Als ich später am Abend wieder im Aufenthaltsraum war, kamen Harry und Ginny auf mich zu. "Wo warst du den ganzen Nachmittag? Wir haben nach dir gesucht! Ron sucht immer noch! "Ich muss euch beiden was sagen", platzte es aus mir heraus. Ich zog die beiden mit in eine ruhige Ecke im Raum. "Ich war bei Snape!", Harry sah mich geschockt an. "Ich schätze, nicht wegen Fragen zu Zaubertränken, richtig?". Ich erzählte ihnen die gesamte Geschichte, doch ich wurde abrupt unterbrochen, als Ron den Aufenthaltsraum betrat. "Hermine!"
Ich drehte mich schnell zu Harry und Ginny um, "Ich kann es ihm nicht sagen! Was ist, wenn er Dumbledore oder Mrs McGonagall davon berichtet?", panisch hoffte ich auf tröstende oder helfende Worte meiner Freunde. Sie sahen sich beide an aber es schien, als würde ihnen beiden nichts dazu einfallen. Klasse Freunde waren das! Ron erreichte unsere kleine Runde und drückte mich an ihn. Seine Umarmung war so fest, dass ich kaum Luft bekam und versuchte, mich geschickt aus der Umarmung zu winden. Natürlich gelang es mir nicht. Was hatte ich erwartet? Ron war deutlich stärker als ich. Erst jetzt bemerkte ich, wie stark er eigentlich war. Er musste trainieren oder seine Ernährung umgestellt haben. Er wollte mir gefallen, das war klar. "Wo warst du? Ich habe mir unendliche Sorgen gemacht!", sagte Ron besorgt und löste sich langsam von mir. Er nahm meine Hand und rieb sie sanft. Ich hatte seine Berührungen satt, dennoch wollte ich ihn nicht verletzten. Auch wenn das bedeutete, dass ich mich selbst verletzen musste. Ich wollte ihn nicht als Freund verlieren, aber nicht mehr als das. Schon immer hatte ich bemerkt, dass Ron für mich schwärmte aber ich hatte jahrelang seine Flirtversuche abgeblockt oder ihn indirekt gefriendzoned! Meine Gefühle gingen nie über enge Freundschaft hinaus. Eines Abends, es war vielleicht ein Jahr oder sogar länger her, hatte ich an eine Beziehung gedacht. Für einen kurzen Moment. Als Ron mich aus einer scheinbar auswegslosen Lage befreite und mir somit einen riesen Ärger erspart hatte. Doch jeder Gedanke an Intimität ließ mir einen Schauder über den Rücken laufen und von dort an wusste ich, dass Ron und ich niemals ein Paar werden konnten. Als Ron mit Lavender zusammenkam, hoffte ich, dass Ron endgültig über mich hinweg war. Ich wurde eines anderen belehrt. "Ich war in...ja also, ich war in Hogsmeade, Erledigungen!", ich schluckte und nickte hastig, um meine eigene Aussage zu bekräftigen. "Ach tatsächlich? Harry...du hattest doch gesagt, du wärst in Hogsmeade gewesen und hättest sie nicht gefunden!", Rons Blick glitt an mir vorbei und er formte seine Augen zu Schlitzen. Eindringlich und wütend sah er Harry an, der sichtlich überfordert war mit der Situation. "Ron, ich war wahrscheinlich nicht da, wo Harry gesucht hat! Außerdem...ich bin nicht dein Eigentum," ich merkte, wie meine Stimme lauter wurde, tatsächlich stieg Wut in mir auf, "du musst mich nicht auf Schritt und Tritt überwachen! Du bist mein Freund, nicht mein Leibwächter! Kapiere das doch endlich!" Sauer zog ich meine Hand auf Rons Griff und stürmte die Treppe vom Gemeinschaftsraum empor, um den Schlafsaal der Mädchen zu erreichen. Ich öffnete die Tür und fand Lavender Brown und Seamus Finnigan halb ausgezogen und sich wild küssend vor, sie drehten sich abrupt um und sahen mir geschockt in die Augen. Okay, damit war die Chance, Ron und Lavender wieder zu verkuppeln, dahin. "Hermine! Es ist nicht, wir wollten gerade...es war...", Ich konnte nicht anders, als zu grinsen. "Kein Problem ihr beiden, ich warte vor der Tür bis ihr euch angezogen habt!" Ein Kichern schlich sich aus meinem Mund, das konnte ich mir nicht verkneifen. Doch dann passierte es. Seit ich in den Professor verliebt war, war ich nie auf diese Art Gedanken gekommen. Ich stellte mir Dinge vor, die ich eigentlich gar nicht weiterdenken wollte. Was sich gerade in meinem Kopf abspielte, erschreckte mich selbst. Ich versuchte alles, um die ungestümen Gedanken aus meinem Kopf zu kriegen, mir nicht weiter vorzustellen, wie Severus und ich an der Stelle von Lavender und Seamus waren. Der Gedanke stieß mich ab aber turnte mich auch gleichzeitig an. Ich wurde plötzlich aus