17. Kapitel

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Fassungslos starrte ich ihn an. "Ich... Was zum... Hä?", brachte ich bloß raus. Toms Blick wurde ein wenig unsicherer. "Ich liebe dich", wiederholte er nocheinmal, diesmal klang seine Stimme weniger fest. "Ich bin mir ziemlich sicher, dass ich dich liebe. Nachdem was du erzählt hast." Mein Mund klappte ein wenig auf. Ich hatte absolut nicht damit gerechnet. Natürlich hat er mir gesagt er würde es mir gerne sagen, aber dass er es im Endeffekt wirklich tut, hätte ich niemals gedacht. Ich hab ehrlich gesagt nicht mal geglaubt, dass er überhaupt jemanden lieben kann, auch wenn er mir Zuneigung schenkte. "Aber du liebst mich nicht", sagte er ruhig und in seinen Augen glitzerte etwas. Trauer? Ich konnte es nicht zuordnen. Vorsichtig nahm er seine Hände von mir, dann erhob er sich. "Ich schätze es ist jetzt besser, wenn ich gehe", sagte er ruhig und ging dann einfach. Alles in mir schrie danach ihm nachzulaufen und ihm zu sagen was ich empfinde, nur war ich mir so unsicher. Wie versteinert saß ich auf dem Sofa und starrte den Ort an, wo Tom vor ein paar Sekunden noch saß. Ich zuckte zusammen, als ich einen lauten Knall aus der Richtung der Jungsschlafsäle hörte, einen Moment später sah ich wie Tom den Gemeinschaftsraum verließ. Warum konnte ich ihm nicht sagen, dass ich ihn auch liebte? Ich meine ich tue es nicht, aber wäre es denn so schwer gewesen? Naja, wenn ich ehrlich mit mir selber bin, habe ich mich wahrscheinlich schon ein kleines bisschen in ihn verliebt! Aber das geht vorbei. Sobald ich wieder in meiner Zeit bin, hab ich ihn vergessen. Bei der jetzigen Gefühlslage von Tom könnte das zwar noch ein wenig dauern, aber das würde ich schon wieder hinkriegen. Wie schwer kann es denn schon sein, jemandem zu sagen, dass man ihn liebt? Frustriert ließ ich mich nach hinten fallen, sodass ich mit dem Rücken auf dem Sofa lag und vergrub mein Gesicht in meinen Händen. Das kann doch nicht wahr sein! Was rede ich mir eigentlich ein? Natürlich liebte ich ihn! Ich hab mich sowas von in Lord Voldemort verknallt! Lautes Lachen riss mich aus meinem Gefühlsdrama und ich blickte auf. Rita und Lana. Na super. "Hannah! Wo ist denn dein Tommy?", flötete Rita und ließ sich auf der Sofalehne nieder. Frustriert seufzte ich und ich vergrub mein Gesicht wieder in meinen Händen, nachdem ich gesehen habe, wie Lana sich neben meinen Füßen niedergelassen hatte. "Ich habs sowas von verbockt", murmelte ich und ich versuchte so gut es ging das brennen in meinen Augen zu unterdrücken. "Was? Nein! Was hast du angerichtet? Ich mein es ist ja nicht schwer Tom wütend zu machen, aber ich muss sagen bei dir ist er wirklich sehr tolerant. Allein wie er dich ansieht. Als wärst du seine Welt", Lana seufzte und unterbrach so ihre Rede, "Er liebt dich anscheinend wirklich." Schnell versuchte ich die Tränen, die sich aufbahnten wegzublinzeln, erfolglos. Die erste kullerte über meine Wange, dann brauchte ich die restlichen auch nicht mehr unterdrücken. Leise schluchzte ich. Es war aber auch alles zu viel. Warum musste Dumbledore mir diese Aufgabe geben? Hätte er sie nicht Hermine geben können? Sie hätte sich sicherlich nicht in den bösesten Zauberer aller Zeiten verliebt! Sie hätte eine simple Lösung gefunden und wäre zurück gereist, ohne den ganzen Stress den ich hier hatte! Die Aufgabe war ihm zu zeigen was Reue war und nicht sich in ihn zu verlieben! Und obendrein hatte ich den ganzen Plan zerstört, nur weil ich keine drei einfachen Worte sagen konnte. Ich kann nur hoffen, dass er gerade niemanden folterte. "Ach du meine Güte! Warum weinst du?", Rita ließ sich von der Sofa lehne auf mich fallen. Ich stuzte kurz wegen ihres Gewichtes. Versteht mich nicht falsch, Rita ist ein sehr schlankes Mädchen, aber sie wiegt ungefähr so viel wie ich, deshalb ist sie schon ziemlich schwer für mich. Sie schlang ihre Arme um mich, was mich nur noch bitterlicher weinen ließ. Lana legte vorsichtig eine Hand auf mein Knie. "Hannah, jetzt rede doch mit uns", sagte sie ruhig. Ich schluchzte ein weiteres Mal, dann nahm ich meine Hände vom Gesicht, die inzwischen nass von meinen Tränen waren und nahm einen tiefen Atemzug. "Er hat gesagt, dass er mich liebt", brachte ich gerade noch heraus. Meine Stimme war brüchig. "Aber das ist doch gut, oder?", fragte Lana vorsichtig nach. Rita strich mir behutsam über die Haare. "Ja natürlich ist das gut! Aber ich Idiotin hab keinen vernünftigen Satz rausbekommen und ihn bloß angestarrt. Dann hat er gesagt 'aber du liebst mich nicht' und dann ist er gegangen", schilderte ich was passiert war, bevor weitere Tränen mich überrollten. Mit einem wink von Lanas Zauberstab schwebte ein Taschentuch vor meiner Nase, welches ich dankend entgegennahm. Ich schnäuzte mir die Nase und wischte ein paar Tränen von meinen Wangen. "Liebst du ihn denn?", fragte Rita vorsichtig nach und kassierte sogleich einen Schlag auf den Hinterkopf von Lana. "Ja! Und ich hab es einfach vermasselt! Warum bin ich ihm denn nicht nachgelaufen? Er ist doch derjenige der mich davon abhält zurückzureisen", ich schniefte und merkte erst dann was ich da gesagt hatte. Sofort schlug ich mir mit der flachen Hand vor die Stirn. Naja, für mich konnte ich es ohnehin nicht mehr lange behalten. Ich brauchte dringend Rat. Und zwar freundschaftlichen Rat und keinen von Dumbledore oder Dippet. Rita und Lana waren gute Freunde geworden und ich würde sogar behaupten, dass ich ihnen alles anvertrauen konnte. "Zurückreisen? Du willst uns verlassen? Wohin?", fragte Rita und setzte sich ordentlich auf, ich tat es ihr gleich. Ich wischte mir mit dem Handrücken über das Gesicht. Tom musste ich jetzt nach hinten schieben, auch wenn es kaum möglich war. "Okay. Was ich euch jetzt erzähle dürft ihr absolut niemandem erzählen. Sonst verhex ich euch, bis Merlin persönlich mich davon abhält."

Everything Takes Time (Tom Riddle Fanfiction)Nơi câu chuyện tồn tại. Hãy khám phá bây giờ