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Samu

Unschlüssig stand ich da und wusste nicht wie ich mich Riku gegenüber verhalten sollte. Wie sonst auch war da dieses Glücksgefühl wenn ich ihn sah aber heute hatte er etwas
Gefährliches an sich was mich automatisch ein Stück zurück weichen ließ.,,He Schwuchtel ich hoffe du hast die anderen eingeweiht in deine Lüge sonst werde ich es tun."rief er mir rüber, dabei lief er ganz normal weiter nichts deutete daraufhin, dass er das als Scherz gemeint hat.,,Und starr mich nicht so an was sollen die Leute von mir denken?" Tränen stiegen mir in die Augen. Das konnte doch nicht sein fucking Ernst sein! Ist okay wenn er nicht schwul wird nur weil er es nun weiß, es ist auch okay wenn er nicht mehr mit mir befreundet sein will. Aber das er mich in den Dreck zog und auf meinen Gefühlen rumtrampelte hätte ich nicht von ihm erwartet. Nicht von meinem besten Freund. Umso schmerzvoller war jedes seiner Worte für mich. Immer mehr Tränen liefen mir übers Gesicht bis ich fast nichts mehr durch den Schleier erkennen konnte. Ich ließ mich an der Hauswand runter rutschen und weinte einfach vor mich hin. Obwohl ich nichts dagegen gehabt hätte wären Sami oder Jukka zu mir gekommen war ich doch ganz froh als niemand zu mir raus kam.

Ich war in einer Art Heulkrampf gefangen. Das Zeitgefühl hatte ich längst verloren. Es war schon dunkel geworden als ich die anderen rauskommen hörte. Im Moment war es mir Scheißegal, dass ich wie ein Penner aussah und dass mich gleich alle so sehen würden. Also blieb ich einfach sitzen und versuchte nicht mal zu verstecken wie verdammt schlecht es mir gerade ging. Dann hörte ich auch schon die Tür. Sie lachten zusammen, allgemein wirkten sie auch leicht angetrunken. Riku kam auf mich zu und umarmte mich. In mir kam Hoffnung auf, dass er sich bei mir entschuldigen würde und er sein schlechtes Verhalten eingesehen hat. Diese wurde aber jäh zerstört. Als sein Kopf nahe meinem Ohr war flüsterte er:,,Wenn du auch nur einem von heute erzählst sorge ich persönlich dafür das dein Leben die Hölle auf Erden wird, verstanden Schwuchtel?" Dann löste er sich von mir mit einem angeekelten Gesichtsausdruck. Die anderen schienen nichts bemerkt zu haben. Denn die waren noch damit beschäftigt mich anzustarren.,,Komm ich fahr dich nach Hause."meinte Sami überraschend nüchtern im Gegensatz zu Jukka und Osmo die kaum noch gerade stehen konnten. Raul der meine Blicke bemerkt haben musste meinte:,,Ich bring die zwei nach Hause." Ich nickte und machte anstalten aufzustehen, da streckte mir Sami seine Hand endgegen. Dankbar ergriff ich diese und zog mich hoch. Weil ich so lange gesessen habe wurde mir schwindelig sodass ich mich weiter an seine Hand klammerte um das Gleichgewicht nicht zu verlieren.,,Geht es?"fragte Sami und sah mich besorgt an. Ich nickte nur und lief schweigend zum Auto. Kurz nach mir stieg auch Sami ein, startete den Wagen und fuhr los.,,Was ist vorhin passiert? Aber vorallem warum bist du noch am Studio? Riku meinte du wolltest nach Hause. Er sagte ihr hättet euch gestritten nachdem du ihn angeschrien hast. Danach, so sagte er, wärst du einfach abgehauen." 'Nur ein Wort und ich mache dein Leben die Hölle auf Erden.'hallte es mir durch den Kopf. Also nickte ich und brachte leise:,,Ja das stimmt."hervor.,,Du weißt schon dass ich dir kein Wort davon glaube, oder?" Ich blieb einfach stumm, dabei hätte ich so gerne mit ihm darüber gesprochen aber ich kenne Sami gut genug, dass er das nicht auf mir sitzen lässt. Aber wenn er zu Riku geht wer weiß was dann passiert. Das Risiko konnte und wollte ich einfach nicht eingehen.,,Dann halt nicht."murmelte Sami neben mir und konzentrierte sich wieder voll und ganz auf die Straße.

