~62~ E R P R E S S T

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Lesenacht fünftes/ letztes Kapitel 21:00 Uhr

Zoey (p.o.v)

Nikolays und mein Blick flog sofort zu der Tür, an der Luka mit einer Tasse Kaffee in der Hand lehnte und uns abwarend ansah.

„Das wird sie dir sicher nicht sagen", keifte Nikolay feindlich, Luka aber rührte sich nicht von der Stelle. Trotzdem merkte ich, wie er die Tasse etwas fester umfasste.

„Hör mal zu Larsson, du kannst nicht einfach aus Ibiza hier angekommen kommen und denken, dass du über die Luna entscheiden kannst, sie kann auch noch für sich selber sprechen.", fauchte Luka und ich brauchte erstmal ein paar Sekunden um zu verstehen, dass mit Larsson Nilolay gemeint war.

„Ich werd es dir nicht sagen", unterstützte ich Nikolay.

Dass du das noch einmal in deinem Leben tun wirst. Wie tief bist du nur gesunken?

Luka stöhnte sichtlich genervt auf, kam dann ins Zimmer und schloss bestimmt die Tür hinter sich. Innerlich bereitete ich mich schon auf eine Gardinenpredigt vor und lehnte mich zurück an die Wand.

Luka setzte sich im Schneidersitz an das andere Bettende. Dann wendete er sich mir zu. „Ich kann auch zum Alpha gehen. Dem wirst du es dann sicher sagten", sprach er seine verdeckte Drohung aus.

Ich wusste ja schon immer, dass sein Ex ein Arsch war, aber einen so hohen Arschlochfaktor hätte ich ihm nicht zugeordnet. Tja, auch die Schlauen können sich mal irren.

Schlau, das ich nicht lache. „Du willst mir wirklich drohen?", fragte ich dann fassungslos. Luka zuckte die Schultern und nahm gelassen einen Schluck seines Kaffees. „Ich mein ja nur, deine Entscheidung, ob du das zwischen dir und Logan wirklich kaputt machen willst, jetzt, wo es einmal so gut läuft", tat er einen auf unschuldig, doch in seiner Stimme schwankte Spott mit.

Der hält echt nichts von der Beziehung zwischen dir und Logan.

Hilflos wendete ich meine Aufmerksamkeit Nikolay zu, der luka mit verbissenden Blick musterte und dann mich ansah. „Du solltest es ihm sagen. Er hat recht, das Rudel braucht eine Luna", nickte er dann, wenn auch nicht sehr erfreut.

Stöhnend fasste ich mir an die Schläfen. Wieso musste alles nur so kompliziert sein? Konnte ich nicht einfach ein normales Leben mit normalen Freunden führen?

Du kannst weder Luka noch Nikolay als Freund bezeichnen, Schätzchen.

Also erzählte ich auch Luka widerwillig von meinem Traum und schloss die Erzählung damit ab, dass ich meinte, Nikolay hätte eine Vermutung, was das Ganze angehen könnte.

Luka reagierte ähnlich wie Nikolay reagiert hatte, als ich es ihm erzählt hatte. Nämlich gar nicht. Er schaute nur mich an, dann Nikolay.

„Crépaz dey Latena", sagte er dann an diesen gewannt, welcher langsam nickte. Stöhnend warf ich meinen Kopf in den Nacken.

„Sagt mir jetzt nicht noch, ihr Wölfchen habt auch noch eine eigene Sprache", meine ich gequält und legte den Kopf in den Nacken.

„Dann hätte ich niemals zugestimmt, dich zu unterrichten. So viel Zeit will und kann ich nun auch nicht mit dir verbringen", lachte Nikolay leise, doch es kam mir aufgesetzt vor.

Irgentwas lag hier in der Luft, was die beiden unglaublich nervös und ernst stimmte. Und es hatte irgendwas mit diesem Crépaz dey Latena zu tun.

„Was soll dieses Crêpe der Laterne sein?", fragte ich doch dann, wusste aber schon innerlich, dass ich keine Antwort erhalten würde. Nikolay klärte mich ja nie über irgendwas auf. Wenn ich mal genau überlegte, hatte er das wirklich nie getan.

„Crépaz dey Latena", Luka betonte es extra stark, um mich auf meine Wortfehler aufmerksam zu machen „ist so ziemlich das älteste Buch, was exestiert, glaubt man zumindestens."

„Ah, und wo ist das?", fragte ich immernoch verwirrt und die beiden blieben für eine kurze Zeit still.

„An einem Ort, der dir nicht ge-" Nikolay stoppte sofort, als die Tür zum erneuten Mal aufflog. Da bekam man einmal eine Antwort und man wurde wieder unterbrochen! Karma, wenn ich dir irgendwas getan hab, es tut mir leid, aber bestraf mich nicht so!

Logan schaute kurz zwischen uns dreien hin und her, bis sein Blick missbilligend auf Luka haften blieb, der immernoch auf meinen Bett saß.

„Runter da", knurrte er leise und Luka kam dem Befehl seines Alphas nach. Mit weitaus sanfteren Blick kam Logan jetzt zu mir und küsste mich liebevoll. Als er sich von mir löste fragte er nach meinem Befinden.

„Mir geht es gut. Ich könnte einen Marathon laufen", antwortete ich motiviert und Luka lachte außerhalb meines Sichtfeldes leise auf. „Wenn die einen Marathon läuft geb' ich mir einen Kopfschuss", murmelte er dann leise.

Los, auf, auf, du hast einen Marathon zu laufen! Komm schon, du willst Lukas Tod doch auch.

„Marathon hin oder her, für's erste bleibst du erstmal liegen. Dann erzählst du mir was passiert ist, ja?" Kaum merklich sah ich hinter Logan zu Nikolay, der langsam den Kopf schüttelte.

„Klar." Ich lächelte ihn gekünstelt an. Logan schien dies wohl zu bemerken und sah mich zweifelnd an. „Sicher?" Zu Versicherung drückte ich ihm einen Kuss auf die Lippen und nickte lächelnd. Er richtete sich wieder auf, blickte mich nochmal misstrauisch an, rang sich dann aber doch ein Lächeln ab.

„Ich liebe dich, Schatz."

„Ich liebe dich auch."

Ayye.

Hach das ging jetzt schnell vorbei, aber 5 Kapitel zu schreiben ist leichter gesagt als getan 😂 Ich hoffe Deutschland gewinnt das Spiel noch... Die sind so langsam >.<

Soulmate [Werwolf]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt