Kapitel 62:

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"Es war sehr schön mit dir", sage ich, als wir vor der Haustür stehen.

"Fand ich auch", meint er und ich frage mich wie es weiter geht. Wie geht das, wenn man eigentlich eine Beziehung hatte, aber sein Gedächtnis verloren hat.

"Kann ich dich noch was fragen?", schaue ich ihn direkt an.

"Klar", antwortet er. "Als der Unfall passiert ist, waren wir da noch zusammen, also sind wir eigentlich genau genommen noch?", will ich wissen.

Plötzlich wird sein Blick ganz traurig. "Thea, ich... ich war so dumm. Ich hab mit dir Schluss gemacht. Hätte ich das nicht gemacht, wärst du an dem Tag noch zu mir gekommen und das alles wäre nicht passiert", er kann mich nichtmal anschauen.

"Mach dir keine Vorwürfe. Du hattest sicher deine Gründe und ich auch. Oder hast du, weil du keine?", er weiß was ich meine ohne es auszusprechen.

"Oh doch, die hatte ich und habe sie noch, nur es war alles viel zu kompliziert", nun hält er mein Kinn zwischen seinen Finger und schaut mich intensiv an.

"Vielleicht wird jetzt alles leichter", raune ich. Wenn er mich so anblickt vergesse ich alles um mich herrum.

Trotz das ich mich an nichts errinern kann sind meine Gefühle anscheinend noch ganz klar da. Ich stelle mich auf Zehnspitzen und lege meine Lippen ganz sanft auf seine.

Es ist ein kleiner und kurzer Kuss, aber er sagt so viel aus. "Bis bald", sage ich und gehe dann mit einem fetten Grinsen zur Tür rein.

Im Wohnzimmer warten schon alle auf mich. "Na wie ist es gelaufen?", fragt mich Leon. "Ich brauch erstmal eine Tablette", sage ich und nehme eine in der Küche.

Danach gehe ich zurück zu den anderen. Ich setze mich zwischen meinen Brüdern und nehme sie zu erst kurz in den Arm. "Was ist den?", fragen sie verdutzt. "Tut mir Leid, dass ich euch angelogen habe. Ich mach das nie wieder", sage ich.

"Was? Kannst du dich errinern?", fragt Leon. "Nein, Lilly hat mich angerufen und dann hat Dean mir die Geschichte dazu erzählt", kläre ich sie auf.

"Alles bis zu deinem Unfall?", hacken sie nach. "Nein, nur wer Lilly ist und was sie getan hat", berichte ich.

"Und was wir getan haben?", wollen sie wissen. "Er hat mir nur so viel erzählt, wie ich wissen wollte. Ich will nicht wissen, was ihr angeblich getan habt. Anschein gibt es viel zu viele die sich die Schuld geben für meinen Unfall, aber das müsst ihr nicht. Ich glaube sogar es hat was gutes, dass ich nichts mehr weiß", lächel ich.

"Wieso das?", will nun mein Vater wissen.

"Jetzt ist alles irgendwie leichter und schöner. Also glaube ich zumindest. Ich hab keine Erinnerung mehr, aber meine Gefühle sind noch ganz klar da", erzähle ich.

"Also war das Date gut", und ich nicke nur mit einem Grinsen.

"Los, ab in dein Zimmer. Wir wollen Einzelheiten", ziehen mich meine zwei Freundinnen hoch.

"Oh gott Mädels", lache ich mich halb tot.

Als ich auf mein Bett sitze fragen beide die ganze Zeit nur "und?und?".

"Was wollt ihr wissen?", frage ich. Natürlich ist alles die Antwort, also erzähle ich es auch.

"Und habt ihr euch geküsst?", fragt Leyla.

Sofort grinse ich wieder. "Es war nur ein kleiner Kuss", gebe ich zu.

"Ach du scheiße, dass war wie dein erster Kuss", kreicht sie.

"Ja ist doch gut", meine ich dann.

"Das müssen die anderen erfahren", sagt sie und ruft dann die Mädels an.

Die sitzen dann alle 10 minuten später ebenfalls in meinem Zimmer und ich darf alles von vorne erzählen, wieder ein gekreiche.

"Nicht so laut. Mein Kopf", sage ich.

"Oh sorry", werden sie leiser.

"Wie gehts jetzt weiter? Wird er sich bei mir melden, soll ich ihm schreiben?", überforderung pur.

"Er wird sich sicher bei dir melden", informiert mich meine beste Freundin. 

"Das ist so süß, dass ihr trotz allem wieder zueinader findet, dass muss wahre Liebe sein", schwärmt Hannah.

"Dad, will wissen ob ihr auch Pizza wollt", steht Basti plötzlich im Zimmer.

Wir alle haben Hunger und deshalb gehen wir runter.

Bein Essen klingelt mein Handy. "Dean", flüster ich den Mädels zu und gehe dann ran.

"Hey, ich wollt dir eigentlich schreiben, aber du meidest ja deine Chats, also wollt ich kurz durchrufen", beginnt er.

"Das ist aber lieb von dir", sage ich dazu. Es ist wirklich aufmerksam.

"Ist es okay, dass ich mich jetzt schon melde oder ist es zu früh", hauptsache er ist genauso nervös, wie ich also ob er was falsch machen könnte.

"Ich finds gut", grinse ich.

"Also ich wollt dich fragen, mein Kumpel Eric feiert sein Geburtstag, ob du mitkommen möchtest? Also ich würde dich abholen und auch wieder nach hause fahren, also ich trinke nicht und deine Freunde sind auch eingeladen. Wenn das mit deinem Kopf schon geht?", fragt er mich.

"Wirklich", muss ich lächeln. "Warte kurz, ich frag mal", füge ich hinzu.

"Er fragt, ob ich mit zu Erics Geburtstag darf. Er trinkt nichts und würde mich fahren und ihr seit auch alle eingeladen", sage ich in die Runde.

"Du darfst, aber nichts trinken", mahnt mich mein Vater.

"Ich weiß", antworte ich ihm.

"Okay, darfst du aber nicht zu lange", antwortet er.

"Ich darf", gehe ich wieder ans Telefon.

"Cool, ich hol dich um 8 Uhr ab", dann legen wir auf.

Ich setze mich wieder zu den anderen und bin einfach nur glücklich.

"Zwei Dates an einem Tag, wow", sagt mein Vater.

"Und ihr habt alle gar kein Problem damit?", frage ich.

"Wieso sollten wir?", fragt Basti mich.

"Als du noch auf unserer Schule warst bist du nur durchgedreht, wenn ein Typ mit mir gesprochen hat", lache ich.

"Er weiß, dass er Ärger mit uns hat, wenn er dich verletzt. Außerdem hast du uns gezeigt, dass du alt genug bist, für deine eigenen Entscheidungen", sagt Basti.

"Ich hab gesehen, wie er dich ansieht Süße. Wenn du glücklich bist bin ich es auch", sagt mein Vater.

Nach dem Essen gehen wir Mädels hoch, um uns für die Party fertig zu machen.

TheaWhere stories live. Discover now