Einundvierzig

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„Verdammt, Jax! Wie stellst du dir das vor?"

Jax schaute mich fragend, zugleich amüsiert an.

„Soll ich zu Marior auf einem Bein springen, oder wie?"

„Warum nicht?"
Er zuckte mit den Schultern und machte mich somit ein wenig aggressiv. Ein wenig sehr. Okay, ich war ziemlich angepisst, aber das hatte auch seinen Grund. Vor geschlagenen zehn Minuten hatte der Junge sein Motorrad in der Tiefgarage der Freapire geparkt und wartete nun darauf, dass wir endlich gehen würden. Man bemerke letztere gewünschte Tätigkeit.

Ich schaute ihn wieder mit meinem 'Nicht-Dein-Ernst-Blick' an, woraufhin er schützend die Hände hob und mich allmählich verständlich musterte. Ich lehnte an seiner Yamaha, während er sich daran machte, die Helme in dem Fahrzeug zu verstauen.

„Weil ich nicht unbedingt vorhatte, mich zum Affen zu machen.", antwortete ich und verschränkte die Arme.

„Machst du dir immer noch Gedanken darüber, was Marior über dich denkt?"
Er stellte sich mir gegenüber und sah mich wartend an.

„Vergiss es.", ich winkte ab,
„Seit unserem 2. Treffen mit ihm habe ich das aufgegeben."

„Ja, da hat er sich nicht gerade von seiner nettesten Seite gezeigt.", entgegnete Jax und fuhr sich durch das volle, braune Haar.

„Ach, er kann nett sein?", lachte ich spottend, als ich mich an den Tag erinnerte, an dem er versucht hatte, mir weiszumachen, dass ich mich bei Überfällen auf hilflose Menschen gefälligst zurückhalten sollte und ihnen nicht helfen durfte.

„Wie auch immer. Ich muss dich irgendwie in sein Büro kriegen.", murmelte er und schien gleich darauf einen Einfall bekommen zu haben.

„Du hast eine Idee?", fiel es mir auf, weshalb ich Jax auch interessiert ansah.

„Könnte man wohl so sagen. Spring auf.", grinste er und drehte sich mit dem Rücken zu mir.

Das ist jetzt doch nicht sein Ernst, oder?

Warte... Was?"
Ich fing auf einmal an zu lachen, da ich hierbei an nichts anderes als einen Scherz seinerseits glauben konnte. Als Jax sich jedoch mit seinem nicht mehr grinsenden Gesicht zu mir drehte, verstummte ich.

„Das war kein Witz?"

Jax schüttelte schmunzelnd den Kopf, sodass es irgendwie dazu kam, dass ich etwas errötete. Jetzt wäre es mir ganz recht gewesen, hätte sich der Erdboden unter mir geöffnet und mich schnell in sich hineingezogen.

„Komm schon. Das ist immer noch besser, als wie eine Verrückte durch die Organisation zu springen.", fand Jax und schien sich diese Situation gedanklich auszumahlen, denn er grinste erneut.

„Ich bin also eine Verrückte?"
Mit hochgezogenen Augen würdigte ich ihm meinen 'Na-Vielen-Dank-Auch-Blick'.

„Das habe ich so nicht gesagt.", meinte er und verdrehte leicht die Augen. Ich hasste es, wenn er das tat.

„Aber gedacht.", glaubte ich zu wissen.

„Jones..."
Er legte seinen Kopf schief. Das wiederum fand ich aus irgendeinem Grund süß.

„Aircale."
Herausfordernd blickte ich ihn an, bereit jederzeit zu protestieren.
Nur, dass mir das in diesem Moment ziemlich wenig half.

„Warte, was machst d--"
Weiter kam ich nicht, denn da hob er mich schnell an der Hüfte nach oben und warf mich über seine Schulter.

Freapire - I'm Watching YouWhere stories live. Discover now