Resignation

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Re·si·g·na·ti·on
  Substantiv, feminin [die]
      1. das Resignieren, das Sichfügen in das unabänderlich Scheinende


Mit missmutigem Blick wartete Sehun vor Luhans Haustür darauf, von ihm geöffnet zu bekommen. Chanyeol und Minseok hatten sich nicht dazu erbarmen lassen, selbst aus der Limousine zu steigen, um ihren Freund abzuholen und auf seinen Vorschlag, einfach zu hupen, war niemand eingegangen. Also war es wohl oder übel Sehun, der klingeln musste und es war auch Sehun, der einen Moment später Luhan und Yongguk gegenüberstand.
Zu seinem Unmut sah Luhan wie erwartet großartig in seinem klassischen, schwarzen Anzug samt Fliege aus.

Überraschung stand dem Brünetten ins Gesicht geschrieben, als er Sehun erblickte, doch kurz darauf wandelte sie sich in ein zuckersüßes Lächeln um, das er ihm schenkte. »Hi«, flötete er und hakte sich bei Yongguk unter, was Sehun mit einem Augenrollen quittierte.
»Mhm, hi«, brummte er, während er sich bereits umdrehte und den Rückzug zur Limousine antrat.Yongguk und Luhan warfen sich einen Blick zu und folgten ihm dann in den Wagen hinein, begrüßten die Anderen und setzten sich neben Minseok und Chanyeol.

Von dem Platz aus hatte Luhan beste Sicht auf Sehuns Date, welches er ihnen im nächsten Moment, mit einem süffisanten Grinsen auf den Lippen, vorstellte. »Das ist Sejeong«, sagte er und legte einen Arm um das hübsche Mädchen neben ihm. Sie hatte dunkelbraunes Haar, das zu einem hohen Dutt hochgesteckt war, aus dem vorn ein paar gelockte Strähnen herausfielen und ihr Gesicht weich umrahmten. Sie war dezent geschminkt und sah wie ein Engel aus, als sie den Neuankömmlingen freundlich zulächelte.

»Hi, Sejeong«, sprachen allerdings erst mal Chanyeol und Minseok im Kanon, als wären sie in der fünften Klasse und würden eine neue Schülerin begrüßen. Das engelsgleiche Lächeln wich einem breiten Lachen bei dem sich ihre Augen zu schmalen Halbkreisen verengten. Sie hob beschwichtigend eine Hand. »Das hatten wir schon«, kicherte sie und winkte ab.

Sehun beobachtete zufrieden, wie Luhans zuckriges Lächeln zwar noch immer da war, es nun aber ein ganzes Stück angefressener wirkte, als er und Yongguk Sejeong höflich begrüßten und sich ihr vorstellten.

Der Fahrer fuhr indes weiter, hielt noch zweimal an, um erst Baekhyun und dann Jongdae samt seinem Date, das sich als Chungha vorstellte, abzuholen, dann setzte er sie alle bei der Schule ab.


Beim Winterball angekommen, begann das Trauerspiel seinen Lauf zu nehmen. Sehun und Luhan gingen sicher, sich gegenseitig ständig im Blick zu haben während sie den Abend mit ihren jeweiligen Dates bestritten.

Luhan bekam ein Glas Bowle von Yongguk gebracht, Sehun ging los, um ebenfalls zwei Gläser für sich und Sejeong zu besorgen. Luhan schenkte Yongguk ein liebliches Lächeln und hielt kurz seine Hand, Sehun flüsterte etwas in Sejeongs Ohr und bekam einen Kuss auf die Wange dafür. Sehun führte Sejeong auf die Tanzfläche, Luhan folgte ihm eilig mit Yongguk im Schlepptau nach. Sehun legte seine Hände auf Sejeongs Hüften, Luhan schlang seine Arme um Yongguks Nacken.

An einem Punkt entschuldigten sie sich beide auf die Toilette. Sehun fing Luhan schon auf dem Flur ab und hielt ihn am Handgelenk fest. »Hör auf mit dem Mist«, zischte er und funkelte den Kleineren böse an.
Luhan tat alles, um bloß ruhig zu bleiben. Er setzte eine unbekümmerte Miene auf, während er sich zu Sehun umdrehte, entriss ihm aber dennoch seinen Arm. »Womit denn?«

Sehun kniff die Augen zu Schlitzen zusammen. »Damit, zu versuchen, uns den Abend zu ruinieren; konzentrier dich einfach auf dich selbst, das kannst du doch sonst so gut.«
Ein Lächeln breitete sich auf Luhans Lippen aus, doch seine Augen schossen Blitze in Sehuns Richtung. »Wie wäre es, wenn du deine Augen einfach mal bei Sejeong belassen würdest?«, warf er ein und setzte dann einen mitleidigen Blick auf. »Schon traurig, wie du das arme Mädchen an der Nase herumführst. Wann willst du ihr sagen, dass du auf Schwänze stehst?«

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