Kapitel 13

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Nachdem ich Lynn noch ungefähr eine halbe Stunde lang das Ohr vollheulte und mich dann mindestens 50 Mal entschuldigte,legte ich auf. Ich stand vor dem riesigen Gebäude und Luke kam zu mir gerannt. Lächelnd nahm ich meinen Sohn hoch und wir betraten das Hotel. Ich war zwar mit in Russland,aber trotzdem würde ich Marco erst einmal nicht sehen. Er musste sich jetzt auf das Training konzentrieren.

Die Tage bis zum Spiel vergingen wie im Flug und sonntags war ich dann endlich mit Cathy,Luke,Ludwig und allen anderen im Stadion. Ich bekam das Grinsen kaum aus dem Gesicht und ich hätte vor Stolz platzen können. Luke saß in seinem neuen Reustrikot neben mir,Marco hatte es gestern noch schnell vorbei gebracht. „Papa!",schrie Luke als sein Vater aufs Feld joggte. Marco suchte das Stadion nach uns ab und als er uns sah lächelte er. Luke winkte wie ein Verrückter und sein Papa winkte lachend zurück bevor er von Löw zurecht gewiesen wurde,dass er sich aufs Spiel konzentrieren sollte. So sah es zumindest aus. Die nächste Stunde hingen meine Augen einfach nur an Marco Reus und erst als er in den Katakomben verschwand nahm ich meine Umgebung wieder richtig wahr. Das Stadion war mittlerweile rappelvoll und meine Anspannung stieg mit jeder Minute. Jedoch wurde meine Enttäuschung als das Spiel anfing auch jede Minute größer und als dann Mexico den Ball ins Netz knallt,saß mein Sohn wie das größte Häufchen Elend neben mir. Schluchzend vergrub er seinen Kopf in meinem Schoß und ich strich ihm sanft über seine Haare. „Alles gut mein Schatz, Papa schießt bestimmt noch ein Tor",redete ich meinem Sohn und noch viel mehr mir ein. Doch leider schoß besagter Marco Reus kein Tor mehr und so zwang mich mein Sohn nach dem Spiel,dass ich runter zu den Spielerkabinen ging um seinen Papa zu suchen. Mein Pech war nur,dass ich ein zweites Mal auf den Bodyguard von Leverkusen traf und als er mich sah wurden seine Augen riesig vor Wut. „Sag mal verfolgst du Herr Reus jetzt schon hier her?! Ich kann dich auch in Russland rausschmeißen!",fauchte er mich direkt an, worauf Luke noch mehr weinte. Im ersten Moment wusste ich gar nicht was ich sagen sollte. „Joe,lass die beiden rein. Das ist meine Familie.",meinte Marco knapp und im ersten Moment zögerte der Bodyguard bevor er widerwillig grummelnd zur Seite trat um mich durchzulassen. Marco verschwand in die Umkleide und als ich erst einmal fünf Minuten unsicher vor der Tür rumstand,brüllte mich ein Spieler von Mexiko an ich solle doch jetzt endlich in die scheiß Kabine gehen,weil er das Rumgeheule von meinem Kind nicht mehr ertragen könne. Vorsichtig betrat ich den Raum,in dem alle bedrückt und wütend rumsaßen. Luke war mit einem Mal leise und sah sich alle genau an. Marco kam aus der Dusche und würdigte weder Luke noch mich eines Blickes. Er war wütend,verdammt wütend. „Papi!",kreischte Luke sauer als sein Papa ihn ignorierte,worauf sich Marco zu einem Lächeln zwang und seinen Sohn in den Arm nahm. Leise redete er auf ihn ein,um ihn zur Ruhe zu bringen und als Luke eingeschlafen war nahm Mats ihn hoch und mit zu Cathy,damit ich Marco wenigstens kurz für mich hatte. „Hey nächstes Mal wird besser...",sagte ich leise und strich meinem-ja was auch immer er momentan für mich war- über den Arm. Er erwiderte erstmal nichts und ließ sich solange Zeit bis wir alleine in der Kabine saßen. „Redest du noch mit mir?",fragte ich unsicher und wahrscheinlich war das genau der Auslöser weshalb Marco so anfing auszurasten. „DU! hast ja keine Ahnung! Es ist meine erste beschissene Weltmeisterschaft und dann das! Meine Fresse,natürlich rede ich nicht mit dir! Ich hab kein Bock zu reden und ich bin einfach sauer, checkst dus nicht?!",keifte er mich ziemlich unmännlich an und pfefferte seine Schuhe in die Tasche. Ich kannte dieses Gemecker schon von ihm,deswegen nahm ich es mir nicht allzusehr zu Herzen. „Sorry,Bebi..Ich wollte dich nich provozieren.",meinte ich besänftigen und wollte ihn umarmen doch er schuckte mich weg. „Halt einfach den Mund.",meinte er knapp und verwirrt sah ich ihn an. „Aber ich kann dafür doch jetzt auch nichts..",murmelte ich. „MEIN GOTT, HALT DEINE SCHNAUZE WIE OFT NOCH?! DU NERVST GRADE EINFACH SO! SCARLETT HAT WENIGSTENS NICHT GENERVT WENN ICH VERLOREN HABE ABER ICH WILL DEIN MORALGELABER JETZT NICHT HABEN!",brüllte er regelrecht und das kannte ich von Marco Reus eindeutig nicht. Er sah mich nicht einmal mehr an bevor er die Umkleide verließ und mich alleine drinnen sitzen ließ. Ich wusste nicht wieso ich immer Marcos Sündenbock für alles war was schlecht lief. Ich hatte nichts getan,ich wollte ihn nur besänftigen,aber er hatte keine Lust auf mich und hatte mich mal wieder von sich weggestoßen. Ich bemerkte erst als Mats die Kabine betrat,dass ich weinte. „Tut mir leid,Mai...Es ist nicht deine Schuld,okay? Ich hab ihn so auch noch nie erlebt",meinte er sanft und setzte sich neben mich. Einen Moment lang sah er mich an bevor er mich ich in den Arm nahm. Verdammt wie habe ich mir in diesem Moment gewünscht,dass Marco mich in Arm genommen hätte.

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