlaf gut." Ich lege eine Hand in seine Haare und gebe ihn noch einen kurzen Kuss auf die Stirn, bevor er langsam einschläft und gegen meine Brust atmet.
,,Schlaf gut, mein Kleiner. Ich liebe dich", flüstere ich ihm noch einmal leise zu, bevor auch ich langsam, mit ihm in meinen Armen, einschlafe.

𝑶𝒏𝒆 𝑺𝒉𝒐𝒕𝒔 (𝒀𝒂𝒐𝒊)Where stories live. Discover now