Zweiunddreißig

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Es ging alles so schnell, dass ich nicht verstand, was Sache war. Ich sah einfach nur in's Leere, verschwand in einer Welt der Gedanken. Ich konnte einfach nicht glauben, dass Taylor meinen Zustand gerade ernsthaft versucht hatte, auszunutzen. Wäre Jax nicht in jenem Moment gekommen, hätte alles ganz anders aussehen können. Ich wollte mir gar nicht ausmalen, was hätte passieren können.
Ein lautes Krachen brachte mich wieder zurück in die Realität.

Und in dieser hatte Jax vor einem Augenblick Taylor zu Boden gerungen und prügelte jetzt auf ihn ein, jedoch hielt jener ihn an beiden Armen fest. Ich erkannte die Technik des Schwarzhaarigen wieder, bemerkte wie angestrengt die beiden waren. Ihre Muskeln spannten sich an, denn niemand wollte verlieren. Der eine wollte nicht zu Boden gehen, der andere wollte alles wenden, um selber wieder die Macht zu besitzen.
Taylor ließ an Armkraft nach, sodass Aircale ihn einfach schlagen konnte, doch genau das war ja auch Adams Plan gewesen. Als Jax ausholte nutzte er die Kraft seines Gegenübers, zog zusätzlich an dessen Arm und nutzte seine Kraft, um das Gebilde zu drehen, sodass jetzt wieder er oben war. Er schlug mehrere Male auf Jax ein. Ich erkannte, dass etwas Blut aus seiner Nase lief.

Ohne zu zögern sprang ich mit meinem gesunden Bein auf Taylor zu und stieß ihn somit von meinem Verbündeten herunter. Ich kam mit meinem Arsch auf dem Boden auf.

Autsch!

„Halt dich daraus!", murrte jetzt Jax, nachdem er wieder aufgestanden war, mich am gesunden Bein gefasst und ein großes Stück zurück geschleift hatte, damit ich nicht so nah bei Taylor war. Er wischte sich kurz das Blut am Ärmel seines Pullovers ab, als auch Adams sich wieder aufrichtete.

„Danke für die Hilfe, Meg - Kein Ding Jax, gerne doch.", unterhielt ich mich leise murmelnd mit mir selbst. Er schmunzelte, verdrehte leicht die Augen, bevor er sich schnell wieder von mir abwandte und vor Adams aufbaute.

Ähh, Peinlich.

„Meg, seit wann hast du nen Beschützer nötig?", fragte Taylor, welcher jedoch nur das Gesicht seines Gegenübers fokussierte.

„Er ist nicht mein Beschützer!", stellte ich gleich erstmal klar.

Wie kann man nur so arrogant sein?!

„Meg, nicht jetzt!", fuhr der Genannte mich gestresst an und schaute kurz zu mir...

...Was er nicht hätte tun sollen, weil das genau die Chance war, auf die der Schwarzhaarige nur gewartet hatte. Er rannte auf Aircale zu sprang vom Boden ab und kickte ihm sein Bein hart gegen die Brust, dass er nach hinten auf den Boden fiel. Jax wäre jedoch nicht er selbst gewesen, wäre er nicht mit Leichtigkeit und ein wenig Schwung wieder in den Stand gesprungen.

Ich hörte ganz plötzlich wieder ein Geräusch und nein... Es waren nicht der Bürostuhl, der gegen mein Bett krachte oder Taylor, als er eine meiner Krücken benutzte, um damit auf Jax ein zu stechen. Es waren auch nicht die vielen Bücher, die aus meinem Bücherregal herausfielen als Adams dagegen krachte, nach dem er von Aicale dagegen getreten und geboxt wurde.

„Meg? Alles in Ordnung da oben?", hörte ich die Stimme meines Bruders.

Während Taylor nur genugtuend schmunzelte, hielt Jax bei dem Ausholen eines weiteren Schlages inne, auch, wenn ich wusste, dass er gerade nichts lieber getan hätte, als weiter auf ihn einzudröschen. Ich war in totaler Hektik.

Scheiße, scheiße, scheißeeeee!!

„Äääääääääähhh, ja!", rief ich schnell und laut, doch ich hörte schon, wie er die Treppen nach oben gelaufen kam. Ich hüpfte auf meinem gesunden Bein zu meinem Bett und griff nach Taylors schwarzen T-Shirt und der Lederjacke, die auf dem Boden lag. Und da kamen schon wieder die Bilder von eben in meinen Kopf... Ich musste mich kurz schütteln. Taylor lehnte nur gechillt neben meiner Zimmertür, während Jax ihn mittlerweile losgelassen hatte und mir nun half diese zu versperren. Weil er aufgehört hatte zu kämpfen, hatte sein Gegner vermutlich keine Lust mehr. Ich kannte ihn und wahrscheinlich hätte er als Ausrede gebracht, es würde keinen Spaß machen, wenn man ohnehin wusste, dass man gewinnen würde.

Freapire - I'm Watching YouWo Geschichten leben. Entdecke jetzt