Fremder Typ

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Pov: Manuel 

Es war das Bild, was wir an dem Tag gemacht hatten, als wir in dem Freizeitpark waren. Ich hatte darauf bestanden in eine dieser Fotoboxen zu gehen und ein paar Bilder zu machen. Er hatte eines der Bild genommen, in dem er einen Arm um meine Schulter gelegt hatte und ich einen um seine Taille. Wir grinsten beide glücklich über beide Ohren, es war zu diesem Zeitpunkt der schönste Moment in meinem Leben.

Ich wollte einfach nicht akzeptieren, dass es jetzt vorbei war. Aber vielleicht sollte es einfach nicht sein. Ich sollte ihn einfach vergessen. Mein Handy schreckte mich aus meinen Gedanken, da es klingelte. Irgendwie hoffte ich, dass er jetzt anruft und um mein Herz fleht, aber es war nur Tim, der anrief.

„Hey Manu, Lust mit mir Feiern zu gehen?" fragte er fröhlich. „Tim du weißt genau, dass ich kein Partytyp bin. Außerdem ist es Mittwoch, dass heißt mitten unter der Woche. Ich muss morgen aufstehen und zur Schule." Antwortete ich ihm etwas genervt. „Ach komm schon. Sei nicht so eine Spaßbremse. Außerdem bleiben wir nicht lange." Meinte er und wartete meine Antwort ab.

Eigentlich hatte ich nicht wirklich Lust in einen Club zu gehen, aber vielleicht konnte ich Pat so für eine kurzen Moment vergessen. „Ok, aber ich bleibe nicht länger als 23 Uhr." Sagte ich dann zu. „Ok ich hol dich in einer halben Stunde ab. „Ok" kam es etwas verdutzt von mir. Das ist nämlich schon etwas kurzfristig. Naja mir solls recht sein. Also erhob ich mich von meinem Bett und lief ins Bad. Kurz wusch ich mir mein Gesicht aus und kämmte meine Haare. Anschließend zog ich mir noch etwas anderes an und dann war es schon so weit.

Ich griff nach meinen Schlüsseln und verließ meine Wohnung. Vor meinem Haus wartete ich auf Bergi, der gerade in meine Straße einbog. Er blieb vor mir stehen und ließ mich einsteigen. „Hi Manu." Begrüßte er mich freundlich. „Hi Tim." Grüßte ich ebenfalls zurück.

Er startete den Motor wieder und fuhr in Richtung des Clubs. Als wir dort ankamen, konnte man bereits die vielen Leute vor dem Club stehen sehen. Sofort fühlte ich mich unwohl. Tim parkte an einer freien Stelle und stellte den Motor ab. Gemeinsam stiegen wir aus und liefen zu dem Eingang des Clubs. Obwohl die Schlange lang war ging es ziemlich schnell, sodass wir schnell rein kamen. Als ich ihn betrat, stieg mit förmlich der Geruch von Schweiß und Alkohol in die Nase. Ok Augen zu und durch.

Ich kämpfte mich durch die tanzende Menge an die Bar. Zum Glück war ein Barhocker frei, auf den ich mich setzen konnte. Etwas gelangweilt sah ich in die tanzenden Menge, bis Bergi auf mich zu kam. „Komm schon Manu, tanz mit mir." Forderte er mich auf und griff an mein Handgelenk und zerrte mich hinter sich auf die Tanzfläche.

Er begann seine Körper mit der Musik zu bewegen, was teilweise echt lustig aussah. Kurz schüttelte ich lachend den Kopf und begann mich dann auch etwas zu bewegen. Wir tanzten sehr lange, bis ich nicht mehr konnte. Also gingen wir gemeinsam wieder zurück zur Bar und Bergi bestellte etwas für uns zu trinken. „Tim du musst noch Auto fahren." Rief ich ihm zu, was er nur mit einer abwinkenden Handgeste, was so viel hieß wie egal, abwinkte.

Als ich protestieren wollte, hielt er mir ein Getränk hin von dem ich schließlich trank. Der Alkohol war leicht heraus zu schmecken, aber trotzdem war es gut. Schnell hatte ich es leer getrunken und bemerkte den Alkohol leicht. Leider vertrug ich nicht viel. Bergi wollte mich wieder auf die Tanzfläche ziehen, was ich aber abwinkte.

Auf tanzen hatte ich keine Lust mehr, also schaute ich mich gelangweilt im Club um. Und als wäre ich in so einem Barklischee gefangen, kam irgendein Typ grinsend auf mich zu. „Hallo, ich bin Sebastian, aber alle nennen mich nur Rewi." Stellte er sich lächelnd vor. Ich musterte ihn ein wenig. Er hatte blond gefärbte hochgestylte Haare und blaue Augen. „Hi, ich bin Manuel, aber alle nennen mich nur Manu." Stellte ich mich ebenfalls vor und reichte ihm die Hand.

Wir begannen uns zu unterhalten, aber ich merkte schnell, dass er nicht mein Typ war. Rewi war mir zu aufgedreht und einfach zu laut. Ich wollte einen ruhigen Typen wie ... wie Palle. Scheiß und schon wieder dachte ich an ihn.

„Hörst du mit überhaupt noch zu?" fragte Rewi etwas verletzt. „Ja, nein." Verdammt! Ich packte ihn im Nacken und drückte meine Lippen auf seine. Etwas erschrocken erwiderte Sebastian sogar und begann seine Lippen gegen meine zu bewegen. Doch ich fühlte nichts, weder Glücksgefühle noch ein Kribbeln. Einfach nichts. Ich löste mich also wieder und sah ihn an.

„Ok, also das war unerwartete." Kam es dann von ihm. „Sorry, ich muss jetzt gehen." Nuschelte ich und ließ einen verdutzen Rewi an der Bar stehen. Schnell lief ich zu Tim auf die Tanzfläche. „Kannst du mich bitte nach Hause fahren." Bat ich ihn. „Aber es ist doch gerade erst 22 Uhr." Meinte er darauf. „Bitte." Bat ich erneut, woraufhin er seufzte und mit mir den Club verließ. Wir liefen zu seinem Auto und er brachte mich wieder nach hause.

Als ich am nächsten Tag aufwachte, fühlte ich mich irgendwie schlecht. Ich hatte einfach so einen Typen geküsst und ihn dann einfach stehen gelassen. Naja, aber ich fühlte mich schlecht, da ich Pat auf eine gewissen Weise betrogen hatte, auch wenn wir nicht mehr zusammen waren.

Ich liebte ihn einfach noch zu sehr und konnte ihn nicht vergessen. Jetzt musste ich mich aber für die Arbeit fertig machen. Also erhob ich mich und ging ins Badezimmer. 

Der neue Lehrer #KürbistumorWhere stories live. Discover now