meinen anzüglichen Gedanken gerissen, als die Tür hinter mir aufging und Lavender und Seamus voll bekleidet aber mit zerzausten Haaren aus dem Schlafsaal traten. Sie sahen mich an und wurden beide gleichzeitig rot. "Tut uns leid, dass du das sehen musstest!", sagte Lavender und drückte ihre Arme gegen ihre Brust. Ich winkte ab, "Ist schon okay! Es gibt schlimmeres!", "Aber nichts peinlicheres!", ergänzte Seamus und sah beschämt zu Boden. Das mochte durchaus stimmen. "Ach was, sowas passiert auf der Welt bestimmt jeden Tag um die zehn Mal." Ich versuchte die peinliche Stimmung durch solide sachliche Fakten zu vertreiben aber die beiden waren einfach zu peinlich berührt. "Wir gehen dann mal!", sagte Lavender, nahm Seamus' Hand und ging schnell die Treppe herunter in Richtung Gemeinschaftsraum. Ich schüttelte den Kopf und musste nun ein wenig lauter auflachen.Die Stunden vergingen und es wurde nun dunkel. Sterne begannen in den Raum zu scheinen und kleine helle Tupfer auf den Bettvorhängen zu sprenkeln. Ich beobachtete soetwas gern. Seit ich in den Schlafsaal gegangen war, waren ein paar Mal Mitschülerinnen in den Raum gekommen, um entweder Bücher, Süßigkeiten oder anderes Kleinzeug zu holen. Keine von ihnen hatten mir Aufmerksamkeit geschenkt, da ich diese ruhigen Stunden schon seit meinem Schulbeginn in Hogwarts brauchte. Ich dachte über viele Dinge nach, die mich beschäftigten. An diesem Tag war es größtenteils Überlegungen, wie ich Ron abservieren konnte, ohne ihn auf die Idee zu bringen, es hätte irgendwas mit Severus zu tun. Diese Überlegungen leiteten mich zu dem Thema, dass morgen wieder Zaubertrank-Unterricht stattfand und ich nicht wusste, wie ich diese Stunden überstehen sollte, ohne Severus die gesamte Zeit anzustarren, anzulächeln oder allgemein mir nichts anmerken zu lassen. Vielleicht sollte ich die kommende Stunde sausen lassen. Auch zu auffällig? Ich entschloss mich jedoch, diese Stunde irgendwie umzukriegen mit voller Konzentration auf das Thema und die Aufgaben. Das würde funktionieren, ich wusste es genau! Ginny betrat nun den Schlafsaal und kam direkt auf mein Bett zu. Sie setzte sich auf die Kante und atmete tief ein und aus. "Ron ist stinksauer! Er versteht deine Wut nicht und wollte dich lediglich beschützen!", "Er beschützt mich eindeutig zu intensiv!", sagte ich grantig und drehte mich mit dem Rücken zu meiner Freundin. Ginny strich mit der Hand über meinen Rücken. "Ich weiß doch, Hermine! Mein Bruder war immer schon eine Klette, zwar nie so, wie Lavender Brown aber es kommt schon nahe da ran!". Ich seufzte. "Wie soll ich ihm klarmachen, dass ich ihn nicht liebe? Jedenfalls nicht so, wie er es tut! Ich kann doch nicht sagen 'Ja also, ich mache Schluss weil ich dich nicht liebe. Hab ich nie. Ach außerdem bin ich die ganze Zeit in Snape verliebt gewesen und du warst nur eine Ablenkung, um ihn zu vergessen, was aber nichts gebracht hat.'?" Die Tür vom Schlafsaal wurde weiter aufgestoßen, scheinbar war sie nicht zu gewesen. Ron trat herein, er wirkte mehr als bestürzt und Tränen sammelten sich in seinen Augen. Verdammt! Er hatte mich gehört! "Ron, ich...", "Stimmt das?", "Es ist kompli...", "Stimmt es?!", fragte er nun lauter und fordernder. "Ja!", sagte ich laut und deutlich. Die Tür schloss sich und ich hörte Ron die Treppe hinunterstürzen. Ich sah Ginny geschockt an, die meinen Blick erwiderte und nun stürzten auch wir zur Tür und rannten die Treppen hinunter um Ron zu folgen.
Leuteee, ich konnte mich endlich aufraffen, weiterzuschreiben, nachdem ich eine Malec (Shadowhunters) Fanfiction gelesen habe, die mich sehr inspiriert hat! Das heißt zwar nicht, dass meine Schreibblockade vollständig weg ist aber es ist ein Anfang! Ich danke euch für die unzähligen Reads und Likes...ich hätte nie gedacht, dass diese Geschichte bei irgendjemanden ankommt!
Xoxo Gina♡
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Too Young To Be His || Snamione
FanfictionHermine Granger weiß nicht, wie ihr geschieht. Noch nie zuvor war sie verliebt gewesen. Jetzt hat es sie erwischt. Aber nicht so wie alle anderen Mädchen. Sie verliebt sich geradewegs in einen Lehrer. Einen unbeliebten Lehrer. Bei dem sie nie gedach...