Kapitel 9

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Ich höre die Klingel unten und gehe die Tür öffnen. "Hi", begrüsst er mich. Ich bitte ihn herein und wir setzen uns aufs Sofa.

"Weißt du, dass von Leyla und Basti?", komme ich gleich auf den Punkt. "Was sollte ich da wissen?", hakt er nach. Also erzähle ich ihm alles von Anfang an, wie ich mich rausgeschlichen habe und was ich gesehen habe. Meinen Bruder und meine beste Freundin am knutschen und all unsere Freunde drum herum.

"Nein, dass wusste ich nicht", antwortet er darauf. "Warum verheimlichen mir das alle. Ich meine die Jungs klar, aber meine Mädels und Brüder. Wieso haben die zwei nichts gesagt?", ich bin wirklich enttäuscht und sauer.

"Du solltest dich beruhigen und abwarten, bestimmt werden sie es dir noch sagen", versucht er. "Aber ich habe sie letztens schon gefragt und sie lügt mir ins Gesicht! Wie soll ich da ruhig bleiben?", er stellt sich das so einfach vor.

"Ich weiß nicht, was sie sich dabei gedacht haben. Wir lenken dich jetzt erstmal ab", grinst er und dann schauen wir eine DVD, extra eine lustige, aber es hilft nicht wirklich.

Irgendwann werde ich immer müder und meine Augenlieder schwerer.

"Deshalb hatte sie kein Problem, damit hier zu bleiben, weil die sich heimlich treffen wollten", durch eine laute Stimme werde ich wach. Basti. "Gott, geht das vielleicht noch lauter", zicke ich und auch Benny neben mir wird langsam wach.

"Was wird das hier. Jetzt lügst du uns auch noch an, von wegen Essen mit deinen Eltern?", fährt er Benny sofort an.

Ich springe auf vor Wut. "Du wagst es etwas von Lügen zu erzählen. Wer küsst bitte meine beste Freundin und sagt kein Wort", ich schreie jedes einzelne Wort und nun bemerke ich, dass alle da sind.

"Und ihr alle wusstet es und keiner sagt auch nur ein Ton. Schämt euch, aber stattdessen machst du uns ja lieber an. Komm Benny wir gehen", nehme ich ihn an die Hand und wir gehen nach oben.

Ich höre nur, dass alle wild durcheinander reden, verstehe aber kein Wort. Es ist mir auch egal.

"Du weißt, dass Leon jetzt denkt, dass da etwas zwischen uns läuft", sagt Benny sofort oben. "Dann geh und sag die Wahrheit oder du kannst die beiden auch etwas schmorren lassen und mit mir die neue Shadowhunters Folge schauen", grinse ich.

Er entscheidet sich wirklich dafür sich zu mir aufs Bett zu setzen. Witzig. Ich fahre den Laptop hoch und mach es dann an. Aber eigentlich quatschen wir die ganze Zeit nur über alles Mögliche und für kurze Zeit vergesse ich meinen Ärger.

Nach einiger Zeit klopft es an der Tür. Leon. "Hey, ihr zwei", sagt er mal ganz schüchtern. "Leon, da läuft nichts bei uns. Ich war auch beim Essen heute, dass war nicht gelogen. Thea hatte mir geschrieben und dann bin ich vorbei gekommen", klärt er meinen Bruder auf.

"Schon okay. Schwesterherz es tut mir wirklich Leid. Ich hätte dir etwas sagen sollen", richtet er das Wort zu mir. Doch ich antworte ihn nicht. Mir egal. Er hat Mist gebaut. Sein Versprechen gebrochen und ich lasse ihn spüren, wie sauer ich bin.

"Sag doch bitte was", er sieht niedergeschlagen aus. Naja, als ich wieder nichts sage, geht er mit Benny raus. "Wir sehen uns", verabschiedet er sich noch von mir.

Ich lege mich direkt schlafen. Doch, ich wälze mich stundenlang hin und her, denn meine Gedanken wollen einfach keine Ruhe geben, wie können sie mir das nur antun?

Am nächsten Tag fahre ich direkt nach dem Aufstehen in die Schule. Ich hab keine Lust auf meine Brüder. Ganz ehrlich, was kommt als nächstes?

Natürlich bin ich viel zu früh dran also beschliesse ich noch schnell zu Starbucks zu gehen und mir einen Kaffee zu gönnen und wer ist natürlich auch dort? Dean, war ja klar. "Sei bloß still, ich bin nicht in Stimmung für dein Blöldsinn", keife ich ihn direkt an. "Ich wollte nicht mal was sagen. Was ist denn los?", ist er gerade nett zu mir? "Das geht dich nichts an", stelle ich mich auf stur. "Zicke", ruft er mir hinterher.

Danach gehe ich zur ersten Stunde und das wieder mit der besten Laune meines Lebens.