Als der Wagen vor meinem Haus hielt wollte ich aussteigen, doch Sami hielt mich zurück.,,Wenn Riku irgendetwas anstellt sag Bescheid anders kann ich dir auch nicht helfen." Dabei sah er mich flehend an. Ich nickte und zwang mir ein lächeln auf. Dann stieg ich aus und wartete vor der Tür bis der Wagen endgültig aus meinem Blickfeld verschwunden war. Dann drehte ich mich um und ging rein. Nachdem ich den Katzen etwas zu fressen gegeben hab stellte ich mich unter die Dusche. Kaum prasselte das Wasser auf meinen Körper stiegen mir wieder Tränen in die Augen. Habe ich mich denn etwa all die Jahre so in Riku getäuscht? Ich dachte immer er würde für seine Freunde durchs Feuer gehen aber nun wurde ich eines besseren gelehrt. Auf der anderen Seite hätte ich ihm niemals etwas davon erzählen dürfen. Ich war ein schlechter bester Freund, ich hätte mich zügeln müssen ich konnte ja schon vier Jahre damit überleben also hätte ich auch noch länger überlebt. Letztendlich bin doch ich allein für diese ganze Situation verantwortlich. Ohne meine Worte wäre Riku noch der Alte und glücklich. Zehn Minuten später stieg ich aus der Dusche und machte mich bettfertig. Immer wieder erfüllten kleine Schluchzer den Raum. Ich fühlte schon die Erschöpfung durch das ganze Heulen und trotzdem wusste ich, dass ich im Bett kein Auge zu machen würde. Also ging ich noch schnell in die Küche und nahm eine Schlaftablette. Essen wollte ich vorher aber nichts mehr. Allein der Gedanke an Essen ließ mir übel werden. Musste dann einfach so gehen dachte ich. Bis sich die Wirkung breit machte schaute ich Mimmi und Kisu zu wie sie zusammengerollt auf der Heizug schliefen. Als ich spürte wie ich müde wurde legte ich mich ins Bett und versuchte meinen Kopf leer zu bekommen. Dann schlief ich ein.

Irgendwann früh morgens wurde ich wach. Mir war speiübel gerade so schaffte ich es zur Kloschüssel bevor ich mich übergab. Erst nachdem gefühlt alle Reste aus meinem Magen in der Kloschüssel waren, konnte ich richtig Luft holen. Bei meinem Versuch aufzustehen fing das ganze von vorn an. Mein ganzer Hals stand aufgrund der Magensäure in Flammen und ein wiederlicher Geschmack machte sich in meinem Mund breit. Ich musste husten, das löste erneut den Würgereflex aus. Aber mein Magen war leer es kam nichts mehr. Langsam raffte ich mich auf und zog mich an, schlafen konnte ich eh nicht mehr. Schritt für Schritt lief ich runter in die Küche, dort kümmerte ich mich notdürftig um die Katzen. Dann machte ich mir einen Kamillentee. Doch schon nach der halben Tasse musste ich mich wieder übergeben, diesmal aber auf das Laminat der Küche. Ich beschloss erstmal nichts mehr zu mir zu nehmen und wischte es grob auf. Gegen zehn stieg ich in den Wagen und machte mich auf den Weg ins Studio. Gerne wäre ich in meinem Bett geblieben aber dann hätte Riku noch mehr Spielraum gehabt. Und villeicht war da dieser winzige Funken Hoffnung, dass er wenn es mir so schlecht ging er Mitleid mit mir hat und er sich wieder um mich kümmert und mir zeigt das ich ihm wichtig bin.

Lg P💕

Heal Me ~Siku FfWhere stories live. Discover now