In der Pause setze ich mich nicht zu den anderen. Ich will einfach keinen von den Lügnern sehen. Bisher habe ich auch alle Nachrichten und Anrufe ignoriert. Nur sitze ich jetzt ganz alleine und langweile mich. Wieso passiert mir immer sowas. Zu meinem Glück fehlt nur noch Dean, der sich jetzt noch über mich lustig macht.

Ein rothaariges Mädchen kommt auf mich zu. "Na, so alleine hier?", fragt sie mich. Ich nicke. "Ich bin Denise. Darf ich mich zu dir setzen?", möchte sie wissen. "Klar, ich bin Thea", und sofort reden wir über alle möglichen Dinge. Wir verstehen uns einfach direkt. Ich weiß nicht wieso, aber wir sind sofort auf eine Wellenlänge. Es stellt sich sogar raus, dass wir einige Kurse zusammen haben. Sie ist wirklich super nett und wir verabreden uns, nach die Schule zum shoppen.

Die restlichen Stunden vergehen schnell und als es das letze Mal klingelt warte ich vor der Schule auf meine neue Freundin. "Hey", höre ich sie auch schon hinter mir.

Zusammen gehen wir in die Stadt. "Wieso warst du heute so alleine? Du hast doch sonst deine riesen Clique?", möchte sie wissen. "Ach, ich hab Streit mit ihnen", klär ich sie auf und erzähle ihr die ganze Geschichte.

"Oha, mies", gibt sie ein Komentar dazu. Da hat sie Recht. Wir schlendern durch die Stadt und kaufen uns verschiedene Dinge und ich vergesse meinen ganzen Ärger, denn mikt ihr hab ich einfach so ein Spaß.

"Scheiße ich hab die Zeit voll vergessen. Ich muss in 10 Minuten zu Hause sein", bricht Denise plötzlich in Panik aus. Sofort nimmt sie ihr Telefon in die Hand und ruft jemanden an: " Ja, kannst du mich schnell abholen aus der Stadt und mich nach Hause fahren und Thea dann zu ihrem Auto?"

Den Rest verstehe ich nicht. "Mein Cousin kommt jetzt. Zuerst fährt er uns zu mir und danach dich zu deinem Auto okay?", klärt sie mich dann auf als sie aufgelegt hat. Ich nicke nur.

Kurze Zeit später fährt ein Audi vor. Man, ist das ein geiles Auto, da wird man ja neidisch.  Denise öffnet hinten die Tür und wir steigen ein. "Hey", begrüsst uns der Fahrer. Dean. Was?! Sie und Dean? Das Schicksal meint es echt gut mit mir.

"Dean ist dein Cousin?", bin ich überrascht. "Ja, kennt ihr euch?", möchte sie wissen. "Leider", meine ich nur und Dean muss lachen.

Bei sich zuhause springt Denise schnell aus dem Auto. "Danke, wir sehen uns morgen ja?", sagt sie dann und zack ist sie weg.

Nun sitze ich mit Dean alleine in einem Auto. Alleine. Hilfe. Der Arsch und ich. Na super. Da kommt doch gleich irgendwas. "Dein Auto steht an der Schule?", fragt er. "Ja", meine ich nur und er fährt los. Die restliche Fahrt sagen wir beide nichts mehr und das ist auch gut so.

Gott sei dank sind wir zehn Minuten später an der Schule angekommen und ich bedanke mich schnell und steige dann aus.

"Ehi Prinzessin", ruft er mir hinterher. Was will er denn jetzt noch? Er ist ebenfalls aus dem Auto ausgestiegen. "Was?", drehe ich mich um und verdrehe meine Augen. "Mag dein Hofstaat dich nicht mehr oder warum warste heute so alleine", grinst er sich einen ab.

Ich schaube und gehe sauer auf ihn zu. Ich bleibe erst stehen, als ich ihm schon sehr nahe stehe "Junge, du hast gar keine Ahnung. Hör auf mit deinem Scheiß Prinzessinen Gelaber", dabei tippe ich ihm mit meinem Zeigefinger auf die Brust.

Er nimmt meine Hand runter und funkelt mich böse an. Wir schauen uns tief in die Augen. Blau triftt Grün. Keiner will als erstes wegschauen. Ein kalter Schauer läuft mir über den Rücken. Komischerweise verfliegt die Wut sofort und auch er scheint gerade nicht zu wissen was er sagen soll.

Doch dann scheint er sich zu fangen:, "Sorry Prinzessin". Ich verdrehe meine Augen ein zweites Mal. "Halt die Fresse, Dean", dabei muss ich aber Grinsen und laufe schnell zu meinem Auto. Ich will nur noch weg hier. So schnell es geht.

"Ciao Ciao", ruft er mir hinterher. Was war das bitte? Oh mein Gott?!

TheaWhere stories live. Discover now